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Donnerstag, 4. Juni 2020

AKK

Annegret Kramp-Karrenbauer, Chefin des Verteidigungsministeriums, hat vom Bundestag den Auftrag erhalten, ein „Militärrabbinat“ für die schätzungsweise 300 jüdischen Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr einzurichten. Eine ABM-Maßnahme für Absolventen des Abraham-Geiger-Kollegs und anderer Konvertiten-Hot-Spots, noch in diesem Jahr sollen zehn Stellen besetzt werden. Für AKK ein historischer Tag, denn seit 100 Jahren hat es in der deutschen Armee keine „Feldrabbiner“ mehr gegeben. Auch der Zentralrat der Juden ist ganz hin und weg, denn er soll bei der Auswahl der Kandidaten ein Wort mitreden dürfen. – Ein Projekt wie von Monty Python für den Rosenmontag in der Oberlausitz.
Hier die dazugehörige Erklärung der Ministerin, die ihr Haus online gestellt hat. Selten ist mehr Unsinn in so wenigen Sätzen verbreitet worden.
Wir ermöglichen mit diesem Tag, dass Militärrabbiner und Militärrabbinerinnen wieder Dienst tun können, und das ist auch ein besonderes Zeichen auch der Verbundenheit und Anerkennung gegenüber unseren Soldatinnen und Soldaten, die jüdischen Glaubens sind.
Es ist zum einen ein Zeichen dafür, dass wir die Situation aller unserer Soldatinnen und Soldaten auch in dem ja besonders schweren und forderten Dienst ins Auge nehmen, dass wir das Thema Seelsorge ernst nehmen, und wir wollen ja auch für andere Glaubens-gemeinschaften diesen Weg gehen, und es ist natürlich ein besonderer Moment, weil damit auch jüdisches Leben wieder in die Bundeswehr erkennbar zurückkehrt und weil das auch ein erkennbarer Bestandteil und ein erkennbarer Beitrag ist, gegen täglich zu spürenden und wachsenden Antisemitismus in unserer gesamten Gesellschaft. 
Dass der Kampf gegen Antisemitismus und zwar gegen jegliche Form des Antisemitismus eine große umfassende Aufgabe ist und zwar nicht nur für das Verteidigungsministerium und die Bundeswehr, sondern gesamtgesellschaftlich, ist vollkommen klar. Das hat auch der Beauftragte Felix Klein sehr deutlich gemacht schon mit der Schaffung dieses Amtes ist ein Zeichen gesetzt worden, aber natürlich sind wir noch nicht an dem Ziel angelangt, das wir uns eigentlich wünschen, sondern wir müssen das weiter voranatreiben und zwar in allen Formen, und das tun wir jetzt mit diesem Schritt.
Das tun wir an vielen andren Stellen auch, und insofern glaube ich, die Aufgabe bleibt, und sie wird für die Zukunft eben für uns auch deshalb besonders wichtig, weil es nicht nur die eine Form von Antisemitismus gibt, sondern Antisemitismus sich in unserer Gesell-schaft in sehr vielfältiger Form zeigt und keine Form ist tolerabel.
Es ist ein Schritt im Bewusstsein der deutschen Geschichte, das macht ihn so besonders, es ist aber auch ein Schritt, mit dem für mich klar ist, es müssen weitere folgen. Wir haben Soldatinnen und Soldaten, die Muslime sind, wir haben Soldatinnen und Soldaten, die z.B. der orthodoxen Glaubensgemeinschaft angehören, und auch für die wollen wir in den nächsten Jahren passende seelsorgerische Möglichkeiten schaffen, und auf diesem Weg gehen wir weiter.   HMB

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