Ihr Erweckungserlebnis war im Juli vergangenen Jahres. Und genau
darüber berichtete sie auf der Demo in Kandel. Wie sie mit ihrer Familie
den Geburtstag ihrer Mutter in einer Gaststätte feierte. Wie sie
beobachtete, daß eine Ausländerin ihren auf dem gegenüberliegenden
Spielplatz spielenden beiden kleinen Mädchen die Spielzeuge wegnahm und
ihren eigenen Kindern gab. Wie sie dazwischen ging. Wie die Frau sie als
Nazi und Rassist beschimpfte.
Wie sie plötzlich von hinten angerempelt wurde und sie dann von einem
ausländischen Mann zusammengeschlagen wurde. Wie der vor ihr
ausspuckte. Wie feige die Besucher der Gaststätte erst zu- und dann
wegschauten. Wie ihre Kinder weinten. Wie sie zitternd die Polizei
alarmierte. Wie sie mit blutendem Gesicht auf die Besucher des
Biergartens zuging und um Hilfe bat. Wie keiner manns- oder frau genug
war, als Zeuge auszusagen. weiter geht es hier...
Diese Feigheit gibt es nur im ethnomasochistischen Deutschland. Die meisten von uns sind vom Verwinden der Shoah derartig überfordert, dass wir jetzt in ethischer Hinsicht mehrheitlich so sehr verunsichert sind, dass wir unseren spontanen Verteidigungs- und Solidaritätsimpulsen in einem Maße misstrauen, das uns lähmt und wehrlos macht.
Also das gibt es, glaube ich, nicht einmal in Schweden, obwohl die dort ganz schön durch den Wind sind.
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