Stationen

Sonntag, 12. Juni 2016

Inge Günther

Kleiner Nachtrag zu Alex Feuerherdt: Wenn Nicola Abe, die für SPON aus Israel berichtet, das Letzte ist, dann ist Inge Günther, die für die FR schreibt, das Allerletzte. Ihr Bericht - Israel zerbricht an seinem Hass - beschäftigt sich mit dem Polit-Geschacher und der Hetze im Netz nach dem Anschlag, bei dem vier Israelis von palästinensischen Terroristen erschossen  wurden. Würde so etwas in Deutschland passieren, würde die deutsche Zivilgesellschaft natürlich ganz anders reagieren. Heiko Maas würde sofort eine Moschee besuchen, Margot Kässmann würde daran erinnern, dass auch Terroristen das Ebenbild Gottes sind und in der ARD gäbe es einen Brennpunkt über die prekären Verhältnisse, in denen die Täter aufgewachsen sind. Aber Israel ist noch nicht so weit. Statt an Liebe zu ersticken, zerbricht es an seinem Haß. Sagt Inge Günther, die kurz nach der ersten Floppy-Disc ins Land gekommen ist. Warum sie es so lange in einem Land aushält, das sie aus vollem Herzen hasst, ist ein Geheimnis, das sie für sich behält. In Bagdad, Damaskus und Riad soll es auch schön sein, wenn auch nicht so schön wie in Tel Aviv, wo man am Strand sitzen, den Sonneruntergang beobachten, dabei eine Caipirinha schlürfen und sich hinterher auskotzen kann. Henryk Marcin Broder

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