Dienstag, 4. September 2018
Abstecher in die linke Gosse
Wer meinte, nach dem habituellen Provinzsparkassendirektor Köhler (nichts gegen die Provinz übrigens!), dem Tölpel Wulff und dem eitlen Buffo Gauck könne es nicht mehr schlimmer kommen, hat wahrscheinlich nur geflunkert. Beim Niveau-Limbo der Figuren an der symbolischen Staatsspitze hat Herr Steinmeier die Latte so tief gelegt, das ihm schon Mollusken wie der Maasheiko oder Claudia Kipping-Eckardt nachfolgen müssten, um darunter durchzuflutschen, noch tiefer hinein in die linke Gosse.
Eine vorzügliche Zusamenfassung der Ereignisse von Chemnitz im Zerrspiegel der gelenkten Medienöffentlichkeit gibt die löbliche Webseite ScienceFiles unter dem aussagekräftigen Titel "Die Lügenspirale" hier.
Die von Tag zu Tag schrilleren Parolen, dreisteren Lügen, gefinkelteren Euphemismen und abgefeimteren Verdrehungen, mit denen aus den Politik- und Medienlaboren "gegen rechts" geteufelt wird, klingen in meinen Ohren wie Äolsharfen: "Sie pfeifen auf dem letzten Loch" (Lance Armstrong). Vor unseren Augen und Ohren bricht eine Mentalitätsherrschaft zusammen, die bleierne Zeit geht zu Ende:
"Das alte Geschlecht der Heuchelei
Verschwindet, Gott sei Dank, heut,
Es sinkt allmählich ins Grab, es stirbt
An seiner Lügenkrankheit."
(Heine, "Wintermärchen", Caput XXVII) Genießen wir ihre Verrenkungen und Veitstänzlein.
Die beiden arabischen Brandstifter von Düsseldorf, die den "Aufstand der Anständigen" auslösten, hatten mit ihrem Angriff auf die Synagoge "ein Zeichen setzen" wollen, gegen Israel, und mit demselben Argument begründeten ihre Gesinnungs- und Gebetsbrüder, die zu Wuppertal ein Feuerchen an der Synagoge legten, ihre Tat – sogar das OLG Düsseldorf wertete den Anschlag als "Israel-Kritik" (ich hatte vor ein paar Tagen schon mal darauf verlinkt). Was uns zu den Sozis führt, die bekanntlich um die Stimmen unserer Neumitbürger inbrünstig werben, weil ihnen die anderen Wähler ausgehen. Israel-Kritik war eine Kernkompetenz von Außenamtschef Gabriel, und auch Steinmeier beteiligt sich gern daran; er war der erste deutsche Bundespräsident, der am Grab von Arafat einen Kranz niederlegte. Hier schließen sich Kreise...
Im April dieses Jahres, nach der Ermordung der 85jährigen Jüdin Mireille Knoll durch ihren muslimischen Nachbarn in Paris, haben französische Intellektuelle das "Manifest 'contre le nouvel antisémitisme'" veröffentlicht, in dem 250 Unterzeichner die muslimischen Autoritäten in Frankreich auffordern, den Koran von allen Versen zu säubern, die zum Mord an Juden, Christen und Ungläubigen aufrufen. Initiiert wurde die Aktion von Philippe Val, dem ehemaligen Direktor von Charlie Hebdo. Zu den Unterzeichnern gehörten Nicolas Sarkozy, Bertrand Delanoë, Pascal Bruckner, Bernard Henry-Levi, Alain Finkielkraut, ein paar liberale, aber unbedeutende Imane, Atheisten aus dem muslimischen Kulturkreises sowie ein paar Rechtsintellektuelle.
Alexander Wendt fragte mich vor kurzem, ob ich davon etwas den hiesigen Medien gelesen hätte. Hatte ich nicht. Ich habe die Information jetzt von einer Journalistin bekommen, die in Frankreich arbeitet. Die einzige deutsche Zeitung, die, sofern Google nichts unterschlägt, darüber berichtet hat, war die achtbare Jüdische Rundschau.
Der Afghane, der die 15-jährige Mia in Kandel in einem Supermarkt mit einem Messer abgeschlachtet hat, ist vom Landgericht Landau zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden – nach Jugendstrafrecht, weil Abdul D. "laut Gutachten zur Tatzeit womöglich noch minderjährig war", wie der SWR meldet (Hervorhebung von mir – M.K.).
Ein Jahr und zwei Monate mehr war der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Dresden die Tat des Monteurs Nico K. wert: Der 31jährige hatte im Herbst 2016 zwei selbstgebastelte Rohrbomben in Dresden gelegt, eine vor der Fatih Camii Moschee (zu deutsch: "Eroberer-Moschee", nach Mehmet II. Fatih, dem Eroberer von Konstantinopel) im Stadtteil Cotta. Personen kamen nicht zu Schaden, auch der Sachschaden war gering. K. erhielt wegen versuchten Mordes, Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen und versuchter besonders schwerer Brandstiftung neun Jahre und acht Monate Haft.
Wenn die zweite deutsche Republik eines Tages in ähnlichen Kataklysmen enden sollte wie die erste, werden Historiker schreiben, dass, wie bei der Vorgängerin, die Einäugigkeit der Justiz ihren Teil dazu beitrug.
Ich möchte allen Besuchern diese grundsätzliche, aber gar nicht sonderlich lange Rede ans Herz statt Hetze legen, die Alexander Gauland am Wochenende beim Bürgerdialog in Mainz vorgetragen hat. Es wäre schon viel gewonnen, wenn die politischen Mitbewerber der Schwefelbuben auf diesem Sachlichkeits- und Reflexionlevel ankämen.
Daniel Zabel, der couragierte Whistleblower, der den Haftbefehl gegen den bislang letzten Messerstecher von Chemnitz der Öffentlichkeit zugänglich machte und damit der Propaganda schweren Schaden zufügte, hat als Justizbeamter logischerweise ausgedient, nahm seine Entlassung aber bewusst in Kauf, was sehr ehrenwert und unterstützenswürdig ist. Vera Lengsfeld hat einen Spendenaufruf für Zabel gestartet, um den Mann bei der Bewältigung der beruflichen und juristischen Folgen seiner zwar edlen, aber sanktionierten Tat zu unterstützen (hier). Ich gehe jetzt überweisen.
Apropos Spende: Die Anwältin der Witwe von Thomas K. aus Bergisch Gladbach hat mir noch einmal bestätigt, dass sie die hier gesammelten 28.729,- Euro der Familie übergeben hat. Die Hinterbliebenen sind den Spendern sehr dankbar.
Es hat lange gedauert, bis aus dem Lügenäther wieder einmal diese nicht mehr ganz frische Feknjuhs erschallt:
"'Arsch huh – zäng ussenander!', lautete das Kölner Motto 1992, nachdem ein pöbelnder, gewalttätiger Mob in Rostock-Lichtenhagen ein Asylbewerberheim mit Molotow-Cocktails in Brand gesteckt hatte. Hintern hoch und Zähne auseinander, hieß es auch acht Jahre später, als ein Kanzler namens Gerhard Schröder einen Aufstand der Anständigen forderte, nachdem es in Düsseldorf zu einem Brandanschlag auf die dortige Synagoge gekommen war. Braunes Gedankengut ist einfach nicht totzukriegen.
Verständlich daher, dass Heiko Maas den Deutschen Bequemlichkeit vorhält, weil sie seiner Ansicht nach "nicht hinreichend auf die Chemnitzer Pogrom-Stimmung reagiert haben.",
plaudert jemand im Deutschlandfunk frei erfunden daher. Wenn in Chemnitz schon keine "Menschenjagden" stattgefunden haben, muss wenigstens eine "Progromstimmung" herbeigeschrieben werden (So ähnlich rudert übrigens – Absprache? Neue Direktive? Nein: Die Sardinen empfangen die Kommandos des Schwarms über die Seitenlinie! – auch die Welt zurück: "Eine allgemeine Hetzjagd, von der teils die Rede war, gab es offenbar nicht. Aber diese Vorfälle zeigen, was in der Luft lag.").
Den Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge haben bekanntlich zwei Araber verübt, was den Schröderschen "Aufstand der Anständigen" zur Kenntlichkeit entstellte. Und nun wendet sich der seit 1945 erste Minister, der wegen Auschwitz Politiker geworden ist, neuerlich an die Anständigen, dass sie aufstehen mögen gegen "rechts", nachdem neuerlich kriminelle Araber den Anlass geliefert haben. Das durchgehalten zu haben und dabei anständig geblieben zu sein, ist ein immer wieder neu zu schreibendes Ruhmesblatt im Schlusskapitel der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie.
"Schämen Sie sich nicht, eine solche Partei zu wählen?" Wenn es den Begriff Kauderwelsch (Abart des Rotwelschs, Morbus Kauder, spezielle Form der Echolalie und des Kretinismus) nicht schon gäbe, man müsste ihn erfinden (hier). MK am 3.9. 2018