Montag, 27. Juni 2016
Querelles allemandes
Ein so affektiertes Machwerk hat Schiller nicht verdient. Nichts davon ist historisch verbürgt. Es ist die pure Propaganda eines hedonistischen Post68ers in eigener Sache.
Abgesehen von dieser erbärmlichen Motivation: Es hat keinen Sinn, deutschen Idealismus und Erotik zu vermengen (und dann noch von der „hohen“ Warte unserer überheblichen Epoche aus). Und Erotik unter deutscher Regie geht sowieso immer daneben. Deutsche Erotik ist ein Widerspruch in sich. Man begnüge sich mit Goethes erotischen Gedichten, mit der wundervollen Verfilmung von Kleists "Die Marquise von O." durch Eric Rohmer, mit der Verfilmung der "Wahlverwandtschaften durch die Gebrüder Taviani und mit Karen Blixens Buch "Ehrengard", wenn man dem Empfinden des 18. Jahrhundert nachspüren will, wie es sich in dem einen oder anderen der 300+ deutschen Staaten abspielte, wo nach der Verwahrlosung des 30-jährigen Krieges französische Mätressen wieder ein wenig für gute Manieren sorgten.
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