Daniel Cohn-Bendit. „Spurensuche“ lautet die Überschrift der Rede, die er in derPaulskirche hielt, und einem Soziologen, der die Formen des Zusammenlebens der Menschen, der die Voraussetzungen, Erscheinungsformen und Entwicklungen des gesellschaftlichen Lebens kennt, kann der Blick über den Tellerrand gelingen.
Er gelingt ihm, denn er teilt die „Spurensuche“ in zwei Akte. Er beginnt mit dem 9. November 1918 und der Ausrufung der Weimarer Republik, die alle weitere Entwicklung verantworte und der auf den Tag genau 20 Jahre später die Pogromnacht folgte. Auf Initiative des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt berieten vier Monate vor der "Nacht des Grauens" die Vertreter von 32 Staaten und 24 Hilfsorganisationen auf der Konferenz von Evian über das Problem der rapide ansteigenden Flüchtlingszahlen von Juden aus Deutschland und Österreich, die Zuflucht vermehrt in den USA suchten. Die Konferenz endete ergebnislos, da sich außer der Dominikanischen Republik alle Teilnehmerstaaten weigerten, mehr jüdische Flüchtlinge aufzunehmen. Der australische Außenminister erkärte: „Wir in Australien kennen keinen Antisemitismus. Und so soll es auch bleiben!“, er lehnte die Aufnahme von Juden strikt ab. Die Irrfahrt der St. Louis spielt diese Haltung nochmals wider. Es war eine Reise von 937 nahezu ausnahmslos deutschen Juden auf der St. Louis, einem Passagierschiff der Hamburger Reederei HAPAG, von Mai bis Juni 1939 von Hamburg nach Kuba und zurück nach Antwerpen. Die Passagiere wollten, um dem NS-Regime zu entkommen, nach Kuba auswandern, erhielten aber weder dort noch in den USA und Kanada eine Landeerlaubnis. Roosevelt schickte der St. Louis, als sie in New York in den Hafen einfahren wollte, sogar ein Militärschiff entgegen. Das nationalsozialistische Regime Adolf Hitlers untermauerte seine antisemitische Propaganda auf die ablehnende Haltung der anderen Staaten. Viele Zeitzeugen und Historiker sehen in Evian ein moralisches Versagen der westlichen Demokratien, da ein anderer Ausgang viele Juden vor der Ermordung im Holocaust hätte bewahren können.
Der talentierte und geübte Redner schloss mit den Worten, dass niemand den Juden zu Hilfe kam, dass die Juden allein gelassen wurden und daraus für sie die Berechtigung erwachse, dass sie sich einen eigenen Staat gründeten und diesen mit allen Mitteln verteidigen dürften. Er erwähnt anständigerweise, dass dadurch viele Palästinenser ihre Heimat verloren hätten. Dies ist korrekt. Es sind rund 5 Millionen Menschen. Fast so viele wie die Juden, die durch den Holocaust ihr Leben verloren haben. Ja, jeder kann verstehen, dass ein verratenes Volk alles daran setzt, eine Heimat zu finden um einen eigenen, bewahrenden Staat aufzubauen. Jeder kann verstehen, dass so ein Volk diesen Staat mit allen Mitteln schützt und eine hervorragende Verteidigung entwickelt. Aber nun sind es auch die Juden, die sich eingestehen müssen, dass sie von den Opfern zu Tätern wurden und niemand wird sich wundern, dass die neuen Mitbürger in Deutschland, die ihr Land fluchtartig verlassen mussten und nun in Deutschland einen sicheren Hafen suchen, sich nicht in der Verpflichtung sehen, die Kollektivschuld der Bürger ihrer neuen Heimat zu teilen und sich somit die Gewaltakte gegen Juden in Deutschland mehren. Diese neuen Mitbürger werden an keiner Gedenkveranstaltung gegen das Vergessen teilnehmen, sie werden diese Veranstaltungen nicht einmal organisieren.
Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Die Entschädigungen, die Deutschland zahlt, entlasten die Täter und deren Nachkommen bequem. Und diese Zahlungen
würden bei vernünftiger Immigrationspolitik auch einmal von den Bürgern geleistet, zu
aus guten Gründen zu uns strömen würden, denn anderenfalls würden sie dieser Kollektivschuld, die
nun über 80 Jahre währt, entgehen und das darf nicht sein. Ich höre von
den neuen Mitbürgern, die die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten
aber immer: "Was geht mich eure Geschichte an?“ Sehr viel, denn „Wes Brot ich
ess, des Lied ich sing!“, bedeutet auch, dass man nicht nur den
Lebensstandard erlangt, sondern auch die Umstände, die zur Entwicklung
eines Volkes, eines Staates beigetragen haben und da kann man sich nicht
nur die löblichen raussuchen.
#wennwiederSynagogeninDeutschlandbrennenwirdaufarabischgejubelt
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