Stationen

Dienstag, 20. März 2018

Transatlantische Zölle

Der frischgebackene Wirtschaftsminister Peter Altmaier weilt in den USA um gegen „US-Strafzölle“ zu kämpfen. Schon der Begriff „Strafzölle“ führt in die Irre, genauso wie das auch in diesem Zusammenhang beliebte Trump-Bashing.
Der Ökonom Gabriel Felbermayr vom Münchner Ifo-Institut hat sich die Mühe gemacht, die Zölle zwischen der EU und den USA detailliert zu vergleichen. In seiner Untersuchung  „Zölle im transatlantischen Handel: Worauf, wie viel und wie gerecht?" kommt er zu dem Schluss:
„Die EU ist keineswegs das Paradies für Freihändler, für das sie sich gerne hält; das gilt insbesondere im  Vergleich mit den USA. Der ungewichtete Durchschnittszoll der EU liegt bei 5,2%, jener der USA bei 3,5%, wobei 5.018 in der ifo Zolldatenbank erfasste 6-Steller-Produkte der Berechnung zugrunde liegen. Diese Durchschnitte verbergen hohe Zollspitzen in vielen wichtigen Branchen. Wenn Präsident Trump über „massive Zölle“ klagt, hat er also zumindest punktuell nicht Unrecht. Gleichzeitig gilt – wenn auch in kleinerem Ausmaß – diese Klage auch für die Barrieren der USA. Es wäre an der Zeit, über eine allgemeine Absenkung der verbleibenden Zölle weltweit nachzudenken. Eine Anpassung nach unten wäre sehr viel besser als eine zollpolitische Aufrüstung nach oben.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.