Der Sozialismus wurde vor allem in Polen, Ungarn und Sachsen
zerstört. Dort, wo heute der Internationalsozialismus an seine Grenzen
stößt.
Der sächsische Fisch stank übrigens sogar vom Kopfe her
gegen den Nationalsozialismus an. Ernst Heinrich Prinz von Sachsen,
jüngster Sohn des letzten sächsischen Königs Friedrich August III.,
stand von Anfang an in Opposition zu den Nazis. Am 1. Juli 1934 wurde er
im Rahmen des Röhm-Putsches verhaftet und fünf Tage im
Konzentrationslager Hohnstein eingesperrt. Auf Schloss Moritzburg
empfing er den ehemaligen Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich
Goerdeler zu regelmäßigen politischen Gesprächen. 1943 zweifelte er
öffentlich den Unfalltod seines Bruders Georg an und unterstellte, Georg
sei ermordet worden. Daraufhin wurde er von der Gestapo verhaftet und
verhört. Ernst Heinrich war ein Bewunderer von Käthe Kollwitz, deren
Werke seit 1936 als „Entartete Kunst“ zu gelten hatten (Kennen Sie ihre
Lithografie "Gefallen!"
von 1921? Allein mit diesem Bild gehört die Kollwitz zu den
Unsterblichen). Nachdem die Künstlerin 1943 in Nordhausen ausgebombt und
obdachlos geworden war, nahm der Prinz sie in Moritzburg auf.
Georg
von Sachsen, der letzte Kronprinz, Offizier und seit 1925
Jesuitenpater, gehörte zum Berliner Una-Sancta-Kreis, einer ökumenischen
Gesprächs- und Widerstandsgruppe, von deren Mitgliedern viele das
NS-Regime nicht überlebten. Er stand in Kontakt zum Kreisauer Kreis
sowie zu den Verschwörern vom 20. Juli 1944. Am 14. Mai 1943 starb der
geübte Schwimmer Pater Georg im Groß Glienicker See bei Berlin. Sein
Bruder Ernst Heinrich sprach aufgrund der Aussagen von Augenzeugen von
einem Auftragsmord durch die Gestapo.
Maria Emanuel Prinz von
Sachsen, Herzog zu Sachsen und Markgraf von Meißen, wurde als Schüler
wegen eines NS-kritischen Briefes 1943 verhaftet und wegen
Wehrkraftzersetzung angeklagt. Ihm sollte vor dem Volksgerichtshof der
Prozess gemacht werden, doch nachdem der zuständige Richter Roland
Freisler im Februar 1945 bei einem Bombenangriff zur Hölle gefahren war,
ruhte das Verfahren. Bei Kriegsende wurde Maria Emanuel als politischer
Häftling durch die in Potsdam einrückenden sowjetischen Truppen
befreit.
Immer diese Sachsen. Gegen jedes Regime müssen sie stänkern. MK am 19. 4. 18
Diese Sachsen sind kulturgeschichtlich eigentlich ein thüringisch-slawisches Mischvolk. Sachsen heißen sie nur, weil Heinrich der Löwe aus dem wahren Sachsen, nämlich aus Niedersachsen, von Barbarossa in diesen slawisch-thüringischen, mit ein paar Mittelgebirgen ausgestatteten Landstrich vertrieben wurde.
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