WIEN. Österreichs Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich dafür
ausgesprochen, illegale Einwanderer zuerst auf Inseln unterzubringen, um
sie in ihre Heimatländer zurückzuschicken. „Wer auf einer Insel wie
Lesbos bleiben muß und keine Chance auf Asyl hat, wird eher bereit sein,
freiwillig zurückzukehren, als jemand, der schon eine Wohnung in Wien
oder Berlin bezogen hat“, sagte der 29 Jahre alte Politiker der Presse am Sonntag. Es müsse klargestellt werden, „daß die Rettung aus Seenot nicht mit einem Ticket nach Mitteleuropa verbunden ist“.
Die Entscheidung, wer nach Europa kommen kann und wer nicht, „darf
weder an die Türkei noch an Schlepper delegiert werden“, betonte Kurz.
Migranten, die nicht auf legalem Weg nach Europa kämen, hätten ihr Recht
auf Asyl verwirkt und sollten in ihre Heimatländer zurückgeschickt
werden. Andernfalls sollten sie in Asylzentren untergebracht werden,
„idealerweise auf einer Insel“. Von dort müsse ihre Rückkehr organisiert
und finanziell unterstützt werden.
Als Beispiel nannte Kurz die Insel Ellis Island vor New York, auf
der im 20. Jahrhundert entschieden worden war, ob Menschen in die
Vereinigten Staaten von Amerika einreisen durften oder nicht. Die EU
solle sich auch Teile des australischen Modells als Vorbild nehmen,
forderte Kurz. Mittlerweile habe es Australien geschafft, daß keine
illegalen Migranten mehr ins Land kommen oder ertrinken. „Das
australische Modell ist natürlich nicht eins zu eins kopierbar, aber die
Grundprinzipien sind auch für Europa anwendbar.“ JF
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