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Dienstag, 30. Juni 2020

Schade um Harald Lesch

Ich hatte ihn lange für seriös gehalten. Aber er hat seine Glaubwürdigkeit während der Coronakrise endgültig verloren.

In einem längeren ZDF-Spezial über das Corona-Virus kam der hauseigene Wissenschaftsexperte ebenfalls ausgiebig zu Wort. Auf die Frage des Moderators, mit welchen Veränderungen man in der Gesellschaft „langfristig rechnen“ müsste, ob „etwas hängenbleiben“ werde, antwortete Lesch: „Die Entschleunigung war noch nie so schnell“, noch nie sei diese Gesellschaft so schnell auf Null heruntergebremst worden. Was eben passiert sei, „werden wir nicht vergessen und hoffentlich daraus eine ganze Menge an Lehren ziehen“. Wir würden lernen müssen, daas für unsere Dasseinsvorsoge wichtig wäre, dass „wir ein Teil der Natur“ sind, was bedeutet: „Solche Epidemien werden, möglicherweise, durch den Klimawandel angetrieben, häufiger über uns kommen...“ (Ab 41:00)

Lesch sagt nicht, dass „solche Epidemien“ wie Corona durch den Klimawandel angetrieben werden, aber er insinuiert und suggeriert, es könnte der Fall sein. Was ihn nicht davon abhält, sich später darüber zu echauffieren, dass die meisten Leute zwischen Hypothesen und Tatsachen nicht unterscheiden könnten.
Die meisten Leute werden das Wörtchen möglicherweise schnell vergessen und sich nur noch daran erinnern, dass Epidemien wie Corona durch den Klimawandel angetrieben werden. Und wer den Klimawandel, zumal den menschengemachten, infrage stellt, der trägt laut Lesch außerdem dazu bei, dass Epidemien dieser Art häufiger über uns kommen könnten.

Egal, ob das eine Hypothese oder eine Tatsache ist, es ist das, was Prof. Harald Lesch unter korrektem, verantwortlichem Wissenschaftsjournalismus versteht. Leider.

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