Stationen

Freitag, 2. März 2018

Nationalmasochismus


Zu vermelden ist einmal mehr eines jener kleinen, miesen, von Stutzern und Gesinnungskorrekten veranstalteten Skandälchen, die einen wie mich in seinen Vorurteilen schmoren lassen wie ein gutes Osobucco in Nebbiolo, Kalbsfond und Kastanien. Amazon hat wieder ein Buch aus seinem Sortiment verschwinden lassen, klammheimlich, kommentarlos, ohne jede Erklärung, diesmal nicht nur in den second hand-Bereich, sondern vollständig, ein "rechtes" Buch selbstredend, gewissermaßen als das Ac­com­pa­g­na­to-Rezitativ des Zensors zum großen Ensemble der für die Leipziger Buchmesse angekündigten antirechten Krawalle. Es geht um das von Martin Lichtmesz und Michael Ley herausgegebene Opus "Nationalmasochismus" (alias "Fifty Shades of Green"), welches in der deutschen Dependance des Weltkonzerns offenbar als jugendgefährdend indiziert wurde und derzeit vor allem hier zu beziehen ist. (Was meinen bescheidenen Anteil an diesem verstörenden Werk betrifft, muss ich zumindest die hier regelmäßig vorbeischauenden Leser darauf hinweisen, dass es sich dabei um eine kleine Auswahl aus den Acta diurna handelt.)


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4,2 Milliarden Euro haben Migranten aus Deutschland anno 2016 in ihre Heimatländer überwiesen, meldete die Welt Ende August 2017. Das mit Abstand meiste Geld fließt nach wie vor in die Türkei, aber auch die Geldtransfers in das Bürgerkriegsland Syrien stiegen von 18 auf 67 Millionen Euro.

Die Vermutung liegt auf der Hand, dass einigen der zu uns Hereingeschneiten dieses in die Heimat transferierte Geld jetzt fehlt und beispielsweise an den Lebensmitteltafeln für Rentner und Obdachlose wieder hereingeholt werden soll. Bei dieser Gelegenheit wird eben der eine oder andere Eingeborene von den etwas vitalereren Zugelaufenen beiseite gedrängelt. Der ebenfalls recht vitale Serge Menga hat dafür die passenden Worte gefunden und als einer von wenigen auf den Zusammenhang zwischen Vordrängelei und Heimattransfers hingewiesen (im Video bei 3,55). Dass mit der Übergeschnappten im Kanzleramt ausgerechnet die Hauptverantwortliche für diese Zustände nun die Essener Tafel zu rügen wagt, weil man dort versucht, die Almosen auch denjenigen zuzuführen, für die sie eigentlich gespendet werden, wertet Alexander Wendt, dem ich ungern widerspreche, als das womöglich "entscheidende Wort zu viel", nach welchem Merkel "zehntausenden jener wohlmeinenden bürgerlichen Wähler nicht mehr zumutbar" sei, "die ihr im Herbst 2017 noch eine letzte Chance geben wollten".

Es gab übrigens vergleichbare Konflikte wie in Essen zuvor in Wittingen, Nidda, Ilmenau, Worms, Bochum, Crivitz und und und. Viele Migranten, hört man von Helfern, verhalten sich dabei wie die Schweine (sic!), hamstern zuerst und werfen das Essen dann weg usw. Angeblich achten diese Goldjungs stets so argwöhnisch wie misstrauisch darauf, ob die milden Gaben eventuell mit Scheinefleisch oder -fett haramisiert worden sind. Im Grunde steht den Tafeln damit ein famoser Abwehrzauber zu Gebote. Vielleicht finden sich ja empfindsame lokale Metzger, die Schweinefleisch, Schweineköpfe oder wenigstens Schweineblut spenden, um allzu wählerische Gäste abzuschrecken. Und wo die selektiv Hungrigen besonders stark drängeln, empfiehlt sich vielleicht der Einsatz von "Wachschweinen" (Bernd Zeller). Hélas!  MK am 1. März 2018

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