Stationen

Sonntag, 13. Mai 2018

Böckenförde

„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Anderseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwanges und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben und – auf säkularisierter Ebene – in jenen Totalitätsanspruch zurückzufallen, aus dem er in den konfessionellen Bürgerkriegen herausgeführt hat.“

– Ernst-Wolfgang Böckenförde: Staat, Gesellschaft, Freiheit. 1976, S. 60.


Die Leere des Atheismus ist nur das Präludium der Scharia. Wo das Kreuz verschwindet, wird der Halbmond innerhalb weniger Jahre triumphieren. An die Stelle der Menschenrechte und des Grundgesetzes werden Koran und Scharia treten.
Damit ist auch klar: Wem der Erhalt unserer freiheitlichen Demokratie und unseres Rechtsstaates ein Anliegen ist, der wird sich für das Kreuz entscheiden müssen, das im aktuell gelebten Christentum für die Freiheit und das Leben steht. Aus der Ethik der Zehn Gebote und der Bergpredigt Jesu sind die Menschenrechte, aus der christlichen Philosophie die Aufklärung und der Humanismus hervorgegangen.

Es war der Gott der jüdisch-christlichen Tradition, nicht Allah, dem die Väter unseres Grundgesetzes dort eine feste Stelle gegeben haben. Wohl wissend darum, daß – wie es das Böckenförde-Diktum sagt – der freiheitliche, säkularisierte Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann.
So ist die vom Kreuz geprägte Kultur nicht nur Heimat und Geborgenheit, sie steht auch für einen Respekt vor der menschlichen Person, vor dem, was unser Grundgesetz die unantastbare Würde des Menschen nennt. Eine Würde, die unabhängig ist von Hautfarbe, sozialem Status und auch von der Religion.
Das Kreuz steht für Gleichberechtigung von Männern und Frauen, für eine Gesellschaft, in der sich auch Juden mit Kippa sicher auf die Straße wagen können, in der Homo- und Transsexuelle nicht befürchten müssen, gesteinigt zu werden und kleine Mädchen nicht zwangsverheiratet werden.  David Berger

„Glaube, dem die Tür versagt, / steigt als Aberglaub’ durchs Fenster. / Wenn die Götter ihr verjagt, / kommen die Gespenster.“   Emmauel Geibel

"Naturam expellas furca, tamen usque recurret"  Horaz

 

Flaschenpost aus Mannheim

Eine Islamisierung findet nicht statt. Nur eine Brauerei wirft sich in den Staub und bittet um Vergebung:
Liebe Muslime,
es liegen uns Beschwerden vor, dass Eichbaum Produkte mit arabischem Glaubensbekenntnis auf dem Kronkorken veräußert. Bei dem Kronkorken handelt es sich um die Flagge von Saudi- Arabien. Seit vielen Jahren druckt Eichbaum zur Fussball-WM die Länderflaggen der teilnehmenden 32 Fussball-Nationen auf die Kronkorken. Da Saudi-Arabien an der WM teilnimmt, haben wir schon aus Gründen der Gleichberechtigung auch deren Flagge abgebildet. Dies ist lediglich ein Zeichen der Freude vor dem bevorstehenden Event. Wir haben kein Interesse an religiösen oder politischen Äusserungen - schon gar nicht über unsere Produkte. Sollten wir Sie unabsichtlich beleidigt haben, bitten wir fömlichst um Entschuldigung. Wir wussten tatsächlich nicht, dass die Schriftzeichen ein Glaubensbekenntnis darstellen. Wir haben lediglich überprüft, ob Flaggen und Teilnehmer korrekt sind. Ich fürchte, wenn wir (mit riesigem Aufwand) die Kronkorken Saudi-Arabiens aus der Produktion entnehmen, werden wiederum viele saudische Fußballfans enttäuscht sein. Außerdem sind bereits etliche Flaschen im Handel und entziehen sich unserem Zugriff. Diese Antwort wird Sie wahrscheinlich nur zum Teil beruhigen und ich kann Ihre Empörung über die Vermischung von Bekenntnis und Alkohol verstehen. Wir werden prüfen, ob wir diesbezüglich noch Optionen zum Handeln haben.
Ich bitte Sie nochmals um Entschuldigung für diese unglückliche Verkettung.
Mit freundlichen Grüßen
Holger Vatter-Schönthal, Marketingleiter

 

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