Freitag, 9. März 2018
Die gesunkene Zahl der erfassten Straftaten
Nachtrag zu meinen gestrigen bzw. ewiggestrigen Ausführungen. Inzwischen veröffentlicht sogar der Tagesspiegel Artikel zur inneren Sicherheit in einer Tonlage, wie sie seit Jahren eigentlich nur der AfD vorbehalten ist: "Wird Berlin zum Angstraum?" (hier), "Innensenator Geisel spricht über die Verwahrlosung des öffentlichen Raumes und 'Deutschenfeindlichkeit' in Berlin" (hier); passend dazu: "Das ist nicht mehr das Berlin, in dem ich aufgewachsen bin" (hier).
Was den Innensenator angeht, der wieder beflissen vor den "Rechtspopulisten" warnt, statt seine Arbeit zu machen, so muss der Mann einfach aus seinem Amt entfernt werden. Da er ein SPD-Mitglied ist, geschieht das praktisch en passant. Leider Gottes muss man ihn wie auch die CDU-Politiker einstweilen weiter ihre – womöglich irreparablen – Fehler machen lassen, bis sich diese Erkenntnis landesweit durchsetzt. Sobald die CDU nicht mehr ausreichend Jobs versprechen kann, weil ihre Prozente fallen und fallen, wird auch dieser Laden unattraktiv. Derjenige, der danach die Aufräumarbeiten übernehmen muss, ist freilich nicht zu beneiden.
Einen Kommentar verdient der wiederholte Hinweis auf die gesunkene Zahl der erfassten Straftaten. Der Tagesspiegel-Autor erwähnt immerhin, dass die Polizei viele Straftaten nicht erfasst, weil sie gar nicht erst angezeigt werden, und führt dies auf das fehlende Vertrauen in die Aufklärung zurück, deren Quote vor zehn Jahren bei 50 Prozent lag und heute bei 44,2 Prozent.
Es gibt noch drei weitere, meines Erachtens maßgeblichere Gründe fürs Nichtanzeigen. Zum ersten haben viele Opfer Angst vor Vergeltung – die Täter haben Brüder, Familien, sie treten in „Gruppen“ auf, oft gibt es keine Zeugen, oder die Zeugen haben Angst, auszusagen. Zum zweiten haben viele Opfer kein Vertrauen in die Bereitschaft der Justiz, die Täter zu bestrafen, denn sie erleben, dass regelmäßig auch Schwerkriminelle mit Bewährungsstrafen aus dem Gerichtssaal schlappen und weiter Angst verbreiten können. Zum dritten dürfte ein großer Teil jener Delikte, die innerhalb reiner Einwanderermilieus geschehen, ebenfalls nicht zur Anzeige kommen, weil man die Kartoffelbehörden aus solchen Dingen raushält und das untereinander regelt.
Wenn in Deutschland die Zahl der Straftaten sinkt, ist damit noch keine Aussage über die Schwere der Delikte getroffen. Dass ein „Mann“ eine Frau an seinem Auto durch die Stadt schleift; dass regelmäßig bewaffnete „Gruppen“ in Innenstädten aufeinander losgehen; dass Nacht für Nacht Messer in Bäuche oder Köpfe gerammt werden; dass ein junger Mann eine Schwangere lebendigen Leibes verbrennt, weil er das Kind einer Unreinen nicht will; dass Frauen erstochen werden, weil sie gesündigt haben, und die Täter den Todeskampf filmen, um das Video später zu veröffentlichen; dass eine „Gruppe“ ein Mädchen stundenlang vergewaltigt und dann bei Minusgraden bewusstlos in den Hof entsorgt, dergleichen habe ich früher nicht in den Gazetten gelesen.
Last but not least: Wenn in Deutschland die Zahl der Straftaten sinkt, heißt das gemeinhin, dass die Zahl der von Deutschen verübten Straftaten schneller sinkt als die Zahl der von Ausländern verübten Straftaten steigt. Ich habe die aktuelle Berliner Statistik nicht gelesen, aber ich wette, dass es sich auch dort genauso verhält.
PS: Und wieder Berlin: 14jähriges Mädchen wird von seiner Mutter verblutend in der Wohnung gefunden. Tatwaffe: Messer. Täter: Ex-Freund. Hört sich nach einem Einzelfall an.
PPS und apropos Messer: Früh übt sich, was ein Mackie werden will! "Ein siebenjähriger Grundschüler hat in Nimburg mit einem kleinem Messer seine Lehrerin verletzt. Offenbar gab es zuvor einen Streit" (mehr hier).
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Ein Kessel Buntes, Forsetzung: In Heidelberg schlägt ein "Mann" einer Joggerin mit einem Stein mehrmals auf den Kopf und verletzt sie schwer (hier). Nach einer Massenschlägerei am Hamburger Jungfernstieg hat die Polizei gegen elf Jugendliche und junge Erwachsene aus Syrien, dem Irak und Afghanistan Aufenthaltsverbote verhängt. Kurz zuvor wurde ein 18-Jähriger mit einem Messerstich in den Rücken schwer verletzt (hier). Arabische "Wachleute" attackieren den israelischen Stand auf der Internationelan Tourismusbörse in Berlin (hier).
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Der Nächste überschreitet den Rubikon: Uwe Tellkamp (hier). Das Aufjaulen der Gesinnungspresse klingt meinen Ohren so lieblich wie einem Autonarren das Aufheulen eines Ferrari-Motors. Felix Saxonia! Suhrkamp war so unsouverän (bzw. feige), per Twitter mitzuteilen: "Die Haltung, die in Äußerungen von Autoren des Hauses zum Ausdruck kommt, ist nicht mit der des Verlages zu verwechseln." Worauf im konkreten Fall auch niemand gekommen wäre, Kameraden!
Leider darf ich nicht verraten, in welch erlauchter Autorenrunde ich am vergangenen Wochenende saß, wo genauso gesprochen und analysiert wurde, doch soviel sei hier geraunt: Es werden immer mehr.
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Noch zum gestrigen Eintrag: "In einem Punkt widerspreche ich Ihnen", schreibt Leserin ***. "Wenn die Situation erst so weit gediehen ist, wie Sie sie beschreiben, wenn es um Leben und Tod geht, wird sich in den Reihen der Weißen keine 'zahlenmäßig relevante Linke' mehr finden, die noch irgendeinen Einfluss hat. Und nicht erst dann: Sie sehen, dass die Linken bereits jetzt auf dem Rückzug sind. Sehen Sie sich die Wahlergebnisse überall in Europa an, und warten Sie die kommenden Wahlen ab.
Es gibt allen Grund, optimistisch zu sein und nicht aufzugeben."
Widerspruch meldet auch Leser *** an: "Eine Ihrer jüngsten Bemerkungen – 'Der Sozialstaat wird als erstes zusammenbrechen, der Rechtsstaat immer mehr erodieren' – scheint mir unzutreffend: Während der Sozialstaat (jedenfalls die stete Umverteilung enormer Vermögenswerte) bislang ziemlich ruckelfrei funktioniert und das auch noch einige wenige Jahre tun wird, ist der Rechtsstaat bereits in weiten Teilen zusammengebrochen. Das reicht von einer Exekutive, die sich (entgegen Art. 20 III GG) seit Jahren nicht mehr an Recht und Gesetz gebunden wird, einer Legislative, die ihre Kernaufgabe 'Kontrolle der Exekutive' vorsätzlich nicht mehr ausübt, über eine Judikative, die immer 'politischer' entscheidet, bis zur Überzeugung einflußreicher Bevölkerungsteile (staatlich finanzierten 'Anti-Faschisten', Noch-Nicht-So-lange-Hierseiende, linksgrüne Rechtsbruch-Apologeten, etc.), die Einhaltung des Rechts sei optional.
Insofern halte ich sowohl Ihre Reihenfolge (erst kippt der Sozialstaat, dann der Rechtsstaat) für unrichtig, als auch die Placierung in der Zukunft, denn zumindest die Erosion des Rechtsstaats ist bereits seit Jahren in vollem Gange.
Ich bin selbst seit über 30 Jahren im öffentlichen Dienst des Bundes tätig und habe beunruhigende Einblicke nehmen dürfen/müssen, auf die ich wegen meiner Pflicht zur Amtsverschwiegenheit leider nicht näher eingehen kann."
***
Wer eine neue Arbeittsstelle hat, strawanzt üblicherweise dort auch ein bisschen herum, sich ein Bild zu machen. Im Untergeschoss des Reichstagsgebäudes, direkt gegenüber der Geldautomaten, steht diese Installation des Franzosen Christian Boltanski. Sie trägt den Namen "Archiv der Deutschen Abgeordneten". Die fast 5000 Kästen sind mit den Namen der Abgeordneten beschriftet, die zwischen 1919 und 1999 hier ein- und ausgingen.
Mit unheimlicher Zielsicherheit steuerte ich dieses Kästchen an:
Erlöst ächzte ich auf, als ich anschließend auf dieses gewissermaßen gegengiftige Behältnis stieß:
Heimat!
Die Sache mit der Hitler-Kiste – also der Skandal ihres unkommentierten Vorhandenseins im Fundament des deutschen demokratischen Petersdoms – ging übrigens vor ein paar Jahren durch die Medien, jemand hatte in die Frontseite eine Delle geschlagen, die AfD war noch nicht im Parlmanent und kann es nicht gewesen sein. Der Schaden wurde repariert. Aktuell ist die Heinrich-Himmler-Kiste eingedellt. Wer nachlässt, den Anfängen zu wehren, ist gezwungen, die Geschichte ganz oder auszugsweise oder mit umgekehrten Vorzeichen zu widerholen, herrgottsakra! MK am 9. 3. 2018
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