GÖRLITZ.
Gegen den Görlitzer Polizeipräsidenten Conny Stiehl wird wegen
Strafvereitelung im Amt und falscher Verdächtigung ermittelt. Stiehl
hatte das Verhalten mehrerer Bürger in der sächsischen Gemeinde Arnsdorf
verteidigt, die einen aggressiven Asylbewerber aus einem Supermarkt
warfen und ihn an einen Baum fesselten.
Die Staatsanwaltschaft Görlitz bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur epd
den Eingang einer entsprechenden Anzeige. Der Arnsdorfer Fall hatte
deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Zahlreiche Medien hatten Ende Juni
den Eindruck vermittelt, der psychisch kranke Asylbewerber sei von
einer „Bürgerwehr“ drangsaliert worden. Dies stellte sich später als
falsch heraus. Der Iraker hatte Angestellte des Supermarktes mehrfach
wegen einer Telefonkarte bedroht.
Stiehl hatte das Verhalten der Bürger, darunter der
CDU-Kommunalpolitiker Detlef Oelsner, gerechtfertigt. „Durch die
Erregtheit des Asylbewerbers war das Festhalten sinnvoll, ich tu‘ mich
schwer zu sagen, notwendig“, sagte der Polizeipräsident auf einer
Pressekonferenz zu dem Thema. „Wir mußten und sind davon ausgegangen,
daß das Handeln derjenigen – und ich sage das in vollem Bewußtsein –
geholfen hat, korrekt war“, betonte Stiehl.
Auch Oelsner hatte sein Eingreifen gegenüber der JUNGEN FREIHEIT
verteidigt: „Wir haben lediglich Zivilcourage gezeigt, aber offenbar ist
das jetzt strafbar. Ich bin so erzogen worden, daß man als Mann
eingreift, wenn eine Frau bedroht wird. Und die Mitarbeiterin wurde
bedroht. Wir sind keine Bürgerwehr, sondern ganz normale Bürger, aber
wir schauen eben auch nicht zu, wenn so etwas passiert.“
Die
Arnsdorfer CDU drohte dem Politiker nach dem Vorfall mit einem
Parteiausschluß und schenkte dem aggressiven Asylbewerber eine neue
Telefonkarte
Der Pragrapf 127 und die FAZ
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