Erinnern Sie sich noch an den „tödlichen Streit“, der
sich vor wenigen Tagen im beschaulichen Bad Soden-Salmünster ereignete?
Ein siebzehnjähriger „Deutscher“ tötete einen 19-jährigen
„Deutsch-Marokkaner“, hieß es bei BILD, FAZ, Berliner Zeitung, Focus, WELT.…und ungefähr jeder anderen Nachrichtenseite in diesem Land wie zum Beispiel hier, hier und hier.
Nachdem sich die Pressemeldungen, aus denen hervorging, dass ein
„Deutscher“ einen „Deutsch-Marokkaner“ getötet hatte, zunächst fast
überschlugen, wurde es jedoch recht schnell ruhig um den Fall aus Bad
Soden-Salmünster. Kein Chemnitz der Linken. Kein Köthen der Antifa.
Nicht einmal Campino machte sich auf den Weg ins hessische
Helldeutschland, wo die linke Welt noch in Ordnung ist, und so schien
es, dass – anders als in Chemnitz und Köthen – tatsächlich Deutsche noch
Ausländer töten.
Ja, eigentlich wäre die ganze „Auseinandersetzung“ eine 1a-Vorlage
für die hiesige Medienlandschaft gewesen, um deutlich zu machen, dass
auch der Deutsche ab und an messert und die Zunahme von Messerdelikten
in der Bundesrepublik ab 2014 um im Durchschnitt 25 Prozent in den
jeweiligen Bundesländern (in Rheinland-Pfalz sogar um 49 Prozent) rein
gar nichts mit der Zuwanderung aus afrikanischen und nahöstlichen
Stammeskulturen zu tun hat.
Weshalb diese „Steilvorlage“ für moralinsaure Kommentare nicht
genutzt wurde und als Meldung von vielen wieder in der Versenkung
verschwand, wird erst ein paar Tage später deutlich, wenn man sich die
gestrige BILD-Schlagzeile mit Namen und Foto
des Täters anschaut. Wobei Muhamet natürlich auch ein typisch
japanischer Name sein könnte und die albanische Adler-Pose ein Zeichen
der tiefen Verbundenheit zu seiner deutschen Heimat. Anabel Schunke
Was für merkwürdige Zeiten, in denen die BILD-Zeitung vertrauenswürdiger ist als die FAZ.