Der frischgebackene Wirtschaftsminister Peter Altmaier weilt in den USA um gegen „US-Strafzölle“ zu kämpfen. Schon der Begriff „Strafzölle“ führt in die Irre, genauso wie das auch in diesem Zusammenhang beliebte Trump-Bashing.
Der Ökonom Gabriel Felbermayr vom Münchner Ifo-Institut hat sich die
Mühe gemacht, die Zölle zwischen der EU und den USA detailliert zu
vergleichen. In seiner Untersuchung „Zölle im transatlantischen Handel: Worauf, wie viel und wie gerecht?" kommt er zu dem Schluss:
„Die EU ist keineswegs das Paradies für Freihändler, für das sie
sich gerne hält; das gilt insbesondere im Vergleich mit den USA. Der
ungewichtete Durchschnittszoll der EU liegt bei 5,2%, jener der USA
bei 3,5%, wobei 5.018 in der ifo Zolldatenbank erfasste
6-Steller-Produkte der Berechnung zugrunde liegen. Diese Durchschnitte
verbergen hohe Zollspitzen in vielen wichtigen Branchen. Wenn Präsident
Trump über „massive Zölle“ klagt, hat er also zumindest punktuell nicht
Unrecht. Gleichzeitig gilt – wenn auch in kleinerem Ausmaß – diese Klage
auch für die Barrieren der USA. Es wäre an der Zeit, über
eine allgemeine Absenkung der verbleibenden Zölle weltweit nachzudenken.
Eine Anpassung nach unten wäre sehr viel besser als eine zollpolitische
Aufrüstung nach oben.“
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