Deutschland wird mit jedem Tag noch ein bisschen bunter! Und
aufregender! Und immer lassen sich kreative Bürger mit Wanderhintergrund
dafür etwas Neues einfallen. In Hameln hat jetzt ein "Mann" einer
"Frau" ein Seil um den Hals gebunden und dieses an der Anhängerkupplung
seines Autos befestigt. Danach fuhr er durch mehrere Straßen des
Stadtzentrums und schleifte die festgebundene Frau etwa fünf Minuten
hinter dem Auto her. Während der Fahrt soll der Täter mit seinem Wagen
stark beschleunigt haben, melden Zeitungen (etwa hier).
Wer hätte gedacht, dass dieser uralte Brauch, den besonders die
Reiternomaden der asiatischen Steppe pflegten – die Mongolen etwa
unterschieden beim Schleifen zwischen dem schnellen und dem langsamen
Tod; der Hamelner Nachahmer scheint darüber unschlüssig gewesen zu sein –
Jahrhunderte nach den Mongoleneinfällen wieder zu uns zurückkehrt!
Danach ließ sich der Mann widerstandslos verhaften, seine Ehre war
offenkundig wiederhergestellt. Die lebensgefährlich verletzte Frau wurde
per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Wer den Knastaufenthalt
und die Krankenversorgung bezahlt? Na unser Heiko Maas, er lebe hoch!
Hoch! Hoch!
Man darf indes, gerade als Landsmann R. Brüderles,
solche Einzelfälle nicht falsch einordnen. Folgsam sprechen die meisten
Medien auch gleich von einer "Beziehungstat". Wie bei Kachelmann quasi.
Außerdem versichern uns Politik, Medien und führende Kader der
statistischen Volkswirtschaft nachdrücklich, dass durch Fliehende und
unserer Obhut anderweitig Zugelaufene die Kriminalität in Schilda
keineswegs gestiegen, sondern oft sogar zurückgegangen ist. Speziell die
Gewalt gegen Frauen steht inzwischen schon gewissermaßen auf der Roten
Liste. Deshalb seien in diesem der Nostalgie bekanntlich wohlwollend
gegenüberstehendem Diarium einige späte Blüten dieser so unerwartet
rasch aussterbenden Kavaliersdeliktart quasi wie bunte Schmetterlinge
auf Nadeln gespießt:
München, 21. November: Eine 24jährige Frau
ist auf dem Heimweg von der Arbeit gegen Mitternacht im Olympiapark von
einem Unbekannten ins Gebüsch gezerrt und ausgezogen worden, wo dieser
ihr 90 Minuten lang (Respekt!) den Willkommensdank abstattete.
Täterbreschreibung: "dunkelhäutig, kurzes, seitlich rasiertes krauses
Haar, platte Nase" (Wann hört dieser Lookismus-Rassismus endlich auf? –
mehr hier.)
Ingolstadt,
selbe Nacht: Während der Fahrt in das Südviertel forderte ein
männlicher Fahrgast die Taxifahrerin zum Geschlechterverkehr auf. Er
zwang sie, anzuhalten und versuchte, sie zum "alten Rein-raus-Spiel" (so
Alex DeLarge in "Clockwork orange") zu nötigen. Als ein Passant
hinzukam, flüchtete er. Der Täter sprach nur gebrochen deutsch und hatte
ein südosteuropäisches Aussehen (mehr hier).
Bochum,
18. November: Auf ihrem Heimweg von der Universität wurde eine junge
Frau von einem unbekannten Mann in ein Waldstück gezogen und
vergewaltigt. Das Opfer beschreibt den Täter als ungepflegt, schwarze
Haare, Vollbart, arabisches Aussehen (mehr hier).
Bochum,
16. November: In einem Gebüsch in unmittelbarer Nähe ihres
Studentenwohnheims wurde am Nachmittag eine chinesische Studentin
vergewaltigt. Der Täter sei eindeutig ein Asylbewerber gewesen, schrieb
die junge Frau im chinesischen Internet. Das Generalkonsulat in
Düsseldorf bestätigte am 18. November die Vorgänge in einer öffentlichen
Mitteilung und gab eine Sicherheitswarnung an "alle chinesischen Bürger
in Deutschland" heraus. Täterbeschreibung: ungepflegter vollbärtiger
Araber oder Afghane um die 30 (mehr hier).
München,
1. November: Eine 21jährige Frau wurde in der Nacht auf dem Weg vom
Kunstpark Ost zu ihrem Auto von einem Mann überfallen. Der Täter würgte
sie und drohte, sie umzubringen, wenn sie schriee. Dann zog er ihr die
Hose aus. Typisch Frau, schrie sie trotzdem, zwei Münchner, die in der
Nähe in einem Auto saßen, hörten es und leuchteten den Tatort aus –
woraufhin der Vergewaltiger letztlich unverrichteter Dinge Reißaus nahm.
Täterbeschreibung: dunkelhäutig, kurze schwarze Haare (mehr hier).
Zwei Regionen sollen genügen; um ganz Deutschland nach solchen
Nachtfaltern abzusuchen, fehlt mir die Zeit. Festhalten möchte ich aber
noch einen Fall aus unserem südlichen Nachbar- und Bruderland. Dort,
näherhin in Traiskirchen, hat ein 17jähriger afghanischer
Schutzsuchender eine 72jährige Frau so nachdrücklich missbraucht, dass
sie seither auf der Intensivstation liegt und künstlich ernährt werden
muss. Der Täter bekam 20 Monate Jugendhaft, darf aber als Asylant in
Österreich bleiben, da er die Einwohner des Alpenlandes doch offenbar so
sehr liebt (mehr hier). Was für eine schöne, humane Geste inmitten des menschenverachtenden rechtspopulistischen Geschreis!
Morgenfrischer 21. November 2016
Auf
meinen Eintrag vom 18. November habe ich viele Zuschriften nahezu
identischen Tenors erhalten; stellvertretend dafür sei Leser ***
zitiert: "Sehr geehrter Herr Klonovsky, Sie schreiben, dass
Abtreibungsgegner nicht im Recht sind. Zu Ihrer Erinnerung/Information:
Abtreibung ist nach aktuellem deutschem Recht in jedem Fall (außer einer
Ausnahme) illegal. Sehen Sie sich dazu die Entscheidung des
Verfassungsgerichts in dieser Angelegenheit von 1993 an. Die gesetzliche
Regelung, von einer Strafverfolgung abzusehen, macht das Unrecht nicht
zu Recht! Wenn ich zu schnell fahre, befinde ich mich im Unrecht, auch
wenn ich nicht geblitzt werde. Die Abtreibungsgegner befinden sich also
durchaus im Recht. Sie fordern die Einhaltung des geltenden Rechts ein.
Das Verfassungsgericht hat schließlich eindeutig erklärt, dass der Staat
die Ungeborenen zu schützen hat, im Zweifelsfall auch gegen den Willen
der Mutter! (...)
Und zu ihrem Gut-Schlecht-Schema: Der tragischen
Situation liegt eine Ursache zu Grunde. Nämlich der Spontanf… – pardon -
coitus spontaneus in camera. Wenn ich zu schnell fahre und dabei
geblitzt werde, so wird mich keiner für die Tragik des Bußgeldbescheids
bedauern, denn es liegt in meiner Verantwortung, die Gesetze
einzuhalten. Halte ich sie nicht ein, muss ich die Konsequenzen tragen.
Die Thematik ist also nicht eine von Tragik und Einfühlungsvermögen,
sondern vielmehr eine von Verantwortung und Konsequenz und damit im
Grundlegendsten eine von Freiheit. Denn Freiheit bedeutet nicht, dass
man tun kann, was man will – das wäre Anarchie –, sondern das man tun
kann, wozu man bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen.
Bitte
verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin mir der Tragik der Situation
durchaus bewusst. Ich bin mir aber auch der Urheberschaft der Tragik
bewusst. Ein Problem kann man nicht sachlich betrachten, wenn man die
Ursache des Problems ignoriert."
Eine kleine Anmerkung
meinerseits: Ich meinte dieses "im Recht" nicht juristisch. Es gibt
Probleme, die zwar juristisch eingehegt, aber damit nicht gelöst sind.
Das Kind ist weder Eigentum des Staates, noch des Volkes, aber auch
nicht der Mutter oder der Eltern. Man kann eine Frau in unserem Weltteil
schwerlich zwingen, ein Kind auszutragen, aber ein Gewissen soll sie
sich aus der Sache durchaus machen. Und deswegen sind mir diese
sinistren Figuren zuwider, die den Frauen einzureden suchen, ihr "Bauch"
gehöre ohne Wenn und Aber ihnen. Es gibt Dutzende Wenns und und
Hunderte Abers.
Dunkeldeutsch dämmernder 21. November
Bereits
die DDR versuchte sich unmittelbar vor dem Mauerfall auf eine im
Nachhinein amüsante Weise in einer Verschärfung der Repressionen. Heute
klingt das so:
"Wenn das Netz weiter lügt, ist mit Freiheit Schluss". Man muss dazu
wissen, dass Beleidigung ein Straftatbestand ist, der auch im Internet
ganz normal strafrechtlich verfolgt werden kann. Was der Fraktionschef
der CDU/CSU hier ankündigt, weist indes weit darüber hinaus. Erst
schränken sie die Freiheit für die Schweine ein, aber dann trifft es
auch die Gesitteten unter ihren Verächtern; so läuft die Sache
bekanntlich immer. Es ist leicht daran zu erkennen, dass sich die
Repressionen immer nur "gegen rechts" richten. Diese Republik will auf
ihre späten Tage DDR spielen. MK am 21. 11. 2016
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