Der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, hat
den früheren israelischen Minister Rafi Eitan scharf wegen dessen
Unterstützung für die AfD kritisiert. „Ich weise die Ausführungen von
Rafi Eitan aufs schärfste zurück“, schrieb Issacharoff auf Twitter.
Es sei „schwer zu glauben“, daß der Mann, der Adolf Eichmann
festgenommen und ihn in Israel vor Gericht gebracht habe, Repräsentanten
der deutschen Rechten lobe, „die die Nazi-Vergangenheit verherrlichen“.
Ebenso, daß Eitan sich sogar noch wünsche, daß das die Alternative für
Europa werde. „Traurig und eine Schande“, so Issacharoffs Urteil.
Der ehemalige Geheimdienstagent hatte zuvor die AfD für ihre Haltung zur Zuwanderungspolitik in Deutschland gelobt. „Die
AfD ist wichtig, um die falsche Politik der offenen Grenzen zu stoppen,
die sich fatal auf die Welt auswirkt“, schrieb Eitan in einem Grußwort
zu einer Veranstaltung der AfD-Fraktion im Bundestag mit dem Thema
„alter und neuer Antisemitismus“.
Gleichzeitig versicherte er der
Partei: „Sie haben mehr Freunde in der Welt als sie denken.“
Antisemitismus habe heute „ein anderes Gesicht“ als in der
Vergangenheit. „Die Moslems werden die freie demokratische Gesellschaft
in etwas anderes verwandeln“, ist sich der 91jährige sicher. Die Grenzen
nicht zu sichern, sei ein Ausdruck von Schwäche.
Als „Freund Deutschlands“ gebe er dem Land drei gute Ratschläge: die
Grenzen zu schließen, eine Lösung für Asylbewerber außerhalb des Landes
zu finden und die islamischen Länder darin mit einzubeziehen. Unterdessen
wurde bekannt, daß sich Eitan von seiner Unterstützung für die AfD
inzwischen distanziert hat.
Über seine Grußbotschaft an die Partei sagte er laut einem Bericht der Tageszeitung Ma’ariv:
„Das ist eine Herangehensweise, von der ich dachte, daß sie richtig
sei, aber angesichts der Reaktionen nehme ich davon Abstand“ , so Eitan.
„Ich möchte mich da nicht einmischen. Ich habe das Gefühl, daß ich mich
geirrt habe.“ Zuvor hatte Eitan seinen Auftritt und seine Grußbotschaft
noch verteidigt: „Ich distanziere mich nicht von der Notwendigkeit,
Ansprechpartner in Europa zu finden, die gegen das islamische System
aufstehen.“ JF
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