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Freitag, 20. April 2018

Historischer Augenblick für Italien




Das ist jetzt vielleicht endgültig Berlusconis Niederlage, obwohl er wahrlich wie ein Löwe kämpft.
Heute wurde seine einstige rechte Hand, der hochgebildete Marcello Dell'Utri, Manager, der Berlusconis Partei ins Leben rief und zuvor die Werbeeinnahmen für dessen Fernsehsender organisiert hatte, für schuldig befunden, Verhandlungen zwischen Cosa Nostra und dem italienischen Staat (bevor Berlusconi Regierungschef wurde) vermittelt zu haben. Mit Dell’Utri wurde auch Mario Mori verurteilt, der Chef von SISDE und ROS.

Bemerkenswert ist, dass Berlusconi ausgerechnet heute im Rahmen der Verhandlungen zur Regierungsbildung die 5-Sterne-Bewegung mit so heftiger Wucht angreift, dass dies zum Bruch mit seinem Koalitionspartner Salvini führen muss.
Der Angriff ist oft die beste Verteidigung und dieser Schachzug ist in der Tat der geschickteste, den er im Moment machen kann. Mehr als ein geniales Endspiel wird dabei aber wohl nicht mehr herauskommen.

Indessen verkünden die Verteidiger von Mori und Dell’Utri siegesicher: "Wir haben gerade eine Schlacht verloren, aber wir werden den Krieg gewinnen." Erst in 3. Instanz ist ein Urteil in Italien endgültig. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung. Und der berechtigte Verdacht, dass die italienische Justiz auch diesmal nicht unparteiisch agiert, wird sogar noch nach der 3. Instanz gelten.

Aber das italienische Kräfteparallelogramm hat sich heute, glaube ich, tatsächlich verschoben.

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