Der Fall Gauland wird immer mehr zu einem Fall FAS, näherhin: zu einem einerseits ganz normalen, andererseits besonders perfiden Akt von Lumpenjournalismus, hier. Aber sogar hier und hier.
Zugleich äußert André F. Lichtschlag den Verdacht,
die angebliche rassistische Beleidigung des Fußballers Boateng durch
Gauland sei deshalb in den Medien mit masturbatorischer Innigkeit
bejauchzt und beplärrt worden, weil man auf diese Weise über die zwar
ungleich besser dokumentierten und tatsächlich exzessiv rassistischen
massenhaften sexuellen Übergriffe in Darmstadt
generös und unvölkisch hinwegsehen konnte, ein zweites Köln billigend
in Kauf nehmend.
Dazu passt, dass Frau Merkel sich zwar zu Gauland,
also zu einem Gerücht, geäußert hat – "niederträchtig" nannte sie eine
Aussage, die offenkundig so nicht getan wurde, und was könnte
niederträchtiger sein? –, aber zu all den Willkommensbarbarismen hört
man von der Hauptverantwortlichen dafür, dass sich Teile der deutschen
Bevölkerung täglich der Aggression von Eindringlingen überantwortet
finden, vergleichsweise selten ein rügendes Wörtchen. Sie wüsste
wahrscheinlich auch nicht, an wen sie es richten sollte; die
eigentlichen Adressaten sprechen ja noch schlechter Deutsch als sie.
Andererseits erzählte mir unlängst ein Grünen-Wähler und offenbarer Zeit-Abonnent
(denn dort las ich dergleichen Argumentation bereits, wobei es durchaus
sein kann, dass so etwas auch auf geheimnisvoll osmotische Weise in
gewisse Hirne dringt), dass beispielsweise die paar Dutzend
Abgeschlachteten im Pariser Bataclan rein statistisch neben den normalen
Haushaltsunfalltoten im Grunde nicht in Betracht kämen. Jedenfalls
nicht weiter auffielen und auch, bei allem persönlichen Betroffensein,
keine speziell erwähnenswerte Risikogruppe verkörperten. Bisher sind es
nur 28 teil- oder zur Gänze vergewaltigte Frauen in Darmstadt,
vermutlich gibt es jede Woche landesweit mehr Unfälle mit Vibratoren
oder Würgeschlingen, rein statistisch können wir jetzt also entweder zum
Wetter umschalten oder zurück zu Boateng... MK am 31. 5. 2016
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