ERLANGEN. Nach der Entscheidung der Briten, aus der EU auszutreten, hat die Zeitschrift Deutsche Sprachwelt
gefordert, den Status der deutschen Sprache in der EU zu stärken. Mit
dem Austritt Großbritanniens aus der EU gebe es erst recht keinen Grund
mehr für die EU-Kommission, die englische Sprache einseitig zu
bevorzugen und die deutsche Sprache zu benachteiligen, hieß es in einer
Mitteilung.
Deutsch ist in Deutschland, Österreich, Belgien und Luxemburg sowie
in Südtirol Amtssprache. Englisch dagegen nur noch in Irland und Malta.
Deutsch werde von rund 90 Millionen EU-Bürgern als Muttersprache
gesprochen, Englisch – nach dem Brexit – nur noch von rund fünf
Millionen.
Die Deutsche Sprachwelt forderte, „daß sämtliche
Veröffentlichungen der EU vollständig auf deutsch vorliegen müssen“.
Unterlagen zur Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU seien
meist ausschließlich in englischer Sprache verfaßt.
„Bundestagsabgeordnete müssen außerdem häufig über schwierige
EU-Vorlagen abstimmen, die zu weiten Teilen nicht in deutscher Sprache,
sondern auf englisch abgefaßt sind“, kritisierte die Zeitschrift.
Der Deutsche Bundestag habe die Bundesregierung mehrmals dazu
angehalten, die EU-Kommission auf ihre Übersetzungspflicht hinzuweisen.
„Die Bundesregierung ist nun dazu aufgefordert, eine stärkere Rolle für
die deutsche Sprache in der EU durchzusetzen.“
Die Deutsche Sprachwelt ist nach eigenen Angaben mit rund
80.000 Lesern die größte deutsche Zeitschrift für Sprachpflege und
Sprachpolitik. Sie bezeichnet sich als Sprachrohr und Plattform für eine
„ständig wachsenden Bürgerbewegung, die sich um die deutsche Sprache
sorgt“. JF
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.