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Montag, 21. Mai 2018

Grotesk

Vor 7 Jahren bot der Deutschlandfunk zum ersten Mal ein DAB+ Radio in einem Preisausschreiben an. Denn diese Technologie muss UKW ersetzen, da bereits alle technisch sinnvollen Frequenzen vergeben sind und nur durch DAB+ das Senderangebot noch wachsen kann.
Aber jetzt sind 7 Jahre vergangen, diese Radios sind trotzdem immer noch so vorsintflutlich, dass sie in vielen Wohnungen gar nicht empfangen können und - was ich besonders bedauerlich finde - um den Bayerischen Rundfunk außerhalb Bayerns hören zu können, muss man ihn immer noch entweder über Satellit zuhause empfangen oder - wenn man sich nicht gerade in einem Funkloch befindet - über die Radioapp des kostenerzeugenden Smartphones.

Aber das sei nur als Symptom genannt!

Wichtigere Dinge nennt Malcom Schauf hier.


Die Medien wären, wenn man das wollte, eigentlich ein kostbares Mittel, um Bevölkerungen, die miteinander fremdeln, besser kennenzulernen und unter ihnen zu vermitteln. Das gilt - sehr viel mehr als fürs fragmentierend wirkende Internet! - vor allem für Radio und Fernsehen, die ein immenses Potential der demokratischen Konsensstiftung und der Vermittlung zwischen Volksgruppen haben.

Wichtig für Europa wäre deshalb ein direktübertragenes, simultanübersetztes Eurovisions-Hart-aber-fair. Jeweils Montagabend, alle zwei Monate von einem anderen europäischen Topjournalisten moderiert, mit periodischer Erscheinungspflicht für einzeln erscheinende Regierungschefs der europäischen Staaten, um sich verhören zu lassen. Und zwar nicht von Pappnasen wie denen, die beim Frühschoppen unsere Zeiten belabern, sondern von echten regierungskritischen Journalisten britischer oder italienischer Schule, die Leuten wie Roth, Laschet, Maas, Stegner und Merkel den Marsch blasen, statt ihnen wie Bührow einen Teppich auszurollen. Natürlich jeden Montag andere und immer aus anderen europäischen Ländern.

Unterdessen geschieht, wo etwas geschieht, das genaue Gegenteil. Die Verblödung wird perfektioniert.

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