Nicht so sehr an der Beeinflussung deutscher Leser scheint der NYT aber gelegen zu sein, als viel mehr daran, Axel Springer SE in den USA - wo der Konzern sich gerade einkauft - anrüchig zu machen. Man weiß ja von den Amerikanern, aus unzähligen Beispielen,
dass der sexualisierte Angriff gegen mächtige Männer ein
Standardverfahren ist, um diese zu stürzen. Von Bill Clinton über
Dominique Strauss-Kahn bis zu Julian Assange wurde und wird das in allen
Varianten durchexerziert. Die Methode ist deshalb in den USA so
erfolgreich, weil die Amerikaner diese Mischung aus extremer sexueller
Verklemmtheit und exzessiver Vermarktung von Sexualität aufweisen, die
man nirgendwo sonst, in dieser ausgeprägten Ambiguität, finden kann.
Springers Expansion in den USA wird zum Anlass
genommen, die moralische Qualität des Konzerns, natürlich nach
US-Maßstäben, zu überprüfen. Dabei fällt Döpfner bei Smith durch.
Hauptsächlich wegen Julian
Reichelt.
Am Ende musste Döpfner seinen Protegé Reichelt opfern, um die Wogen in
New York, Washington und LA zu glätten und weiterhin ungestört in den
USA einkaufen zu können.
Der deutschen Medienlandschaft fehlt damit ein herausragender
Journalist, der es sogar in der Ära Merkel geschafft hat, kritischen
Journalismus in der auflagenstärksten Zeitung wieder nach vorn zu
bringen. Mit den Methoden des Boulevard-Journalismus natürlich, aber
scharf und bissig sowie hinreichend konservativ.
Aber dieser Verlust ist ein Nebeneffekt eines Angriffs auf den Konzern.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mich eines Tages in eine Zeit zurücksehnen würde, in der Franz Joseph Strauß in New York mit 4 Huren erwischt wurde und diese Geschichte nur eine Randnotiz im stern wert war. Nun ist die Welt dank Globalisierung zusammengewachsen bzw. zusammengeschrumpft und eine Stimme auf dem amerikanischen Zeitungsmarkt zu haben eine Notwenigkeit geworden. Und das hat diese kulturanthropologischen Auswirkungen.
Diese von den USA ausgehende Attacke, die zum "Bauernopfer" führte (es handelt sich Deutschland betreffend natürlich mehr um den letzten den Konservativen verbliebenen Turm), wird im linksgrünfeministischen Mediendeutschland natürlich begeistert aufgenommen.
Und aufgegriffen! Männer gegen die man keine guten Argumente findet, zerrt man überall auf der Welt gerne durch ihr Privatleben betreffende Enthüllungen ins Allzumenschliche. Reichelt fiel, weil seine sexuellen Gepflogenheiten in den USA abgelehnt werden, nachgetreten wird in Deutschland, weil seine politischen Überzeugungen dem merkelistischen juste Milieu verhasst sind.
Und in Deutschland braucht man mit der falschen politischen Einstellung nicht mal
ukrainische Huren mit Kokain gefügig zu machen, man macht sich schon "angreifbar", wenn man Liebesaffären mit dem Beruflichen vermischt und dabei Frauen begünstigt, zu denen man einvernehmliche Liebesbeziehungen unterhält. Denn
über das eine schweigen die rotgrünen Strolche in den Redaktionen gerne und das andere treten sie bereitwillig breit.
Dass ein Journalist wegen einer Sache wie dieser seinen Posten verliert, ist der eigentliche Skandal. Dass man mit der richtigen politischen Einstellung
nach kürzester Zeit rehabilitiert wird, selbst wenn man sich durch Verbrechen diskreditiert hatte, ebenfalls.
"Es gab im Rahmen des Compliance-Verfahrens gegen Julian Reichelt nie den
Vorwurf sexueller Belästigung oder sexueller Übergriffe. Es gab aber
den
Vorwurf einvernehmlicher Liebesbeziehungen zu BILD-Mitarbeiterinnen
und Hinweise auf Machtmissbrauch in diesem Zusammenhang. Bewiesen und
eingeräumt wurde eine frühere Beziehung zu einer Mitarbeiterin von BILD.
Umstritten blieb, ob dieser Mitarbeiterin dadurch berufliche Vorteile
gewährt wurden." schreibt die
Welt. Und:
"Eine klare Vorgabe, die den Umgang mit Verhältnissen unter
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmen explizit regelt, gab es
bei Axel Springer wie bei den meisten deutschen Unternehmen nicht. Eine
Einführung einer solchen Regelung war in der Vergangenheit aus
rechtlichen Gründen verworfen worden."
Das macht den Vorgang noch grotesker.
Die firmeninterne Puritanisierung bzw. Voyeurisierung, Observationierung und Sexualökotopisierung ist auch keine gute Entwicklung:
"Der Vorstand hat nach Abschluss
des Compliance-Verfahrens im Frühjahr 2021 beschlossen, dass es künftig
die Pflicht geben soll, persönliche Beziehungen am Arbeitsplatz, die
einen Interessenkonflikt auslösen können, transparent offenzulegen. Eine
Umsetzung ist mitbestimmungspflichtig, entsprechende Diskussionen
hierzu mit dem Betriebsrat dauern an."
an.
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