Mittwoch, 16. Mai 2018
Loyalität
Man muß den Fußballern Mesut Özil und Ilkay Gündogan dankbar sein für ihren Auftritt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Kein Gauland, kein Pegida-Protest hätte die Integrationslüge überzeugender zum Platzen bringen können.
Nun werden dem Inhaber eines deutschen Passes und dem Doppelstaatler politische Naivität zugeschrieben, die Fußballern gleich welcher Herkunft generell eigen sei. Doch die Überreichung des Trikots mit der Aufschrift „Mein Präsident“ war alles andere als naiv, sondern eine klare Positionierung und Loyalitätserklärung!
Özil und Gündogan trifft dabei nur der geringste Vorwurf. Ihre Inszenierung als neue Musterdeutsche war nicht ihre Idee. Sie haben sie sich aufgrund einer Kosten-Nutzen-Rechnung nur gefallen lassen. Als Mitglied der weltmeisterlichen deutschen Nationalmannschaft beispielsweise konnte der Profifußballer Özil seinen Marktwert erheblich steigern.
Eine Versammlung aus Fußball-Millionären zum Vorbild für eine multikulturelle Gesellschaft zu machen, heißt neoliberales Kalkül mit linkem Wunschdenken zu verbinden. Doch die Herkünfte, Traditionen, kulturellen Prägungen sind stärker. Özil und Gündogan haben sich von ihrem politischen Mißbrauch befreit. Gut so! Bedeppert stehen diejenigen da, die das Integrationsmärchen in die Welt gesetzt haben.
Es muss ein Weg gefunden werden, um Männer wie Özil und Gündogan nicht nur aus dem DFB auszuschließen, sondern ihnen auch den deutschen Pass wegzunehmen und sie gegebenfalls sogar des Landes zu verweisen (nicht wegen eines Tricots, sondern wegen des Agitationspotenzials, das noch zu erwarten ist und weil nur schmerzhafte Verluste zu einem Umdenken führen können).
Claudia Roth dagegen darf in Deutschland bleiben, ja sie muss sogar, weil sie als abschreckendes Beispiel eine wichtige pädagogische Funktion erfüllt. In ihr und der Kathrin mit dem imposanten Namen haben Utopien Gestalt angenommen, die wir unseren Kindern gar nicht so anschaulich erklären könnten, wie sie durch diese beiden leibhaftigen Hexen verkörpert werden.
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