Stationen

Mittwoch, 14. März 2018

Die gute Seele von Neukölln


Trotz aufgebrezelter Biographie scheint sie eine zupackende Idealistin zu sein. Mehr als die geschminkte Biographie beunruhigt mich der Vertrauensvorschuss, den sie genießt, weil sie so eine mütterliche Ausstrahlung hat und weil sie Buschkowsky als ihr Vorbild bezeichnet.

Solche Leute bleiben besser vor Ort, um sich anzuhören, was Richter und Polizisten ihnen zu sagen haben. Denn da sie jetzt nicht Innen- sondern Familienministerin ist, gerät sie nur in Versuchung, Geld (es handelt sich nach Koalitionsvertrag um 3,5 Milliarden Euro) für Projekte auszugeben, bei denen der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis stehen wird.

Ein Feigenblatt, um zu beweisen, dass die Versäumnisse der bisherigen deutschen Politik an den katastrophalen Zuständen in Neukölln Schuld sind und die dortigen Intensivtäter sich in Unschuldslämmer verwandeln werden, wenn nur genug sozialdemokratische Politik von höchster Stelle aus für die im Grunde edlen Wilden vor Ort bewilligt wird. Der feste Glaube an die staatliche Fürsorglichkeit soll die Verwahrlosung der Kinder verhindern und sie dennoch nicht ihren Eltern entfremden. Im Gegenteil, sie soll in den Eltern eine immense Dankbarkeit wecken (für die Gleichstellung der Frau und die Geschlechtervielfalt, die den kleinen Muslimen via Schulpflicht eingeimpft werden soll), durch die ganz Neukölln umgekrempelt werden soll  und selbst in Freital auch den uneinsichtigsten Sachsen eines besseren belehren soll.

Dass sich eine Persson, die Buschkowsky als ihr Vorbild nennt, zu so einer PR-Operation missbrauchen lässt, ist bedauerlich. Aber ich will nicht über die gute Frau lästern. Sie macht wirklich einen sehr liebenswerten Eindruck. Und vielleicht hat sie ja außer Sanftmut auch Charakter und sagt irgendwann: "Das mache ich nicht mehr mit".

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