Annegret Kramp-Karrenbauer, Chefin des Verteidigungsministeriums, hat
vom Bundestag den Auftrag erhalten, ein „Militärrabbinat“ für die
schätzungsweise 300 jüdischen Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr
einzurichten. Eine ABM-Maßnahme für Absolventen des
Abraham-Geiger-Kollegs und anderer Konvertiten-Hot-Spots, noch in diesem
Jahr sollen zehn Stellen besetzt werden. Für AKK ein historischer Tag,
denn seit 100 Jahren hat es in der deutschen Armee keine
„Feldrabbiner“ mehr gegeben. Auch der Zentralrat der Juden ist ganz hin
und weg, denn er soll bei der Auswahl der Kandidaten ein Wort mitreden
dürfen. – Ein Projekt wie von Monty Python für den Rosenmontag in der
Oberlausitz.
Hier die dazugehörige Erklärung der Ministerin, die ihr Haus online gestellt hat. Selten ist mehr Unsinn in so wenigen Sätzen verbreitet worden.
Wir ermöglichen mit diesem Tag, dass Militärrabbiner und
Militärrabbinerinnen wieder Dienst tun können, und das ist auch ein
besonderes Zeichen auch der Verbundenheit und Anerkennung gegenüber
unseren Soldatinnen und Soldaten, die jüdischen Glaubens sind.
Es ist zum einen ein Zeichen dafür, dass wir die Situation aller
unserer Soldatinnen und Soldaten auch in dem ja besonders schweren und
forderten Dienst ins Auge nehmen, dass wir das Thema Seelsorge ernst
nehmen, und wir wollen ja auch für andere Glaubens-gemeinschaften diesen
Weg gehen, und es ist natürlich ein besonderer Moment, weil damit auch
jüdisches Leben wieder in die Bundeswehr erkennbar zurückkehrt und weil
das auch ein erkennbarer Bestandteil und ein erkennbarer Beitrag ist,
gegen täglich zu spürenden und wachsenden Antisemitismus in unserer
gesamten Gesellschaft.
Dass der Kampf gegen Antisemitismus und zwar gegen jegliche Form
des Antisemitismus eine große umfassende Aufgabe ist und zwar nicht nur
für das Verteidigungsministerium und die Bundeswehr, sondern
gesamtgesellschaftlich, ist vollkommen klar. Das hat auch der
Beauftragte Felix Klein sehr deutlich gemacht schon mit der Schaffung
dieses Amtes ist ein Zeichen gesetzt worden, aber natürlich sind wir
noch nicht an dem Ziel angelangt, das wir uns eigentlich wünschen,
sondern wir müssen das weiter voranatreiben und zwar in allen Formen,
und das tun wir jetzt mit diesem Schritt.
Das tun wir an vielen andren Stellen auch, und insofern glaube
ich, die Aufgabe bleibt, und sie wird für die Zukunft eben für uns auch
deshalb besonders wichtig, weil es nicht nur die eine Form von
Antisemitismus gibt, sondern Antisemitismus sich in unserer
Gesell-schaft in sehr vielfältiger Form zeigt und keine Form ist
tolerabel.
Es ist ein Schritt im Bewusstsein der deutschen Geschichte, das
macht ihn so besonders, es ist aber auch ein Schritt, mit dem für mich
klar ist, es müssen weitere folgen. Wir haben Soldatinnen und Soldaten,
die Muslime sind, wir haben Soldatinnen und Soldaten, die z.B. der
orthodoxen Glaubensgemeinschaft angehören, und auch für die wollen wir
in den nächsten Jahren passende seelsorgerische Möglichkeiten schaffen,
und auf diesem Weg gehen wir weiter. HMB
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.