BERLIN. Ein Prozeß gegen mehrere Clanmitglieder wegen bandenmäßiger
Erpressung ist geplatzt, weil keine Schöffen bereit waren, daran
teilzunehmen. Dies sei einmalig in der Berliner Justizgeschichte,
berichtete die Berliner Zeitung. Die Beschuldigte sind Mitglieder einer arabischen Großfamilie.
Die Angeklagten Mohamad A., Mohamad M. und Mirza P. werden
beschuldigt, zwischen September 2014 und November 2015 in bis zu 16
Fällen Prostituierte gewerbsmäßig erpreßt zu haben. Teilweise soll dies
auch unter Androhung von Gewalt geschehen sein. Ein weiterer Angeklagte,
Alexandru B., soll in einem Fall Beihilfe geleistet haben.
Mohamad A. soll als „Chef der Straße“ von Prostituierten in
Berlin-Schöneberg ein wöchentliches „Standgeld“ in Höhe von 120 Euro
eingetrieben oder durch die Angeklagten Mohamad M. und Mirza P.
eintreiben haben lassen. Die meist fremdsprachigen Frauen und deren
Zuhälter hätten das Geld gezahlt, da sie Gewalt und eine Vertreibung vom
Straßenstrich fürchteten.
In der Anklage sei zudem von einer milieuspezifischen Drohkulisse die
Rede. Der Prozeß am Amtsgericht Schöneberg soll nun am 7. Juli 2016
beginnen. JF
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.