Es hagelt mal wieder „Einzelfälle“: Ein vorbestrafter Dschihadist
metzelt bei Paris unter „Allahu Akbar“-Rufen einen Polizeibeamten und
dessen Frau nieder, ein Sohn Taliban-naher afghanischer Einwanderer
veranstaltet in Florida unter Berufung auf den „Islamischen Staat“ ein
Massaker unter Besuchern eines Homosexuellen-Clubs, die belgische
Polizei nimmt in einer Serie von Razzien reihenweise mutmaßliche
Islam-Terroristen fest.
Für die professionellen Schönredner und ihr
Mantra, das alles habe „nichts mit dem Islam zu tun“, wird die Luft
allmählich dünn und die Ausreden knapp und lächerlich.
Nach dem Orlando-Massaker diskutierten linksliberale Schöngeister
tagelang, ob der Attentäter denn nun „Islamist“ oder „homophob“ gewesen
sei. Ein Blick auf die Alltagsrealität in moslemischen Ländern, wo
Homosexualität von der Auspeitschung über hohe Gefängnisstrafen bis zur
Hinrichtung schwer bestraft wird, lehrt:
Haß auf Homosexuelle gehört zum moslemischen Mainstream. Wer
Homosexuelle am Baukran aufhängt wie die Islamische Republik Iran oder
von Hochhäusern herunterstürzt wie die Mörderbande des „Islamischen
Staats“ (IS), der hat den Propheten nicht mißverstanden, sondern nur
besonders eng beim Wort genommen.
Der aus Ägypten stammende Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad
hat das Kernproblem zuletzt klar benannt: „Der Islamische Staat ist das
legitime Kind von Mohammed.“ Es gebe nichts, was der IS tue, was
Mohammed und seine Gefährten seinerzeit nicht auch getan hätten. Die
Aufteilung der Welt in Gläubige und Ungläubige, die Verherrlichung von
Grausamkeit gegen letztere und der Aufruf, den Islam mit Krieg und
Gewalt auszubreiten, das alles steckt im Vorbild des Propheten.
Der zur Ablenkung gern bemühte Hinweis auf entsprechende „Stellen“ in
der Bibel ist zweifach irreführend. Faktisch, weil es in unseren
Breiten nun mal keinen religiös fundierten und von breiten Strömungen
getragenen christlichen Terrorismus gibt; und übrigens auch keinen
buddhistischen, hinduistischen oder konfuzianischen. Und
geistesgeschichtlich, weil die islamische Überlieferung weder eine
neutestamentliche Läuterung noch eine Rationalisierung durch
Reformation, Aufklärung oder Säkularisierung kennt.
Ohne einen solchen Filter bleibt die Differenzierung zwischen „Islam“
und „Islamismus“ ein müßiges, von außen bemühtes Konstrukt ohne
Erkenntniswert, das von den meisten Moslems abgelehnt wird. „Islam und
Islamismus sind so lange nicht voneinander zu trennen, wie Koran und
Sunna als absolut und für alle Zeiten wahr ausgegeben werden“, bringt es
der Islamwissenschaftler Tilman Nagel auf den Punkt.
Zwar gibt es – ein weiterer beliebter, auf Relativierung zielender
Einwand – in der Tat „den Islam“ als Institution nicht, sondern eine
Vielzahl von Strömungen: mystische und fundamentalistische, pragmatische
und militante. Entscheidend ist, daß auch die radikalsten Richtungen
von einer nichthinterfragten und nichthinterfragbaren Überlieferung
gedeckt sind. Wer die Uhr ins siebte Jahrhundert zurückdrehen und den
Propheten beim Wort nehmen will, der landet eben beim Salafismus und
beim „Islamischen Staat“.
Für die politische Lageanalyse ist es unerheblich, daß es auch
harmlos-kontemplative Lesarten des Islam gibt. Es ist auch nicht
relevant, wie gerne hervorgehoben wird, daß eine große Mehrheit der
Moslems das an sich Selbstverständliche tut und sich friedlich verhält,
solange unklar ist, aus welchen Motiven.
Wenn in Paris und Brüssel junge moslemische Einwanderer auf die
Nachricht von geglückten blutigen Anschlägen hin vor Freude auf den
Straßen tanzen, wenn Internet und soziale Netzwerke nach jedem Terrorakt
auch hierzulande – vom kleinen Großinquisitor im
Bundesjustizministerium geflissentlich ignoriert – vor Haßkommentaren
überlaufen, wird nur zu deutlich, wie dünn der Firnis sein kann, der die
„friedliche Mehrheit“ friedlich sein läßt.
„Auch wenn es die meisten Moslems nicht wahrhaben wollen, der Terror
kommt aus dem Herzen des Islam, er kommt direkt aus dem Koran“, bemerkt
der türkische Schriftsteller Zafer Şenocak (siehe hier) als einer der wenigen
Hellsichtigen.
Abdel-Samad sprach einmal vom fundamentalistischen „Chip
im Kopf“ eines jeden Moslems, der unter bestimmten Umständen aktiviert
werden könne.
47 Prozent der Türken in Deutschland stellen nach einer aktuellen
Studie der Universität Münster die Gebote der Religion über die Gesetze
des Staates. 9 Prozent der türkischen Einwanderer-Nachkommen treten
für die „Rückkehr zu einer Gesellschaftsordnung wie zu Zeiten Mohammeds“
ein – das Kernanliegen der Salafisten. Und 15 Prozent rechtfertigen
Gewalt durch Moslems wegen der angeblichen „Bedrohung des Islam durch
die westliche Welt“.
Daß Parallelgesellschaften moslemischer Einwanderer auch in
Deutschland zu Brutstätten des Islam-Terrorismus werden können, ist seit
den periodisch steigenden Zahlen von aus diesen Kreisen zum IS
aufgebrochene und zurückgekehrte Dschihadisten ein offenes Geheimnis.
Daß millionenfache Asyl-Immigration aus diesem Kulturkreis das Problem
sowohl durch das unerkannte Einströmen fertiger Islam-Terroristen als
auch durch die Entstehung neuer Parallelgesellschaften vervielfachen
wird, liegt auf der Hand.
Wer sagt, der Islam gehöre zu Deutschland, muß auch sagen, daß Terror
und Gewalt zum Islam gehören. So wie der Islam ein Terror-Problem hat,
hat der Westen ein Islam-Problem, wenn er seine Tore für moslemische
Einwanderung in großer Zahl öffnet.
Daß Politiker und
Einwanderungslobbyisten darüber nicht gern sprechen, ist
nachvollziehbar: Es stellt ihr Handeln und ihre Ideologie in Frage.
Halten sie daran fest, nehmen sie allerdings implizit künftige
Terror-Tote als Preis ihrer „Willkommenskultur“ in Kauf. Michael Paulwitz
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