Am frühen Nachmittag des vergangenen Samstags, einen Tag vor der Bundestagswahl, begab es sich und trug sich zu, dass der Chemnitzer Direktkandidat der Schwefelpartei und dessen Frau im Park vor der Stadthalle ein Areal betreten wollten, auf dem die Jüdische Gemeinde Chemnitz das Sukkot-Fest – das jüdische Laubhüttenfest – veranstaltete. Zwei Ordner eilten sogleich herbei und verwehrten ihnen den Eintritt. AfD-Politiker, erklärten sie, seien hier nicht erwünscht. Die Sicherheitskräfte ließen sich auch nicht beirren, als die Frau sie auf Hebräisch ansprach, sondern widerstanden diesem Trick mit einem souveränen: „Reden Sie bitte deutsch mit uns”. Sie wolle sich mit den Musikern unterhalten, sie sei selber Musikerin und spiele viele der angekündigten Stücke, erklärte die Frau. AfD-Politikern sei der Einlass verwehrt, wiederholte der offenbar ranghöhere oder auch nur eloquentere der beiden Ordner. Den Hinweis des Kandidaten, dass seine Frau ja keine Politikerin und, nebenbei, israelische Staatsbürgerin sei, also jemand, für den das Laubhüttenfest recht eigentlich geschaffen wurde, konterte der standhafte Festwart mit den geflügelten Worten, die Diskussion sei beendet.
Während der Kandidat kundtat, wo er nicht erwünscht sei, müsse er nicht verweilen, und mit einem Achselzucken weiterging, blieb dessen Begleiterin verstockt und beharrte darauf, den Veranstalter zu sprechen. Er werde ihn holen, versetzte der brave Ordner, aber sie müsse erst, und zwar sofort, hinter jene weiße Linie zurücktreten, welche die Grenze des Festgeländes markiere. „Übertreiben Sie nicht so wie Ihre Vorfahren”, beleidigte die Frau den pflichtgetreuen Hüter des Parkfriedens, der seine Empörung darüber kaum verbergen konnte. Sie wurde nicht geringer, als diese renitente Person vom Veranstalter nun doch eingelassen wurde, da ihr Mann sich ja fortbegeben hatte.
Was darauf geschah, machte deutlich, wie sinnvoll es war, solch zwielichtigen Zeitgenossen den Zutritt zu verwehren, und wie falsch, im Falle der Frau bloß wegen ihrer Herkunft nachzugeben. Sie kam nämlich schnell ins Gespräch mit den Musikerinnen, und nachdem die – wie die Frau des Kandidaten aus Russland stammende Jüdinnen – sich erkundigten, was sie denn nach Chemnitz führe, stieß die Auskunft, ihr Mann kandidiere hier für die AfD, keineswegs auf Ablehnung, sondern rief im Gegenteil Sympathiebekundungen hervor. Da die Ordner und Umstehenden aber weder Hebräisch noch Russisch verstanden, wurde die Bevölkerung nicht verunsichert, und der Wahlausgang konnte nicht zuungunsten der antifaschistisch-demokratischen Parteien beeinflusst werden.
„Das Laubhüttenfest sollst du sieben Tage lang feiern, nachdem du das Korn von der Tenne und den Wein aus der Kelter eingelagert hast. Du sollst an deinem Fest fröhlich sein, du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, die Leviten und die Fremden, Waisen und Witwen, die in deinen Stadtbereichen wohnen.”
Devarim (Deuteronomium) 16:13,14.
Sklavinnen und Fremde, die in deinem Stadtbereich wohnen, sollst du nicht ächten! Warum also ächtest du Rechtspopulisten? Noch dazu in einem Land, in dem die Rechtspopulisten die einzige Partei stellen, die - wie sonst nur Dirk Niebel - konsequent Partei für Israel ergreift!
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Und hier zu Orit Arfa
Man kann nicht oft genug daran erinnern, wie würdelos sich Deutschlands jüdische Vorzeigefunktionäre verhalten haben, als eine offenbar altersdemente Charlotte Knobloch Merkel 2016 die Ohel Jakob Medaille verlieh, ohne sich einen Wecker und den Darwin Award vor Beginn der Zeremonie um den Hals zu hängen, während gerade Hunderttausende frischer, viriler, kampfbereiter, junger Antisemiten ins Land strömten. Keiner dieser angesehenen Juden fiel Knobloch in den Arm, keiner wagte, die Ohel Jakob Medaille an die große Glocke zu hängen, um Alarm zu schlagen und daran zu erinnern, dass man nicht Millionen Juden vergasen kann und dann ein paar Jahrzehnte später der Juden größte Feinde ins Land holen. Knobloch nannte Merkel einen Engel und hob hervor, dass Angela auf deutsch Engel bedeutet. Man wollte Merkel belohnen und gleichzeitig am Ruhm der solchermaßen Gerühmten Engelin teilhaben. Man schuf eine Ikone des Antirassismus, um sich selber als Antirassisten zu feiern, denn so wie Merkel sagte, Deutschland sei "nicht mehr ihr Land", wenn man sich dort dafür rechtfertigen müsse, ein freundliches Gesicht zu zeigen, ist Deutschland erst recht nicht mehr das Land Josef Schusters, wenn dort nicht Merkel, sondern der AfD ein freundliches Gesicht gezeigt werden sollte. Er hat ja schon angekündigt, dass er Deutschland verlassen wird, falls es dort je zu einem Wahlsieg der Juden, Verzeihung für die freudsche Fehlleistung, der AfD kommen sollte.
Es ist auch deshalb wichtig, daran zu erinnern, weil die Franziskaner von Assisi es sich nicht nehmen ließen, wenige Monate später Merkel auch noch die "Lampada della pace" hinterherzuwerfen! Womit die Beweihräucherung dieser unsäglichen Kanzlerin vervollkommnet wurde und auch die südlichen Länder Europas erfuhren, wo der Hexenhammer hängt und wem man sich stromlinienförmig andienen sollte, wenn man holen will, wo was zu holen ist und eine Bevölkerung nach Wiedergutwerdung und moralischer Anerkennung lechzt und glaubt, sich beides kaufen zu können.
Schlimmer als der deutsche Dachschaden ist nur noch die Verbindung aus deutschem und jüdischem Dachschaden.
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