„Donald Trump hat vor gut zwei Wochen die US-Wahl gewonnen und beherrscht seitdem die weltweiten Nachrichten“, scheibt der Mediendienst MEEDIA.
So weit, so faktisch. Und weiter: „Faszinierend dabei: Der künftige
US-Präsident hat bislang nicht eine einzige klassische Pressekonferenz
gegeben. Ausgesuchte TV-Interviews gibt er, YouTube- und
Twitter-Statements sowieso. Aber vor Gesprächen mit kritischen
Berichterstattern scheint er zurückzuschrecken.“
Welches Glück, in Deutschland zu leben, in dem die Kanzlerin so völlig anders verfährt. Bei Trumps erstem Pressegespräch
nach seinem Sieg waren in der Tat nur „ausgewählte Journalisten“ dabei.
Das ist übrigens auch bei jedem Presseauftritt eines amtierenden
Präsidenten so, und zwar seit Jahrzehnten: Ins White House Press Corps
kommt nicht jeder.
Wie gut, um wieder auf Deutschland zurückzukommen, wie gut ist es hier bestellt, wo sich mit Anne Will eine einzige Aufsagerin
viel besser als eine
Journalistengruppe auf die Mission konzentrieren kann, die Kanzlerin nach ihrem Wiederantritt mit
kritischen Fragen zu rösten.
Und was Merkels letzte beide Interviews
in der Süddeutschen und der ZEIT betrifft – selbst Wohlmeinende werden
nicht behaupten, sie sei dort ernsthaft auf kritische Nachfrager
gestoßen.
MEEDIA demonstriert sehr schön, wie leicht es ist, post- oder
kontrafaktische Berichterstattung zu vermeiden, indem man sich
grundsätzlich in einem Paralleluniversum aufhält.
Plus: Guck mal, Trump, so geht deutsches Kabarett! So witzig und kritisch machen Joko und Klaas den gewählten Präsidenten zur Schnecke. Alexander Wendt
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