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Freitag, 14. September 2018

Ψριχη


 

"Müssen Ausreisepflichtige nicht mehr ausreisen, müssen ja wohl Steuerpflichtige auch nicht mehr Steuern zahlen."  Gottfried Curio am 17. Mai


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Fassen wir die gestrige Entgleisung des Schulzzuges noch einmal zusammen: Gauland, AfD, sagt, täglich finden in deutschen Städten Gewalttaten von Migranten statt, das kann nicht so weitergehen, der innere Friede ist gefährdet. Schulz, SPD, repliziert: Wer so redet, ist ein Faschist. Wer einen Mord monokausal auf den Täter und dessen illegalen Aufenthalt auf das fehlende Grenzregime zurückführt, ist ein Nazi. Wer auch nur trauert, instrumentalisiert die Toten. Hier können Sie sich anhören, wie der Vater eines der Totgeprügelten, der in einer Rede an seinen Sohn erinnern will, durch eine von Figuren wie Schulz aufgehetzte linke Meute mit "Nazis raus!"-Rufen niedergebrüllt wird.

Es handelt sich um dieselbe Stigmatisierung, wie sie über halb Chemnitz verhängt wurde. "Der politisch-mediale Komplex ist außerstande, seine Politik kohärent darzustellen und zu begründen. Jeder Versuch würde nur ihre Absurdität und zerstörerische Energie erweisen. Ihre blutigen Konsequenzen sollen verborgen bleiben. Deshalb wird die öffentliche Bekundung von Trauer und Zorn über die Gewaltkriminalität, die sich als Folge der Grenzöffnung ausbreitet, als faschistischer Haßausbruch diffamiert" (Thorsten Hinz). Deutschland im vierten Jahr des freundlichen Gesichts der Kanzlerin.


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Weiter mit den schwindsüchtigen Roten. Die fordern bekanntlich derzeit, Verfassungsschutzchef Maaßen möge zurücktreten, weil er im verfassungsfeindlichen "Kampf gegen rechts" auf Tatsachen hinweist und Differenzierungen vornimmt. SPD-Parteichefin Nahles bezweifelt die Eignung Maaßens für sein Amt (und die propere Maid darf das, denn sie gehört zu den wenigen Figuren auf dem Berliner politischen Schachbrettl, die für ihr Amt genau die Richtigen sind). Sowohl im Falle Seehofers als auch Maaßens hege sie Zweifel, "ob die beiden geeignet sind, unsere Verfassung und damit unsere Demokratie zu schützen", sagte Nahles dem unvermeidlichen Tagesspiegel. Währenddessen hat ihre Mitarbeiterin Angela Marquardt im Zentralorgan der Sozialdemokratie, dem Vorwärts (ausgeschriebener Name: "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!") ein Plädoyer veröffentlicht, das eine Erweiterung des edlen Kreises ehrenamtlicher Verfassungsschützer bzw. Demokratieverteidiger einklagt und unter der Überschrift steht: "Im Kampf gegen rechts braucht die SPD auch die Antifa". Ähnliches lasen wir bislang nur von Tagesspiegel- (hier) bzw. Spiegel-Kolumnisten (hier und hier). Es gibt einiges zu tun für Herrn Maaßen, sofern er seinem irritierenden Ansinnen treu bleibt, die Verfassung schützen zu wollen.


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Wer, werden sich manche gefragt haben, war dieser zugleich nord- und dumpfdeutsch klingende Gossengesandte, der das von seinem Genossen Schulz eröffnete Vulgaritätsstechen in der gestrigen Bundestagsdebatte für sich entschied? Die FAZ hat vor einigen Sündenjährchen einen Artikel über den sympathischen Kommisskopf veröffentlicht. "Kahrs' Karriere als Sozialdemokrat entspringt, wie er sagt, seiner genetischen Vorbelastung", steht dort, und speziell das will unsereins gern glauben. "Er besitzt alle Mickymaushefte seit 1972." Auch darauf wäre man notfalls noch gekommen. Aber dies:

"Auch Strategen machen Fehler. Kahrs macht einen großen 1992. Die damals 22 Jahre alte Silke Dose, linke Gegnerin von Kahrs im Hamburger Juso-Vorstand, erhält nachts anonyme Anrufe, in denen der Anrufer teils auflegt, teils schweigt oder sie mit Sätzen wie 'Ich krieg dich, du Schlampe' bedroht. Die junge Frau beantragt eine Fangschaltung. Im Mai 1992 tappt der damals 28 Jahre alte Kahrs zweimal in die Falle, als er gegen drei Uhr morgens seinen Telefonterror ausübt. (...) Im August 1992 fordern 50 in Hamburg bekannte Sozialdemokraten Kahrs auf, von sämtlichen Ämtern zurückzutreten und seinen Verbleib in der SPD zu überdenken. Doch die Affäre verläuft im Sand. 'Völlig furchtlos kann er Menschen einschüchtern', sagt ein bekannter Hamburger Sozialdemokrat über Kahrs."

Der Rest des Artikels über das Früchtchen ist ebenfalls lesenswert. Die AfDler hätten nichts falsch gemacht, wenn sie schon vor seiner Rede aufgestanden wären und den Sitzungssaal verlassen hätten.


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Indem sie die Proteste zu Chemnitz und andernorts zu nicht hinnehmbaren "menschenverachtenden Demonstrationen" erklärt und damit deren Teilnehmern, die sich des Verbrechens der "Zusammenrottung" (so Merkel und vordem u.a. auch E. Mielke) schuldig machten, ohne jede Differenzierung das Demonstrationsrecht abspricht, hat nun auch Angela Merkel den geistigen Bürgerkrieg eröffnet. Es muss für die Mitarbeiter in den Wahrheitsministerien und -Medien wirklich hart sein, wenn der "Angriff auf unsere Wahrheitssysteme", wie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer es nennt, nun sogar auf offener Straße stattfindet.


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Damit keine Missverständnisse aufkommen: Selbstverständlich gibt es in Deutschland Menschenjagden, sogar nur ein paar Kilometer Luftlinie vom Kanzleramt entfernt, aber Händi-Mitschnitte sind da wohl zu gefährlich (hier oder hier).


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Diesen Befund von Rolf Peter Sieferle, den ich schon mehrfach zitiert habe, sollte ich wohl als eine Art Emoji fest an solche Meldungen installieren, bis jeder ihn so auswendig hersagen kann wie Heiko Maas die Zehn Gebote: "Die letzten Menschen werden erstaunt sein, wie viele Alltagskonflikte plötzlich mit ungewohnter Gewalt ausgetragen werden (...)  Eine Welle unfaßbarer blutiger Gewalt überspült die letzten Menschen, die von einer Vertreibung aus ihrem Rentnerparadies bedroht sind. Sie werden die Verunsicherung in innere Konfliktlinien transformieren, sie werden in den eigenen Reihen Feinde identifizieren, die leicht zu bekämpfen sind, da sie aus dem gleichen Holz geschnitzt sind wie sie selbst" ("Das Migrationsproblem").


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Ein statistischer Kommentar zur Wahl in Schweden kommt von Leser***:
"Im Oktober 2017 hat der Privatmann Patrik Jonasson eine Studie über Straftäter in Schweden erstellt. Anlass war die Anweisung des sozialdemokratischen Ministers für Migration (Morgan Johansson) 2017, in der neuen Krimialstatistik Angaben über die Herkunft der Täter nicht mehr auszuweisen, was noch in der letzten, zehn Jahre alten Studie hierüber der Fall gewesen war. (Die Maxime einer standhaften Wilkommenspolitik antizipierte George Orwell in 1984: 'Ignorance is Strength').
Jonasson hat daraufhin in mühsamer Kleinarbeit Gerichtsakten angefordert und über 4000 Verurteilungen im Zeitraum 2012-17 ausgewertet. Hier einige Resultate:

> Der Anteil wegen Sexualverbrechen rechtskräftig verurteilter Schweden ist seit 2013 gesunken, besonders stark seit 2016. Männer außereuropäischer Herkunft begingen 84% der Vergewaltigungen. In absteigender Häufigkeit: Afghanen, Iraker, Somalis, dann erst Schweden.
> Zwei Drittel der Vergewaltigungen wurden von Asylbewerbern begangen, die eine Aufenthaltsberechtigung erhalten hatten.
> 95,6% der überfallartigen Vergewaltigungen durch dem Opfer fremde Personen ('överfallsvåldtäkter') wurden von Männern außereuropäischer Herkunft begangen; die meisten darunter von Somalis, Eritreern, Algeriern, Irakern und Gambiern.
> 90% der Gruppenvergewaltigungen wurden von Männern außereuropäischer Herkunft begangen, darunter ein Viertel von Afghanen. Ausländer belästigten Schwedinnen sexuell weit häufiger als andere Ausländerinnen.
> Die Zahl der Vergewaltigungen von Männern durch Männer sind stark angestiegen, vor allem die homosexuellen Gruppenvergewaltigungen; 85% hiervon wurden von Afghanen begangen.

Kritik an der Studie setzte natürlich sofort ein: 1. Jonasson habe falsche Begriffe verwendet (z.B. 'Asylant' statt 'Asylbewerber'), 2. Jonasson ist Mitglied der falschen Partei (Schwedendemokraten) und 3. Jonasson hat keinen Professorentitel. Er ist Verkäufer und arbeitete zuvor viele Jahre als LKW-Fahrer. Die Daten konnten nicht angezweifelt werden. Sie kommen von schwedischen Gerichten."