Aber es ist eine große Genugtuung zu sehen, dass der Kontrafunk in seinen Analysen immer besser wird, immer treffsicherer und tiefgründiger. Dass ich das noch erlebe!
Drei wirklich hervorragende Beispiele: 1. die Forderung nach einer neuen Sexualmoral (die an alte Weisheit anknüpft), fußend auf einer soliden Analyse, auf die ich seit 1970 gewartet habe*, 2. die unbeirrbar luzide Analyse soziologischer Irrwege im Fahrwasser feministischer Wahnvorstellungen ("ein Tor ist immer willig, wenn eine Törin will") und 3. die Beschreibung der galoppierenden Propagandaeskalation in der autoreferentiellen Blase deutschsprachiger Journalisten sowie der grünen und der asozialdemokratischen Partei, die immer mehr an die Worte Silvio Berlusconis erinnert: "Nicht durch Zensur bekämpft man Linke, sondern, indem man ihnen die Möglichkeit gibt, sich eigenhändig zu ruinieren".
Sonntags hat der Kontrafunk ein echtes Sonntagsprogramm. Dadurch wird erträglich, was einem die diversen deutschen Kirchen und ihre Verkünder:innen in den Rundfunkanstalten am Tatort-Tag zumuten (ganz zu schweigen von Polizeiruf 110, der sich dadurch zu profilieren versucht, dass er Drehbücher verfilmt, die noch abscheulicher sind als die Tatort-Drehbücher). Dass heute Abend statt "Tatort" "Babylon Berlin" zu sehen ist, ist der Gipfel der Unverschämtheit eine Woche vor der Wahl (und kurz nach Faesers wüstem Video).
"So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt", würde Fack ju Göthe sagen.
*Seit damals habe ich immer wieder den Pfarrern, die die Selbstverwirklichung priesen, die Frage gestellt, ob auch diejenigen, die sadistische oder betrügerische oder gar mörderische Wünsche hegen, sich "selbstverwirklichen" sollen. Eine vernünftige Antwort habe ich nie bekommen. Das Schöne am Christentum ist doch gerade, dass man die Selbstverwirklichung dadurch erlebt, dass man die zu tuenden Dinge, zur Ehre Gottes sich zu tun anschickt und nicht, um "sich selbst" zu verwirklichen.
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