Stationen

Dienstag, 19. Juni 2018

Die verschlagene Variante des Opportunismus

Eine europäische Lösung kann Merkel nicht aus dem Hut zaubern und sie weiß das. Deshalb folgte auf den winzigen Moment der Verzweiflung und des Kontrollverlustes (Gebt mir 14 Tage Zeit, eine europäische Lösung zu finden…) vermutlich gleich der Schwenk auf Plan B (…oder bilaterale Verträge zu schließen). Und deshalb wird wohl  in etwa das geschehen, was bisher immer geschah, wenn eine Idee oder Meinung Merkel in die Enge trieb. Sie wird sich umdrehen, die Idee umarmen und so fest an sich drücken, dass sie allen glauben machen wird, es sei schon immer die ihre gewesen.
So wie die Kanzlerin dies seit zwölf Jahren mit allen Plänen macht, die ihr gefährlich werden können und ihre Führungsrolle in Frage stellen. Merkel hat keine Pläne, keine Werte, keine Überzeugungen. Enteignen, adaptieren, sich für die Umsetzung feiern lassen und sie später entsorgen, wenn sie nicht funktionieren. Das ist das Credo ihrer Kanzlerschaft. Seehofer hat nicht abgedrückt und der duellscheuen Merkel einen Weg gelassen, nun endgültig auch seinen Kopf hinter sich an die Wand zu nageln. Dort hängen schon Kohl, Stoiber, Koch, Merz, Wulf und viele andere. Er wird sich in guter Gesellschaft befinden.
Dieser Beitrag erscheint in längerer Fassung auch auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.

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