Helle Empörung hat bei vielen Bürgern und Hochwasserhelfern in der
immer noch von der Flut gezeichneten Weststadt eine von der
Stadtverwaltung auf Bitten eines ausländischen Kamerateams inszenierte „
Hilfsaktion“ von Flüchtlingen ausgelöst. Die Aktion wurde zu einer
Satire, wie mehrere Augenzeugen unabhängig voneinander der Rems-Zeitung
hilfesuchend — auch im Sinne der offensichtlich „missbrauchten
Asylbwerber“ — schilderten.
Trotz der massiven Verärgerung wurde von allen Beobachtern betont, dass
ihnen die Flüchtlinge in dieser Situation echt leid taten. Man habe
versucht, den Männern ganz schnell noch Arbeitshandschuhe zu beschaffen.
Die hätten augenscheinlich gar nicht gewusst, um was es überhaupt gehe.
Sie seien — nur mit leichter Freizeitkleidung und blitzsauberen
Sportschuhen und flotter Musik aus Smartphones ausgerüstet — im Geleit
von Mitarbeitern der Stadtverwaltung (O-Ton: „Krawattenträger“) in der
Eutighofer Straße in den Hochwassereinsatz geschickt worden, wo deren
Hilfe im Prinzip gar nicht mehr nötig gewesen sei.
„Wir trauten allen
unseren Augen nicht, was da plötzlich passierte“, sagt beispielsweise
der völlig verblüffte RZ-Leser Wolfgang Binder. Auch viele andere
Bürger aus der Weststadt wandten sich am Donnerstag wegen dieser
„Show-Aktion der Stadt Gmünd“ empört an die Rems-Zeitung,
präsentierten auch Handy-Videos dieser unglaublichen Satire. Berichtet
wird auch, dass die verärgerten Anwohner drauf und dran gewesen seien,
das Kamerateam wegen dieser merkwürdigen Aktion aus Haus und Garten zu
jagen. Die Flüchtlinge seien für die Filmaufnahmen sogar genötigt
worden, von den Hausbewohnern längst geborgener Hochwassermüll aus den
Containern zu holen, um diesen medienwirksam erneut aus dem Keller zu
tragen. Also völlig sinnlos.
Die Bürger waren so empört, dass es — so
wurde uns berichtet - es schier zu Handgreiflichkeiten gegen das
ausländische Fernsehteam kam. Rathaus-Pressesprecher Markus Herrmann
beteuerte: Diese Aktion sei in der Tat unglücklich gewesen. Er bat um
Verständnis: Man habe für das verspätet eingetroffene Kamerateam aus
Österreich lediglich nachstellen wollen, dass sich die Flüchtlinge
tatsächlich für die Flutopfer einsetzten. Die empörten Bewohner aus der
Weststadt wissen jedoch von diesem Einsatz nichts. Vielmehr fühlten sie
sich bis Mittwoch ziemlich auf sich allein gestellt. Berichtet wurde,
dass tatsächliche Helfer so nicht ins Rampenlicht gestellt worden seien
wie die bedauernswerten Flüchtlinge, die nach wenigen Minuten ihres
Fernsehauftritts wieder das Weite suchten. Klare Ansage von etlichen
Flutopfern in der Weststadt: Vielleicht gut gemeint vom
Oberbürgermeister, dennoch völlig daneben diese komische Aktion. Rems-Zeitung
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