Stationen

Sonntag, 14. November 2021

Die Fähigkeit zu Trauern

Zum Volkstrauertag unsere Wiedervorlage: einer der großen Texte, die Ernst Nolte für die Sezession beisteuerte: "Konsens oder Streit um den 8. Mai 1945?"

Jahrzehntelang war für das Gedenken an den Tag des Kriegsendes, den 8. Mai 1945, die Alternative von „Katastrophe“ oder „Befreiung“ grundlegend. Wer die letzten Kriegsmonate miterlebt hatte, in welcher Eigenschaft auch immer, dem bestätigten in der Regel eigene Erfahrungen die Schreckensmeldungen, die an sein Ohr drangen:

die Berichte und Gerüchte über die Massenvergewaltigungen zahlloser deutscher Frauen durch die Soldaten der vordringenden Sowjetarmee, über die Riesenströme von Flüchtlingen aus dem Osten, von denen nicht wenige – Greise, Frauen und Kinder – von vorstoßenden Panzern niedergewalzt worden waren, über die entsetzlichen Luftangriffe der Westalliierten gegen unverteidigte Städte Deutschlands mit ihren bewußt herbeigeführten Feuerstürmen, in denen Zehntausende noch umkamen, nachdem sie sich aus den Kellern ihrer zerstörten Häuser gerettet hatten.

Daß es sich um eine „Befreiung“ handeln könnte, war für die meisten unvorstellbar – schon deshalb, weil die Sieger ausdrücklich proklamiert hatten, daß sie nicht als Befreier, sondern als Eroberer nach Deutschland kämen.

Wer die Erfahrungsberichte der Augenzeugen zur Kenntnis genommen hat, der weiß, daß zahlreichen Deutschen kaum etwas von jenem erspart worden ist, was meist als spezifische Eigentümlichkeit des nationalsozialistischen Regimes und seiner Konzentrationslager sowie seiner erbarmungslosen Kriegsführung betrachtet wird:

die Stigmatisierung durch auffallende Kennzeichen, wochenlange Transporte ohne zureichende Nahrung in Deportationszügen, Folterungen zur Erzwingung von Geständnissen, physische Ausrottung ganzer Gruppen wie etwa des ostelbischen Adels, künstlich erzeugte Hungersnöte, Zwangsarbeit bis zur völligen Erschöpfung, entwürdigende Behandlung durch hochmütige „Herrenmenschen“. Nur zu der quasi-industriellen Massentötung von Menschen läßt sich keine Entsprechung finden, aber ohne Entsprechung waren auf einer weniger widermenschlichen Ebene auch die barbarischen Ausschreitungen haßerfüllter Volksmassen gegenüber Deutschen als Deutschen.

Mit Tatsachen wie diesen wird der heute populäre Simplismus am leichtesten fertig: es habe sich um gerechtfertigte „Vergeltung“ gehandelt, und die Deutschen sollten nie vergessen, daß sie den Krieg angefangen hätten und dessen Folgen nun tragen müßten. Unter einer anderen Perspektive versichern diese Interpreten indessen mit Nachdruck und gewiß nicht ohne Recht, kein Verbrechen könne durch ein früheres Verbrechen gerechtfertigt werden und das moralische Urteil über einen Tatbestand müsse von historischen Erklärungen und zumal von einem Wunsch nach „Aufrechnung“ unabhängig sein.

Ich meine, daß Apologien und Verharmlosungen dieser Art nicht akzeptiert werden können, weil ich es für eine unverzichtbare Aufgabe der Geschichtswissenschaft halte, weder das Triumphgefühl und die Rachsucht der Sieger noch die Demutsgesten oder den Trotz der Besiegten zu übernehmen, sondern sogar in der schwierigsten Situation jene Distanz zu erstreben, welche die elementare Voraussetzung der Wissenschaft ist.

Allenfalls hätte man das Gefühl des Aufatmens ob des Endes der Kriegshandlungen eine Art von „Befreiung“ nennen können, aber dieses Empfinden herrschte ja auch unter den Soldaten der alliierten Armeen in dem besetzten Deutschland vor, das hinfort keine eigene Regierung mehr besaß, sondern von dem „Kontrollrat“ der vier verbündeten Mächte regiert wurde. Nur die Insassen der Konzertrationslager und Zuchthäuser fühlten sich wirklich befreit, und es waren nur relativ wenige Deutsche, die inmitten der katastrophalen Verhältnisse das Empfinden der politischen Befreiung von einem tyrannischen Regime hatten.

Zwar versuchten später einige deutsche Politiker und vornehmlich der erste Präsident der „Bundesrepublik Deutschland“, Theodor Heuss, die beiden Begriffe von „Katastrophe“ und „Befreiung“ zusammenzubringen und über ein „Entweder – Oder“ hinwegzukommen, aber jedenfalls blieb die Frage unbeantwortet, was denn das für eine „Befreiung“ sei, die für achtzehn Millionen Landsleute die Dauerkatastrophe des zweiten totalitären Regimes gebracht habe, welches die Unterworfenen zwinge, sich mit der einen der Siegermächte zu identifizieren und mit dieser gemeinsam das Kriegsende auf feierliche Weise zu zelebrieren.

Noch die berühmte Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 setzte diesen Vorrang des „Katastrophen“-Begriffs stillschweigend voraus und wollte ihm entgegenwirken, indem sie eine innere Verbindung zwischen dem 8. Mai 1945 und dem 30. Januar 1933 herstellte und damit den Deutschen eindringlich klarzumachen versuchte, daß sie eine entscheidende Mitverantwortung für die katastrophale Niederlage tragen müßten, weil sie, wenngleich nur mit knapper Mehrheit, das Ereignis der „Machtergreifung“ Hitlers in freien Wahlen bestätigt hätten.

Heute darf und muß man die Frage stellen, ob diese Rede, die damals so viel an Befremden, ja an Empörung zur Folge hatte, in der Gegenwart als „politisch unkorrekt“ betrachtet werden würde, da sie die Deutschen „in Trauer um die getöteten Landsleute“ dazu aufrief, „aller Toten“ zu gedenken, und mit negativem Akzent von einer möglichen Beteiligung an Siegesfeiern sprach. Aber die andere Seite dieser Rede, welche „die sechs Millionen getöteten Juden“ als „beispiellos“ besonders hervorhob und dem Hinweis auf den „Stalin-Hitler-Pakt“ mit der These entgegentrat, dadurch werde die „deutsche Schuld“ nicht verringert, denn die Initiative sei von Deutschland ausgegangen, war zweifellos für den Redner die wichtigere und für die Öffentlichkeit die aufregendere.

Der Bundespräsident war gleichwohl kein einsamer Rufer in der Wüste. Schon zu Beginn der sechziger Jahre war in einem wissenschaftlichen Werk an die Stelle der bis dahin in der Diskussion vorherrschenden Frage, welche Personen und Umstände Hitler an die Macht gebracht hätten und welche Personen und Organisationen im Kriege die Träger des Widerstandes gegen Hitler gewesen seien, der Blick auf den internationalen Kontext einer „Epoche des Faschismus“ gerichtet und dem nationalsozialistischen Versuch einer „Endlösung der Judenfrage“ eine fundamentale Bedeutung für die Interpretation des Regimes zugeschrieben worden.

Hervorstechende Gruppen der jüngeren Studentengeneration hatten Fragen und Auffassungen dieser Art akzeptiert, waren aber sehr rasch darüber hinausgegangen, indem sie sich den marxistischen Faschismustheoretikern der Weimarer Republik zuwandten und sich den Marxismus insgesamt so sehr zu eigen machten, daß ihre Kritik am „Kapitalismus“ und an der „westlichen Konsumgesellschaft“ von der entsprechenden Kritik, die in der DDR geübt wurde, kaum zu unterscheiden war.

Noch wichtiger war der Kreis der Sympathisanten, den sie vor allem unter dem Zeichen des amerikanischen Krieges in Vietnam fanden, und es gab in der Tat gute Gründe für die Annahme, nun endlich sei auch in Deutschland die repräsentative Demokratie oder das „Liberale System“ so fest etabliert, daß sein eigentliches Wesen hervortreten könne: die Ermöglichung einer radikalen Wechsel- und Selbstkritik, die zu neuartigen Synthesen im Denken und Handeln führen müsse.

Aber Teile der Achtundsechziger-Generation übernahmen den stärker hervorgehobenen und auffallenderen Teil der Weizsäcker-Rede mit einem solchen Absolutheitsanspruch und mit so großem Einfluß auf weite Bereiche der Gesellschaft, daß heute Tatbestände und Vorgänge wirklich geworden sind, welche die Alleingültigkeit, ja die Alleinherrschaft der „Befreiungs“-Konzeption in sich schließen und welche für Richard von Weizsäcker im Jahre 1985 höchst befremdlich gewesen wären:

Der Begriff des „Tätervolkes“ hat sich in seiner expliziten und noch mehr in seiner impliziten Erscheinungsform so sehr etabliert, daß jede scharfe Kritik daran leidenschaftlich zurückgewiesen wird; in einer als „konservativ“ geltenden großen Partei wurde die Frage aufgeworfen, ob man am 8. Mai auch der Leiden der Deutschen gedenken solle; dem Autor eines Buches, das die älteren Deutschen ob ihres angeblichen „eliminatorischen Antisemitismus“ so gut wie ausnahmslos unter Anklage stellt, wurde von wichtigen Presseorganen und sonstigen Medien ein geradezu triumphaler Empfang bereitet; die sogenannte Wehrmachtausstellung mit ihrer höchst einseitigen Darstellung der Ereignisse und ihren nicht ganz wenigen falschen Zuordnungen von Bilddokumenten wurde in einigen Städten von höchsten Repräsentanten des Staates willkommen geheißen; sogenannte „antideutsche“ Gruppen stellten sich den Gedenkfeiern zur Zerstörung Dresdens in lautstarkem Chor und mit der Aufforderung entgegen: „Bomber Harris, do it again!“

Dabei mochte es sich zum Teil um extreme und isolierte Erscheinungsformen handeln, aber es ist schwerlich ein Fehlurteil, wenn gesagt wird, in nahezu allen Reden zum 8. Mai trete der Begriff der „Befreiung“ mit nicht geringerer Eindeutigkeit in den Vordergrund, als vor fünfzig und vierzig Jahren der Begriff der „Katastrophe“ vorherrschend gewesen sei. Was zu Beginn der sechziger Jahre als Minderheitsmeinung einen isolierten Platz eingenommen hatte, schien sich nun zu einem machtvollen Konsens entwickelt zu haben, mit dem die jüngeren Deutschen auch nach der „Wiedervereinigung“, die ihnen ohne Verdienst zugefallen war, sich von ihren Vätern und Großvätern als von einer Generation trennten, welche den Fortschritt und die Demokratie durch militärische Überfälle auf andere Staaten und durch Massenmorde an ganzen Völkern bekämpft habe.

Aber es gab trotzdem eine merkwürdige „andere Seite“. Führende Vertreter der baltischen Völker des Ostseeraums machten darauf aufmerksam, daß sie – vor der Besetzung durch deutsche Truppen – im Jahre 1939 / 40 zu Opfern einer brutalen staatlichen Vergewaltigung geworden waren, und in Riga konnte man ein Museum besuchen, das eine Fülle von Zeugnissen aus dem Leben der in großen Massen verschleppten Gefangenen des „Gulag“ und umfangreiche Gedenkbücher mit den Namen von dort Verstorbenen oder Vermißten enthielt, oft die Namen ganzer Familien.

Der polnisch-jüdische Autor Ian T. Groß, dessen Buch „Nachbarn“ über ein Pogrom von Polen gegen jüdische Einwohner des Ortes Jedwabne während der ersten Wochen des deutsch-sowjetischen Krieges viel Aufsehen erregte, hatte nicht lange zuvor in seinen Untersuchungen über die Verhältnisse im sowjetisch besetzten Ostpolen der Zeit von 1939 / 40 davon berichtet, daß die von der Roten Armee befreiten Weißrussen Tausende ihrer polnischen Nachbarn umgebracht hätten und daß die sowjetische Besatzungspolitik in Ostpolen „viel grausamer“ gewesen sei als die deutsche im ehemaligen Westpolen.

Und in Deutschland selbst erschienen nun erstmals Bücher, die nicht mehr bloß für die begrenzten Kreise der Vertriebenen, sondern für die große Öffentlichkeit die unbeschreiblichen Leiden und das massenhafte Sterben von Deutschen in den Wochen des Kriegsendes zum Thema machten, etwa die Darstellung des alliierten Luftkriegs gegen die Zivilbevölkerung durch den bis dahin durchaus „orthodoxen“ Journalisten Jörg Friedrich und die Schilderung der Torpedierung des mit Flüchtlingen überfüllten Dampfers „Wilhelm Gustloff“ durch den immer noch ganz „links“ eingestellten Nobelpreisträger Günter Grass.

Weder das eine noch das andere Buch erhob eine explizite Anklage, aber in der übrigen Welt gab es ungewohnte Anklagen genug, so die Anklagen fast aller Muslime gegen die Amerikaner und Israelis als „Nazis“ und die Anklagen des weltberühmten Linguisten Noam Chomsky gegen die amerikanische Politik in der dritten Welt, der Hunderttausende, ja Millionen von verhungerten Kindern zum Opfer gefallen seien. Und dem Historiker, welchem beim Studium der Akten eine Mitteilung der Wehrmacht aus dem Jahre 1942 in die Augen fiel, daß durch ein Attentat von Partisanen in Serbien fünfzig deutsche Polizeiangehörige getötet worden seien, mußte die Analogie zur Gegenwart unübersehbar sein, auch wenn er weit davon entfernt war, den amerikanischen „Krieg gegen den Terror“ mit dem deutschen Vernichtungskampf gegen die Partisanen gleichzusetzen. Waren am Ende der Nationalsozialismus und Hitler doch bei weitem nicht so vollständig aus der Geschichte entfernt, wie es die „Literatur der Befreiung“ anzunehmen schien? Hat sich nicht inzwischen weitgehend der „Antinazismus“ zum Antiokzidentalismus fortgebildet? Aber es ist nun an der Zeit, zu den Begriffen „Katastrophe“ und „Befreiung“ zwei Sätze zu sagen, in denen die berechtigten Emotionen beider Seiten andeutungsweise einen Platz finden sollen.

Wer ohne Einschränkung dem Begriff der „Katastrophe“ den Vorzug gibt, der rechtfertigt – gewollt oder ungewollt – den Nationalsozialismus auch in dessen ideologischem Kern, und wie empörend das wäre, will ich nicht durch Zitate aus „Mein Kampf“, sondern durch die Anführung eines Satzes aus den Geheimreden deutlich machen, die Heinrich Himmler während des Krieges hielt: „Hier im Osten liegt die Entscheidung, hier muß der russische Gegner, dieses 200-Millionenvolk der Russen, militärisch und menschenmäßig vernichtet und zum Ausbluten gebracht werden“. Schlimmeres, Abstoßenderes ist trotz Ehrenburg und Morgenthau in keinem Kriege je gesagt worden.

Wer sich ohne Einschränkung für den Begriff der „Befreiung“ entscheidet, der versucht, sich auf dieselbe Ebene zu stellen, auf der die ehemaligen Insassen der Konzentrations- und Vernichtungslager ihre Stätte haben: seine Absicht, unter den Siegern Platz zu nehmen, ist geschichtswidrig, wenn nicht verächtlich.

Vielleicht sollten die beiden Begriffe zusammengebracht werden, so daß von einer „Befreiung durch die Katastrophe“ zu sprechen wäre. Aber einer Prüfung dieses Vorschlages müssen noch einige Feststellungen und Reflexionen vorhergehen.

Wenn der 8. Mai 1945 das Thema ist, ist zunächst eine Vorfrage unumgänglich: Um was für eine Art von Krieg handelte es sich bei dem deutschen beziehungsweise deutsch-italienisch-japanischen Teil des Zweiten Weltkrieges? Mit Sicherheit stand weder dieser Krieg im ganzen noch auch seine Vorgeschichte unter der offen proklamierten Parole einer Ausrottung der Russen durch „Ausbluten“ und einer „Endlösung der Judenfrage“ durch Massentötungen in Gaskammern.

Die einfachste aller Kennzeichnungen ist die folgende: es habe sich wegen der gewaltigen Differenz der Ressourcen an Menschen und Materialien zwischen Deutschland und den drei Weltmächten Großbritannien, Sowjetunion und USA um einen von vornherein aussichtslosen Krieg gehandelt. Hitler muß dann ohne weitere Untersuchung als Narr oder Verbrecher gelten, der erstaunlicherweise einen Schwarm von Verführten hinter sich herzog; mithin ging es in diesem Kriege nicht wirklich um eine Sache oder mehrere Sachen, und von einer „welthistorischen Bedeutung“ kann keine Rede sein.

Aber in diesem Kriege steckten zweifellos auch die Impulse eines „Weimarer Krieges“, den so gut wie alle Politiker der Weimarer Republik bei günstiger Gelegenheit zwecks Wiedergewinnung der verlorenen Gebiete von Westpreußen und Posen hatten führen wollen. Die qualitative Differenz gegenüber Weimar trat jedoch bald in den Blick: durch den Stalin-Hitler-Pakt als ein Abkommen über Teilung und Beherrschung Polens nach Analogie der Teilungen des 18. Jahrhunderts.

Ein weiteres Teilmotiv war der „Wilson-Krieg“ zwecks Realisierung des in Versailles von den Siegern verweigerten Selbstbestimmungsrechts, also der Vereinigung mit Österreich und den deutschen Sudetengebieten, mithin der „Anti-Versailles-Krieg“, der dem „Anti-Sèvres-Krieg“ Kemal Paschas in der Türkei entsprach.

Seit der Besetzung der „Rest-Tschechei“ im März 1939 war der Weg zu einem „Imperialkrieg“ frei, der nach der besten seiner Möglichkeiten die Wiederherstellung des „Deutschen Bundes“ bedeutet haben würde, aber von den „völkisch“ orientierten Anhängern Hitlers mißbilligt wurde.

In den Gedanken Hitlers hatte dieser Imperialkrieg jedoch von Anfang an den Charakter des Krieges um „Lebensraum“, das heißt eines Raubkrieges, der eine weitgehende Modernisierung der eroberten Gebiete allerdings nicht ausschloß und dessen nächstes Analogon der Krieg der USA gegen Mexiko von 1845 bis 1848 zwecks Aneignung von Texas, Neu-Mexiko und Kalifornien war. Aber wichtiger war für Hitler der Vernichtungskrieg gegen den Bolschewismus und das als dessen Urheber betrachtete Judentum mit dem ideologischen Ziel der Heilung der Welt von einer naturwidrigen „Wurzel des Bösen“. Propagandistisch wurde dieser Krieg sehr hervorgehoben, aber seine Realität wurde nach Möglichkeit versteckt, soweit sie nicht ein Teil des Anti-Partisanenkrieges in Rußland war.

Jeder einzelne der Aspekte dieses Krieges, mit Ausnahme des letzten, konnte für große Mengen von Soldaten im Vordergrund stehen – viele Hunderttausende mochten glauben, für ein von den Versailler Fesseln befreites Deutschland zu kämpfen, und andere Hunderttausende mochten bereits ein unter deutscher Führung vereinigtes Europa vor Augen haben. Die „Endlösung der Judenfrage“ war jedoch nicht so sehr verborgen, daß die Behauptung richtig sein könnte, nur wenige hundert Menschen seien in dem riesigen arbeitsteiligen Ganzen wirklich daran beteiligt gewesen. Vermutlich darf man behaupten, daß eine Mehrheit von Deutschen 1941 dem Postulat zugestimmt hätte, das auch Hitlers früheste Forderung gewesen war, nämlich: die Juden – unter Einbehaltung oder Sozialisierung ihrer angeblich „geraubten“ Vermögen – aus Europa zu „entfernen“, das heißt zu vertreiben.

Aber es ist nicht richtig, daß dieser Krieg in seiner monumentalen Ganzheit von vornherein für Hitler verloren war: nach einer keineswegs bloß in Deutschland verbreiteten Überzeugung fehlten im Oktober 1941 nur vierzehn klare Herbsttage, bis Moskau erobert gewesen wäre, und den Engländern starrte noch im März 1943 nach eigener Aussage „die Niederlage ins Gesicht“, weil die riesigen Schiffsverluste an die Grenze des Tragbaren gelangt waren. Es ist eine allzu bequeme Ansicht, daß Hitler den Krieg nicht hätte gewinnen können.

Und nun ist das ganze Gewicht der Frage evident: in welchen übergreifenden Zusammenhang dieser große Krieg gestellt werden müßte, in dem es um die bedeutendste aller Sachen ging, nämlich um die Zukunft der Menschheit im ganzen, denn daß ein „Europa Hitlers“ und indirekt die Welt ein völlig anderes Aussehen gehabt hätten als das (Teil-) Europa von Churchill und Roosvelt, unterliegt nicht dem geringsten Zweifel.

Es ist ein Hauptkennzeichen der Reden zum 8. Mai 1945, daß sie, von marginalen Bemerkungen abgesehen, nicht hinter das Jahr 1933 zurückgehen und daß nirgendwo die These auch nur ernsthaft erörtert wird, größere Wichtigkeit als das Jahr 1933 habe das Jahr 1917 gehabt und folgenreicher als die sogenannte Machtergreifung des Nationalsozialismus in Deutschland sei die genuine, nämlich gewaltsame Machtergreifung des Bolschewismus in Rußland gewesen.

Man scheut sich, diese Interpretation auch nur in Erwägung zu ziehen, weil die deutschen Nationalsozialisten unablässig gegen den Bolschewismus in Rußland und den Kommunismus in Deutschland polemisierten und man deshalb fürchten muß, in das Umfeld dieser Polemik zu geraten und möglicherweise gar der Sympathie mit dem Nationalsozialismus geziehen zu werden. Wenn überhaupt vom Verhältnis der beiden Bewegungen und Regime gesprochen wird, wird der Akzent ganz auf den Unterschied und auf den angeblich rein instrumentellen Charakter der nationalsozialistischen Feindschaft gelegt, welche die wahren Absichten machtpolitischer Art nur habe verdecken sollen. Aber die Geschichtswissenschaft darf sich durch politische Vermutungen oder Attacken nicht von ihrem Ziel abbringen lassen, geschichtliche Phänomene, zumal solche von welthistorischer Art, in einen erhellenden Zusammenhang zu stellen und soweit verstehbar zu machen, wie es ihr mit ihren Mitteln möglich ist.

Die Machtergreifung des leninistischen Flügels der sozialistischen Bewegung Rußlands, die sogenannte „Oktoberrevolution“, mußte ein welthistorisches Ereignis höchsten Ranges sein, wenn es ihren Vorkämpfern und Anhängern gelang, sich während der überaus schwierigen ersten Jahre zu behaupten. Sie war ja ein Teil der sozialistischen Bewegung in Europa, und diese schien vor 1914 in unaufhaltsamem Vordringen zu sein, da sie an das „Proletariat“, das heißt die wirkliche oder potentielle Volksmehrheit, zu appellieren vermochte, und ihre Wurzeln reichten tief in die Geschichte zurück, denn eine Präfiguration des Sozialismus waren die meisten Bewegungen gewesen, die immer wieder „die Armen“ zum Entscheidungskampf gegen „die Reichen“ oder die „Gläubigen“ zum Streit mit den „Gottlosen“ aufgerufen hatten und den künftigen Zustand von Gerechtigkeit und Gleichheit, das „Reich Gottes“, vorhersagten.

Die Sozialisten waren also keine bloß politische Bewegung, sondern sie verkörperten die älteste aller „Utopien“, die Vorstellung von der einen, in familienhafter Eintracht und vollständiger Gleichheit der Individuen lebenden Menschheit. Friedrich Engels hatte kurz vor seinem Tode der deutschen Sozialdemokratischen Partei den Sieg für die Anfangsjahre des zwanzigsten Jahrhunderts vorhergesagt, und Sir Edward Grey, nach deutscher Meinung einer der entschiedensten Kriegstreiber, hatte, als sein angeblicher Krieg unmittelbar bevorstand, in tiefer Verzweiflung ausgerufen, nach diesem Kriege würden überall sozialistische Regierungen gebildet werden.

Zwar verhielt sich das sozialistische Proletariat dann beim Kriegsausbruch ganz anders, als erwartet worden war, und für die nächsten Jahre wurde die Verzweiflung zur Grundbestimmung von Lenin, Luxemburg und den anderen „revolutionären Sozialisten“, aber die gigantischen Blutopfer des Krieges und die Machtergreifung der Bolschewiki änderten die Situation auf fundamentale Weise. So erschienen die Bolschewiki als die erfolgreiche Spitze der „großen Friedenspartei“ in Europa und der Welt, und sie durften auf Sympathien zählen, die weit über den Kreis der sozialistischen Parteien hinausgriffen.

Nie zuvor hatte es in der Welt so viel Enthusiasmus und so große Hoffnung auf das Eintreten eines völlig anderen Weltzustandes gegeben wie in den Tagen dieser Revolution und dann in der Zeit nach dem Kriegsende im November 1918. Sowjetrußland sei einer Riesenglocke zu vergleichen, die der ganzen Welt das Heil verkünde, sagte der englische Sozialist Tom Mann auf einem der ersten Kongresse der neugegründeten Kommunistischen Internationale, und Grigorij Sinowjew sah Anfang 1919 nach der Etablierung der Räteregierungen in Ungarn und Bayern die Weltrevolution in so raschem Fortschreiten, daß er zuversichtlich das Zusammentreten der kommunistischen Abgeordneten zum Siegeskongreß in Paris für das Frühjahr 1920 erwartete. Wenig später ließ sich Lenin von einem Parteikongreß bestätigen, daß die kommunistische Bewegung der ganzen bürgerlichen Welt einschließlich der sozialdemokratischen Parteien den Krieg erkläre, und er sagte voraus, daß seine Partei nach dem baldigen Sieg der Weltrevolution überall Bedürfnisanstalten aus Gold bauen werde, um den Triumph über den eigentlichen Feind, den „Mammon“, die auf dem Privateigentum beruhende und Konflikte sowie Kriege vielfältiger Art erzeugende Geldherrschaft anschaulich zu machen. Nichts ist daher verfehlter, als der bolschewistischen Revolution „Größe“ abzusprechen, das heißt den ernsten Willen, sich außerordentliche Ziele zu setzen und letzten Endes sich von der Absicht leiten zu lassen, die menschlichen Verhältnisse im ganzen, welche das Grauen des Weltkrieges verursacht hätten, grundlegend zu ändern und in diesem Sinne eine „Welterlösung“ herbeizuführen.

Aber dieser höchste Aufschwung eines auf den Sieg „des Guten“ ausgerichteten Idealismus war von Anfang an aufs engste mit höchst irdischen und materiellen Vorgängen verknüpft, nämlich mit der russischen Volksrevolution einer Friedenssehnsucht, die alle Angehörigen der „höheren Schichten“ für kriegsschuldig erklärte und häufig auf grausamste Art zu Tode brachte, etwa durch „Pfählungen“ von Priestern oder durch Verbrennung von Unternehmern in den Feuerungen ihrer Betriebe.

Und die Sowjetregierung suchte solchen Exzessen nicht Einhalt zu gebieten, sondern sie verschärfte und systematisierte sie durch ihre Propaganda, und so wurden Dinge möglich, zu denen es nirgendwo, auch nicht im nationalsozialistischen Deutschland, Entsprechungen geben würde: ein Pope wurde hingerichtet, weil er eine Messe zum Gedenken an den nebst seiner Familie ermordeten Zaren gehalten hatte; eine frühe Unterstützerin der bolschewistischen Partei, Madame Popowa, mußte als „Klassenfeindin“ den Hungertod sterben; nach dem Attentat der Sozialrevolutionärin Fannija Kaplan auf Lenin im August 1918 fanden in vielen Städten Rußlands riesige Demonstrationen statt, denen Transparente mit Inschriften wie der folgenden vorangetragen wurden: „Für einen von uns müssen tausend von euch sterben.“

Und diese Exzesse der Reaktion auf die Schrecken des Krieges durften zugleich als Realisierung des marxistischen Konzepts der Klassenvernichtung gelten, freilich nur als unorthodoxe Realisierung, da in Rußland die von Marx zur Bedingung gemachte gesellschaftliche Voraussetzung der vollen Ausbildung des „Kapitalismus“ nicht gegeben war. Ein linksgerichteter Korrespondent der Frankfurter Zeitung beklagte das „Gräßliche“, das in allen Städten Rußlands vor sich gehe, nämlich die Vernichtung einer ganzen Gesellschaftsklasse, der Klasse der Gebildeten oder der „Intelligenz.“ Wenn der Terminus schon geläufig gewesen wäre, würde er vermutlich gesagt haben, daß sich in Rußland der schlimmste „Kulturbruch“ vollzogen habe, der überhaupt vorstellbar sei. Lenin aber sah die unvermeidbare Folge in positivem Licht: das bürgerliche Europa ängstige sich und zittere in allen Fugen, schrieb er, als nach dem Sieg im Bürgerkrieg die Rote Armee aus der Verteidigung heraus zum Angriff auf Polen ansetzte, der dann erst durch das „Wunder an der Weichsel“ scheiterte.

So riefen die bolschewistische Revolution und die Gründung eines Ideologiestaates, der sich das umfassendste überhaupt mögliche Ziel gesetzt hatte, ebensosehr unermeßlichen Schrecken wie tiefbewegende Begeisterung hervor, und ihr erstes Resultat, der ab 1923 konsolidierte Sowjetstaat als unerwartete Etappe auf dem Wege zu einem nach wie vor befeuernden Ziel, der einen und egalitären Menschheit, erwies sich als ein in höchstem Maße zwieschlächtiges Phänomen: marxistisch und unmarxistisch in einem; voller Idealismus und, trotzdem oder deshalb, nach einer Wendung Trotzkis zu „grausamster Chirurgie“ mit Blick auf die gesamte Gesellschaft bereit; nach seinem Selbstverständnis als Rätesystem die vollkommenste Form der „Demokratie“ und doch nach einer Aussage Lenins beherrscht von dem „Körnchen“ der bolschewistischen Partei, welche gewillt war, die ganze Gesellschaft umzugestalten, das heißt jenen Bürgerkrieg zu führen, der später in den unfaßbaren Greueln der „Kollektivierung der Landwirtschaft“ und der erbarmungslosen Vernichtung der „Kulaken“ am klarsten, aber keineswegs zum erstenmal zum Vorschein kam.

Eins konnte indessen niemand in Abrede stellen, ob er nun den Enthusiasmus und die Zielsetzung glorifizierte oder den Schrecken bis zur Panik steigerte: daß es sich um ein präzedenzloses und wahrhaft welthistorisches Phänomen handelte.

Daß die restliche Welt auf die Herausforderung reagieren und kämpfen mußte, kann im Rückblick nur von denjenigen geleugnet werden, deren versteckte Parteinahme so ausgeprägt ist, daß sie die Kapitulation angesichts des nach Größe und Ressourcen übermächtigen Ideologiestaates wünschten, doch dazu zählte nicht einmal die Mehrheit der Sozialisten. Für den kämpfenden Widerstand aber existierten nur zwei idealtypische Möglichkeiten:

Man konnte im Vertrauen auf die innere Kraft des eigenen Systems der repräsentativen und pluralistischen Demokratie eine Politik des Entgegenkommens und des flexiblen Nachgebens betreiben, die zu einer Aufweichung der starren Ideologie des zum bloßen Gegner werdenden Feindes und zu einem „korrumpierenden“ Einfluß auf dessen notleidende, weil zu äußersten Rüstungsanstrengungen getriebene Bevölkerung führen würde – diese Konzeption gelangte bekanntlich in den frühen neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts zum Erfolg, aber erst, nachdem die Härten des „Kalten Krieges“ durchgestanden waren, der hauptsächlich von der am meisten bevorzugten und reichsten aller Mächte geführt worden war, von den Vereinigten Staaten von Amerika.

Es war aber auch möglich und sogar naheliegend, dem Bolschewismus einen ebenso militanten „Antibolschewismus von bolschewistischer Entschlossenheit“ entgegenzusetzen, der also antirevolutionär war und doch unverkennbar revolutionäre Züge aufwies, der nur den universalen oder globalen Friedensbegriff ablehnte, aber im Inneren der Nation oder sogar einer „rassisch“ begründeten Kultur den nach marxistischer Auffassung zentralen „Klassenkampf“ oder „Klassenkrieg“ durch die Herstellung einer stabilen Volks- oder Kulturgemeinschaft an ein Ende bringen wollte und der einem konkreten Feind ebenso die Vernichtung ansagen mußte, wie die Bolschewiki den „Bourgeois“ die Vernichtung angesagt hatten.

Ihre Anhänger mußte diese Art des Antibolschewismus und Antimarxismus vornehmlich unter all denjenigen finden, die ausschließlich die Schrecken des Bolschewismus wahrnahmen und jenen Gruppen einer hochdifferenzierten Gesellschaft angehörten, welche von den Bolschewiki in Rußland mit relativ geringer Mühe vernichtet wurden: der Aristokratie, den Offizieren des Krieges, den Mittelschichten oder dem „Kleinbürgertum“, den immer noch zahlreichen, aber nicht die Masse der Bevölkerung bildenden Bauern.

Hier liegt der idealtypische Ort Adolf Hitlers und des Nationalsozialismus, und nur Unkenntnis, Parteilichkeit oder Voreingenommenheit können in Abrede stellen, daß die militante Abwehr eines militanten Angriffs in den Bereich des „Verstehbaren“ gehört, welcher der eigentliche Bereich der Geschichtswissenschaft ist.

Kaum irgendwo in der fast unüberschaubaren Literatur wird die innere Bezogenheit der jüngeren auf die ältere Bewegung thematisiert, und ich wüßte kaum mehr als einen Abschnitt in dem verdienstvollen und allgemein anerkannten Werk von Helmut Krausnick und Hans-Heinrich Wilhelm über „Die Truppe des Weltanschauungskrieges“ anzuführen, wo man folgendes lesen kann: „Ob Hitler und seine nächsten Berater sich (1940 / 41) wirklich vor der Weltrevolution gefürchtet haben, ist eher fraglich. Aber nicht nur sie trauten seit der Oktoberrevolution, der Kulakenverfolgung, den Säuberungen von 1937 / 38 und den Erfahrungen auf inner- und außerdeutschen Bürgerkriegsschauplätzen den Bolschewisten fast jede Grausamkeit zu. Den besten Schutz gegen bolschewistische Grausamkeit hatten die Nationalsozialisten jedoch stets darin gesehen, daß sie selbst früher und, wenn möglich, noch härter als ihre Gegner zuschlugen. Daß sie es auch bei dem, nach ihrer Meinung, voraussichtlich ‚letzten Gefecht‘ mit der ‚Internationale‘ wieder mit diesem Rezept versuchen würden, war zu erwarten.“

Es handelte sich indessen keineswegs nur um eine „deutsche“ Reaktion, und vermutlich gab es kein Ereignis in der Nachkriegszeit, das so weit in die Zukunft vorauswies, wie der Übergang des ehemaligen Führers der Italienischen Sozialistischen Partei, Benito Mussolini, zu der schon 1922 siegreichen Gegenbewegung des Faschismus. Jedenfalls wurde der Kampf zumal in Deutschland auf eine Weise geführt, die das genaue Gegenteil eines wissenschaftlichen Bemühens um „Verstehen“ war und für die etwa der folgende Satz kennzeichnend ist: der Bolschewismus sei „die gewaltigste Organisation der Unterwelt, des Verrats, der Verschwörung im Weltmaßstab.“

Ich gehe nun über alle Geschichtserzählungen hinweg und weise lediglich darauf hin, daß der Strom des Nationalsozialismus – wie schon derjenige des italienischen Faschismus – viele Quellen besaß und daß es sich um ein vielschichtiges und widerspruchreiches Phänomen handelte.

Die Fragen, die zum Abschluß ansatzweise zu klären sind, sind die folgenden:

(1) War der Nationalsozialismus in seinem eigentlichen und vornehmlich von Hitler verkörperten Kern tatsächlich in erster Linie ein militanter Antibolschewismus?
(2) War der Krieg, den Hitler seit dem 22. Juni 1941 gegen die bolschewistische Sowjetunion führte, ein konsequenter ideologischer Krieg?
(3) Wie kam es, daß ein aus einer Reaktion gegen soziale Vernichtungen erwachsendes Regime sich am Ende einer Vernichtung schuldig machte, die mit Recht als „singulär“, als Übergang in eine andere und schlimmere Dimension gekennzeichnet wird?

Auf die erste Frage läßt sich keine Antwort finden, die im strengen Sinne „beweisbar“ wäre. Daß ich die These bejahe, rührt nicht aus Spekulationen und Annahmen her, wie meine Gegner mir unterstellen, sondern aus einer intensiven, in den Jahren vor 1963 vorgenommenen Lektüre der frühen Artikel, Reden und Publikationen Hitlers, die mich allerdings dazu führten, den Begriff „Antimarxismus“ demjenigen des „Antibolschewismus“ vorzuziehen, weil Hitler zu keinem Zeitpunkt ein bloßer Politiker, sondern ein Deuter der Weltgeschichte sein wollte.

Auf die zweite Frage antworte ich: dieser Krieg war kein konsequenter ideologischer Krieg, denn dann hätte er an den unter Polen, Balten und Ukrainern weitverbreiteten Antibolschewismus anknüpfen und auf glaubwürdige Weise zu einem „Befreiungskrieg“ werden müssen. Aber der triviale deutsche Nationalismus, dem Hitler immer verhaftet blieb, ließ diese Möglichkeit nicht zur Entfaltung gelangen.
Zur dritten Frage ist folgendes zu bemerken:

Es gab eine Vielfalt dessen, was der Nationalsozialismus zwecks „Säuberung“ Europas und vielleicht der Welt von angeblichen Krankheiten und Krankheitskeimen vernichten wollte: etwa die Erbkrankheiten, die als Dekadenz gefaßte moderne Massenzivilisation oder im Zuge der Fortsetzung des „Volkstumskampfes“ des neunzehnten Jahrhunderts die Selbständigkeit Polens. Aber der schärfste und entschiedenste Vernichtungswille musste sich gegen den Bolschewismus richten, ganz wie der Bolschewismus die Popen der Zarenzeit und die Imame der islamischen Regionen der Sowjetunion vernichtet oder mindestens bekämpft hatte und doch niemals vergaß, daß „der Kapitalismus“ oder „das Privateigentum“ der Hauptfeind war. Für Hitler hätte „der Kommunismus“ dieser Hauptfeind sein können, und nicht wenige seiner Äußerungen gehen in diese Richtung.

Aber auch Deutsche konnten Kommunisten sein, und diese waren nicht auf den ersten Blick zu erkennen, anders als die Kapitalisten, die niemand für Proletarier halten konnte. Er benötigte daher einen anschaubaren Hauptfeind, der als Urheber des Bolschewismus und zahlreicher anderer Übel gelten konnte. Dieser anschaubare Feind war in dem Begriff des „jüdischen Bolschewismus“ enthalten, der keineswegs eine Erfindung Hitlers war, sondern ein in ganz Europa nach dem Ende des Ersten Weltkrieges geläufiger Begriff. Wenn man als bekannt voraussetzt, daß nicht nur die Männer der Einsatzgruppen der SS, sondern auch zahllose Angehörige der Wehrmacht als einer durch den Partisanenkrieg sehr beunruhigten und gefährdeten Armee von der engen Verbindung zwischen Partisanen und Juden überzeugt waren, ist nun zu einer „Definition“ der Endlösung – von „Auschwitz“ – zu gelangen, die nicht über den Bereich des geschichtswissenschaftlich Verstehbaren hinausgeht: „die ,Endlösung‘ war das biologisch umgeprägte, zugleich verengte und radikalisierte Gegenstück zu der vom Bolschewismus intendierten weltweiten Vernichtung des Bürgertums, der Unternehmerwirtschaft und der souveränen Staaten.“

Aber der im Rahmen dieses Krieges verstehbare, wenngleich nicht moralisch gerechtfertigte Bereich wird überschritten und die ganze Widersprüchlichkeit des Nationalsozialismus wird sichtbar, wenn über Belzec und Treblinka als Vernichtungsstätten des Ostjudentums hinausgegangen und Auschwitz als das Vernichtungslager für die europäischen Juden ins Auge gefaßt wird, die doch ganz überwiegend „Bürger“ waren. Der Nationalsozialismus ist daher als radikale bürgerliche Widerstandsbewegung gegen den antibürgerlichen, in moderne Termini gehüllten Utopismus der kommunistischen Bewegung unzureichend charakterisiert.

Aber bevor ich den letzten Schritt zu tun versuche, darf ich nicht davor zurückschrecken, einen Punkt zu berühren, der als ganz besonders „heikel“ gilt. Die Formel vom „jüdischen Bolschewismus“ ist zwar als entdifferenzierende Allgemeinaussage falsch, wie jede Aussage dieser Art falsch ist, aber wenn man sich an die Auffassungen wichtiger jüdischer Denker hält, besaß sie gleichwohl in der Realität ein Stück des Richtigen.

Die früheste Aussage, in der von „Schuld“ die Rede ist, um den starken Anteil von Juden – nicht von „den Juden“ – zu kennzeichnen und zu beklagen, stammt von dem bedeutenden Historiker Simon Dubnow, und zwar aus dem Jahre 1918. Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb der große israelische Geschichtsdenker Jacob Talmon, den unterdrückten Juden des Zarenreiches hätten „zwei messianische Feuer“ geleuchtet: die Vorstellung von der Weltrevolution, welche allgemeine Gerechtigkeit schaffen werde, sowie an zweiter Stelle die Hoffnung auf Rückkehr in die uralte Heimat und die Schaffung eines eigenen Gemeinwesens oder auch Staates in Palästina. Er hatte keine Bedenken zu sagen, in der Revolutionszeit seien die Juden in Osteuropa vor allem als Kommunisten und damit als Staatsfeinde betrachtet worden und in jenen frühen Tagen sei der Eindruck herrschend gewesen, der Triumph des Bolschewismus in Rußland sei durch die visionären Qualitäten, das Engagement, das Organisationstalent und die technische Erfahrung der Juden zustande gekommen.

Aber der Akzent ist positiv, denn es ist für Talmon selbstverständlich, daß es für Juden unmöglich ist, in einem Leben Sinn zu finden, das nur auf das Hier und Jetzt ausgerichtet sei und von dem messianischen Bestreben nichts wisse, ein „Licht für die Nationen“ zu sein. Und wer die Schriften des einflußreichsten Vorkämpfers der zionistischen Sache, Chaim Weizmann, kennt, der weiß, wie evident es für ihn war, daß die Juden die erbittertsten Feinde Hitlers gewesen seien, und zwar längst vor dem „Holocaust.“

Es ist ein Hauptmerkmal nicht bloß der deutschen Geschichtsschreibung zum „Dritten Reich“, daß sie sich der Feststellung verweigert, Hitler habe schon in seiner frühen Zeit mächtige Feinde gehabt, und zwar vornehmlich aufgrund seines Antibolschewismus und Antijudaismus. Deshalb blendet man nach Möglichkeit alles aus, was den Lesern den entsprechenden Eindruck vermitteln könnte. Man glaubt, auf diese Weise die Juden zu schützen und zu loben, aber in Wahrheit setzt man sie auf eklatante Weise herab, indem man ihnen den Anspruch raubt, Mitwirkende und nicht ausschließlich Opfer in den politisch-ideologischen Kämpfen des zwanzigsten Jahrhunderts gewesen zu sein. Nur so kann man ja Hitlers „Antisemitismus“ von seinem Antibolschewismus trennen und den „Judenmord“ zu einem selbständigen Thema machen. Nicht ganz selten erklärt man das eine wie das andere für bloße Obsessionen, so daß der Eindruck aufkommt, diese Darstellungen glichen jenen „gereinigten“ Versionen der französischen Geschichte, die während des Ancien régime für den jungen Thronfolger ad usum delphini geschrieben wurden.

Nach einem Jahrhundert, das ebenso blutig und schrecklich wie weltgeschichtlich entscheidend war, sollten die Vertreter aller einstmals kämpfenden Nationen und Kulturen auch zur Selbstkritik und damit zu Aussagen bereit sein, die in den eigenen Ohren hart klingen. Für deutsche Nationalisten, ja für nationalbewußte Deutsche, mag diese schwer zu vollziehende Härte bereits gegeben sein, wenn festgestellt wird, daß Hitler von Anfang an einen falschen, geschichtswidrigen Weg einschlug, als er sich mit hochmütigen oder spöttischen Worten und auch mit konkreten Taten gegen die Emanzipationsbewegung der Kolonialvölker, der Frauen und der Schwarzen wandte, die sich heute in so überragendem, wenngleich von den überfliegenden Hoffnungen der Vergangenheit abweichendem Maße durchgesetzt haben und als deren Protagonisten er Kommunisten und Juden ebenfalls haßte – durch Hitler vollzog sich eben der letzte und nunmehr ideologisch begründete Selbstbehauptungskampf des souveränen Kriegerstaates, der jahrtausendelang die zentrale Realität der Geschichte und die Basis der „Kultur“ gewesen war.

Die Russen müssen sich heute eingestehen, daß die Überfülle von Anstrengungen und Opfern, die sie im Kampf für oder gegen den Kommunismus auf sich genommen haben, ohne dauerhaften Ertrag geblieben ist und ideell in eine Trümmerlandschaft geführt hat. Die Juden finden sich als zionistische Einwohner des Staates Israel mit den Aussagen einiger ihrer bedeutendsten Denker konfrontiert, daß der einstige Universalismus sich in der Enge eines Nationalstaates auflösen könnte oder bereits aufgelöst hat. Nur die Bürger des von der Natur und der Geschichte am meisten bevorzugten Staates, die Amerikaner, stehen als unbestrittene Sieger da, aber selbst sie sehen sich in jüngster Zeit von ernsthaften Selbstzweifeln gequält.

Welche Ausblicke auf die Zukunft einer fortwährenden Auseinandersetzung zwischen Universalismus und Partikularismus, zwischen einer primär kommerziellen „Globalisierung“ und den Individualitäten von Staaten und Kulturen sich ergeben, ist hier nicht zu erörtern. Aus dem Rückblick in die Vergangenheit aber resultiert hinsichtlich der Interpretation des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges ein doppeldeutiger Tatbestand: eine starke Tendenz unter den jüngeren Historikern geht dahin, die Geschichte des Nationalsozialismus als eine Geschichte von Verbrechen zu schreiben, und zwar unter Aussparung des übergreifenden Zusammenhangs des Kampfes der Ideologien und jener „Erfolge“ sowie „Leistungen“ Hitlers, von denen Sebastian Haffner gesprochen hat, ja ohne die Unterscheidung zwischen ideologisch begründeten Verbrechen und simplen Exzeßtaten, die häufig vorkamen, die aber auch im Dritten Reich streng verboten waren. Daraus können Festreden zum 8. Mai 1945 hervorgehen, die gleichwohl nicht selten eindrucksvoll und in der Darlegung von Fakten richtig sind.

Aber es gibt auch die Möglichkeit, die Geschichte des Nationalsozialismus als einen besonders ausgeprägten und dennoch sekundären Teil der „tragischen Verkehrungen“ zu verstehen, die im zwanzigsten Jahrhundert so stark hervortraten und vielleicht noch immer nicht an ihr definitives Ende gelangt sind: die Verkehrung des bolschewistischen Enthusiasmus für die eine und egalitäre Menschenwelt in die enge und grausame Staatlichkeit der Sowjetunion und die Verkehrung des idealtypischen Widerstandes gegen eine überschießende und grob vereinfachende Ideologie in eine bloß entgegengesetzte und dann bis zu einer schlimmeren Version von Gleichartigkeit gelangenden Gegen-Ideologie auf der Seite des Nationalsozialismus.

Angesichts einer Kompliziertheit, die von den herrschenden Simplizismen so wenig erfaßt wird, liegt es nahe zu sagen, der sechzigste Jahrestag des Kriegsendes müsse von denjenigen Deutschen, die nicht bereit sind, ohne Rest in der kommerziellen „Weltzivilisation“ aufzugehen, in erster Linie als ein Tag der „nationalen Besinnung“, des furchtlosen und trotz der in der Öffentlichkeit vorwaltenden Einseitigkeiten auch selbstkritischen Nachdenkens begangen werden.

Aber gerade wenn dieser Tag zugleich als ein Tag der „Befreiung“ anerkannt werden muß, nämlich der Befreiung aus dem erstickenden Panzer eines Ideologiestaates, muß er um so mehr ebenfalls als ein „Tag der nationalen Trauer“ aufgefaßt werden, an dem der vielen Millionen umgekommener Landsleute, aber auch derjenigen Nichtdeutschen gedacht wird, die von der herrschenden Meinung einem großen Vergessen überantwortet werden. Der Streit des Denkens um diese Fragen ist in meinen Augen besser und zukunftsvoller als der Konsens eines bequemen und häufig nur allzu opportunistischen Dogmatismus, der im letzten Jahrzehnt so sehr in den Vordergrund getreten ist und der die Deutschen veranlassen könnte, sich nach einem bekannten Vorbild zu den „Siegern der Geschichte“ zu zählen.   Ernst Nolte


Wenn der deutsche Urlauber an der Nordseeküste Dänemarks entlangfährt, um eines der beliebten Ferienziele – etwa Blåvand – zu erreichen, wird er dem kleinen Ort Oksbøl kaum Aufmerksamkeit schenken. Es handelt sich um ein Städtchen wie viele in Jütland, eine schöne Kirche im Zentrum, die Straßen schnurgerade, alles sauber und aufgeräumt.

Aber der Name Oksbøl steht auch für eine dunkle Seite der deutsch-dänischen Vergangenheit. Hinweise zu finden, ist allerdings nicht ganz einfach. Denn fast versteckt in einem Waldstück liegt der Flüchtlings- und Soldatenfriedhof Oksbøl. Es gibt kein Hinweisschild, dem man folgen kann. Was vielleicht auf Desinteresse zurückzuführen ist, aber eher auf Verdrängung.

Denn hier liegen neben 121 Wehrmachtsangehörigen auch 1.675 Zivilisten bestattet, von denen die meisten in einem nahegelegenen dänischen Internierungslager ums Leben gekommen sind. Wie man den Daten auf den Grabsteinen unschwer entnehmen kann, handelte es sich in der Mehrzahl der Fälle um Alte, Frauen und Kinder, davon viele nur wenige Wochen oder Monate alt.

Folgt man der Darstellung in einer schäbigen kleinen Ausstellung am Rande des Friedhofs, waren sie Opfer tragischer Umstände, ausgelöst durch den Krieg, den Deutschland zu verantworten hatte, und die Entscheidung der Marineführung, Menschen, die vor der anrückenden Sowjetarmee aus den Ostgebieten und dem Baltikum flüchteten, nicht mehr nur ins Reich, sondern auch nach Dänemark zu bringen. Insgesamt handelte es sich um etwa 250.000 Personen. Nach der Kapitulation der Wehrmacht konnten sie nicht über die Grenze abgeschoben werden, weil die Alliierten die Aufnahme verweigerten.

Die dänischen Behörden beschlossen deshalb die Errichtung von Lagern. Anfangs handelte es sich um etwa 100, später nur noch um 36; die wichtigsten lagen bei Kopenhagen, Grove, Aalborg und Oksbøl. Das letztgenannte war das größte und mußte bis zu 36.000 Internierte aufnehmen.

Über deren Lebensumstände erfährt man auf den Informationstafeln wenig. Was vor allem dem Wunsch entspricht, an der Generaldeutung – „Schwere Zeiten gemeinsam gemeistert“ – keine Zweifel aufkommen zu lassen. Zuletzt haben noch 1995, zum 50. Jahrestag des Kriegsendes, deutsche und dänische Jugendliche einen Gingko-Baum als Zeichen des Friedens gepflanzt. Davor wurde eine Bronzeplatte in die Erde eingelassen, deren Inschrift mit dem Satz beginnt „Wachsen im Frieden gegen das Vergessen“ und mit dem Satz endet: „Deutsche danken Dänemark“.

Zehn Jahre Zeit später wurde die dahinterstehende Sicht der Dinge nachhaltig in Frage gestellt. Denn im Zuge ihrer Recherchen für eine Dissertation stieß die dänische Ärztin und Historikerin Kirsten Lylloff auf eine Reihe schockierender Fakten, die nicht länger erlaubten, die hohe Zahl der Toten unter den Flüchtlingen (doppelt so hoch wie die Gesamtzahl der während des Krieges, auch in Kampfhandlungen, getöteten Dänen) mit Erschöpfung oder der schlechten Versorgungslage als solcher zu erklären. Denn allein im Jahr 1945 starben in den Lagern etwa 13.500 Menschen, davon siebentausend Kinder; ein Drittel der unter Sechsjährigen kam ums Leben und praktisch jeder Säugling. Hauptursachen waren Mangelernährung und Infektionen.

Kirsten Lylloff sprach von der „größten humanitären Katastrophe in der dänischen Geschichte“, die vor allem mit dem Haß der Dänen auf alles Deutsche, dem Bedürfnis, die eigene Kollaborationsbereitschaft vergessen zu machen, Ignoranz der Behörden, dem Fraternisierungsverbot und dem Beschluß des dänischen Ärzteverbandes zu tun hatte, seine Mitglieder anzuweisen, den Deutschen medizinische Hilfe zu verweigern, auch Kindern, die in Lebensgefahr schwebten und in ein Krankenhaus hätten eingeliefert werden müssen. Die Veröffentlichung ihres Buches Barn eller fjende? fand auch in Deutschland Interesse, obwohl es keine Übersetzung gab (und bis heute gibt).

Die Hauptursache war die Empörung und die heftige Kontoverse, die die Publikation in Dänemark ausgelöst hatte. Obwohl die Argumente Kirsten Lylloffs nicht widerlegt werden konnten und der Hinweis auf die allmählich milder werdende Behandlung der Internierten kaum als Rechtfertigung in Betracht kam, wirkte das dänische Selbstbild des stets schuldlosen Opfers deutscher Aggression so stark nach, daß keine echte Korrektur der Darstellung der historischen Abläufe folgte.

Erst wurde 2011 der Plan gefaßt, in Oksbøl ein Museum zu errichten, das sich dem Schicksal der Flüchtlinge widmen sollte. Die Umsetzung des Plans verlief aber ausgesprochen schleppend, und selbst die endlich für diesen Sommer vorgesehene Eröffnung mußte noch um ein weiteres Jahr verschoben werden. Immerhin kann man auf der Netzseite des FLUGT – Refugee Museum of Denmark einen Eindruck des Gebäudes gewinnen, das ganz den Geist skandinavischer Eleganz atmet. Folgt man dem Vorstellungstext, wird es in der Ausstellung allerdings nicht um die Vorgänge der Jahre 1945 bis 1947 und die dänische Verantwortung gehen, sondern um den Flüchtling im Allgemeinen, nicht zuletzt dem der Gegenwart, und darum, daß der Besucher „erfährt, was es bedeutet, Flüchtling zu sein“.

Worauf diese Art der Einebnung des historischen Geschehens und der konkreten Erinnerung hinausläuft, liegt auf der Hand. Aber mit Widerstand ist kaum zu rechnen. In Dänemark gewiß nicht, aber auch nicht in Deutschland, etwa in der Führungsetage des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der den Friedhof in Oksbøl betreut. Eine Prognose, die zu treffen, kein Risiko birgt. Denn in diesem Land gilt „Gegen das Vergessen“ für jeden Menschen jeder Zeit, aber nicht und unter keinen Umständen für die Opfer des eigenen Volkes.   Karlheinz Weißmann

 

 

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