Nachdem viele Juristen die "Gemeinsame Erklärung 2018" unterschrieben
hatten, sah sich der ehemalige Präsident des Deutschen Anwaltsvereins,
Wolfgang Ewer, zu einer Replik genötigt. Im Editorial der Neuen Juristischen Wochenschrift verkündete er: "Zur
These, dass die Zulassung der massenhaften Einreise von Flüchtenden
illegal sein soll, reicht der Hinweis, dass das BVerfG eine gegen diese
Verfahrensweise gerichtete Verfassungsbeschwerde durch den Beschluss von
10.2.2016 nicht zur Entscheidung angenommen hat."
Das ist
lustig. Ein durchweg aus Parteikandidaten bestehendes, längst nicht mehr
unabhängiges Gericht weist eine regierungskritische Beschwerde ab,
übrigens ohne Begründung, und ein Anwaltshäuptling springt den Genossen
zur Seite. Die Aushebelung des Rechtsstaates durch unsere
Willkommenputschisten wird weggewischt mit der Bemerkung, dass die BRD
ein Rechtsstaat sei. Souverän ist, wer den Ausnahmezustand für rechtens
erklärt. Das Oberste Gericht der DDR hätte ähnlich argumentiert.
PS:
Leser *** meldet Widerspruch an: "Hier war m.E. nicht das
Bundesverfassungsgericht, sondern der ehem. Präsident des Deutschen
Anwaltsvereins zu kritisieren. Denn Prof. Ewer scheint nicht mehr auf
dem aktuellen Stand zu sein und/oder absichtlich merkelkonform zu
kommentieren, und was die Entscheidung des BVerfG betrifft, so weiß
jeder Jurastudent schon im 1. oder 2. Semester, dass ein
Verfassungsbeschwerdeführer nur die Verletzung eigener
Grundrechte geltend machen kann, wozu die Verhinderung illegaler
Grenzübertritte fremder Personen natürlich nicht gehört. Deshalb dürfte
eine derartige Verfassungsbeschwerde schon als unzulässig zurückgewiesen
worden sein, so dass in der Sache gar nicht entschieden werden durfte.
Wesentlich
erfolgsträchtiger und jedenfalls zulässig wäre eine Anrufung des BVerfG
durch Bayern aufgrund des Di-Fabio-Gutachtens gewesen, aber Seehofer
wollte ja lieber als Bettvorleger die Füße der Großkanzlerin
umschmeicheln. Wo aber kein – berechtigter – Kläger, da auch kein
Richter."
***
Apropos Ausnahmezustand und Aushebelung des Rechtsstaates.
Eins!
In
einer Asylunterkunft im baden-württembergischen Ellwangen sind gestern
vier Polizisten "von 150 bis 200 schwarzafrikanischen Flüchtlingen"
daran gehindert worden, einen Togolesen abzuschieben. Wegen der
"Bedrohungslage", so ein Polizeisprecher, hätten die Beamten
entschieden, die Aktion abzubrechen. Heute hat die Polizei die
Unterkunft gestürmt, mehrere der Goldstücke wurden festgenommen. Die Welt meldet,
die "Flüchtlinge" hätten sich bewaffnen wollen, aber das tun
"Flüchtlinge" bekanntlich immer und überall auf der Welt. Diese Figuren,
die ähnliche Aktionen bei sich daheim nicht wagen würden – deswegen
sind sie u.a. ja geflohen –, lernen, mit dem deutschen Staat
umzuspringen. Gestern demonstrieren sie für bessere Verpflegung, heute
verhindern sie Abschiebungen von Kriminellen, morgen werden sie Geld und
Wohnungen fordern. Immerhin hat die Polizei die Lage überhaupt unter
Kontrolle gebracht, aber die zwingende Konsequenz, nämlich die
Abschiebung sämtlicher Insassen, die sich an dem Aufruhr beteiligt
haben, wird niemand ziehen, und wenn doch, wären die Jungs ja eh in
einer Woche wieder hier, denn:
Zwei!
Es strömen wieder mehr Migranten nach Europa, meldet
Frontex. Das Wetter wird ja auch besser. Nach einer Frontex-Statistik
kommen auf den Mittelmeerrouten überwiegend junge Männer in die Alte
Welt. Was daraus folgen dürfte, haben Forscher der Harvard University
schon lange vor der neuen Völkerwanderung recht penibel untersucht,
nämlich:
Drei!
"Je weniger verschiedene Ethnien in einem Land
zusammenleben, desto grösser ist die Chance, dass es demokratisch
regiert wird. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der Harvard
University", schrieb damals der Tagesanzeiger.
"Demnach korreliert eine starke Demokratie mit Homogenität. In gewissen
Fällen könne Diversität die Demokratie schwächen. So schränke
beispielsweise in fragmentierten Gesellschaften häufig eine Volksgruppe
die politischen Freiheiten ein, um Kontrolle über andere Gruppen zu
haben. In homogeneren Gesellschaften sei es dagegen einfacher,
demokratisch zu regieren, weil die ethnischen Konflikte schwächer
seien."
Deswegen gehen hier neuerdings auch ständig "Gruppen"
aufeinander los, und die braven Gastgeber müssen aufräumen; wenn sie
Pech haben, geraten sie zwischen die Fronten, aber solange sie als
Knautschzone funktionieren, ist alles praktisch paletti. In die
Kategorie Knautschzone gehören auch die Paukerin(n)en und Pauker, denn:
Vier!
"An
fast jeder zweiten Schule in Deutschland hat es in den vergangenen fünf
Jahren Gewalttaten gegen Lehrkräfte gegeben – und zwar nicht nur durch
Schüler, sondern teilweise auch durch Eltern", meldet Spiegel online.
Ursachen für den rätselhaften Anstieg werden nicht vermeldet, und das
führende deutsche Sozialanalyse-Portal stellt auch keine Spekulationen
darüber an, denn es gibt keine Ursachen; wer etwas anderes sagt oder
suggeriert wie etwa der erste Leserkommentar ("Ja, wie jetzt, ich dachte
Deutschland wird immer sicherer?"), ist ein, na Sie wissen schon...
Fünf!!
Einen kleinen Blick in die Zukunft gibt es hier. Savoir-vivre in Zeiten verschärfter Buntheitsbeschleunigung. MK am 3. 5. 2018
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.