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Donnerstag, 19. April 2018

Hoch lebe das sogenannte Sachsen!

Der Sozialismus wurde vor allem in Polen, Ungarn und Sachsen zerstört. Dort, wo heute der Internationalsozialismus an seine Grenzen stößt.
Der sächsische Fisch stank übrigens sogar vom Kopfe her gegen den Nationalsozialismus an. Ernst Heinrich Prinz von Sachsen, jüngster Sohn des letzten sächsischen Königs Friedrich August III., stand von Anfang an in Opposition zu den Nazis. Am 1. Juli 1934 wurde er im Rahmen des Röhm-Putsches verhaftet und fünf Tage im Konzentrationslager Hohnstein eingesperrt. Auf Schloss Moritzburg empfing er den ehemaligen Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler zu regelmäßigen politischen Gesprächen. 1943 zweifelte er öffentlich den Unfalltod seines Bruders Georg an und unterstellte, Georg sei ermordet worden. Daraufhin wurde er von der Gestapo verhaftet und verhört. Ernst Heinrich war ein Bewunderer von Käthe Kollwitz, deren Werke seit 1936 als „Entartete Kunst“ zu gelten hatten (Kennen Sie ihre Lithografie "Gefallen!" von 1921? Allein mit diesem Bild gehört die Kollwitz zu den Unsterblichen). Nachdem die Künstlerin 1943 in Nordhausen ausgebombt und obdachlos geworden war, nahm der Prinz sie in Moritzburg auf.
Georg von Sachsen, der letzte Kronprinz, Offizier und seit 1925 Jesuitenpater, gehörte zum Berliner Una-Sancta-Kreis, einer ökumenischen Gesprächs- und Widerstandsgruppe, von deren Mitgliedern viele das NS-Regime nicht überlebten. Er stand in Kontakt zum Kreisauer Kreis sowie zu den Verschwörern vom 20. Juli 1944. Am 14. Mai 1943 starb der geübte Schwimmer Pater Georg im Groß Glienicker See bei Berlin. Sein Bruder Ernst Heinrich sprach aufgrund der Aussagen von Augenzeugen von einem Auftragsmord durch die Gestapo.
Maria Emanuel Prinz von Sachsen, Herzog zu Sachsen und Markgraf von Meißen, wurde als Schüler wegen eines NS-kritischen Briefes 1943 verhaftet und wegen Wehrkraftzersetzung angeklagt. Ihm sollte vor dem Volksgerichtshof der Prozess gemacht werden, doch nachdem der zuständige Richter Roland Freisler im Februar 1945 bei einem Bombenangriff zur Hölle gefahren war, ruhte das Verfahren. Bei Kriegsende wurde Maria Emanuel als politischer Häftling durch die in Potsdam einrückenden sowjetischen Truppen befreit.
Immer diese Sachsen. Gegen jedes Regime müssen sie stänkern.   MK am 19. 4. 18

Diese Sachsen sind kulturgeschichtlich eigentlich ein thüringisch-slawisches Mischvolk. Sachsen heißen sie nur, weil Heinrich der Löwe aus dem wahren Sachsen, nämlich aus Niedersachsen, von Barbarossa in diesen slawisch-thüringischen, mit ein paar Mittelgebirgen ausgestatteten Landstrich vertrieben wurde.

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