Zeit-online fühlt sich immerhin genötigt, die Leser in Kenntnis zu setzen. Aber sie schaffen eine resistente Zusammenfassung, ganz egal welche Wirkung man den Wolken zuschreibt: „Das ändert alles. Aber auch nichts.“
Zitat: „Das Ergebnis bleibt dasselbe: Es ist im Durchschnitt ein Grad wärmer als vor der Industrialisierung, Tendenz steigend. Treibhausgase einzusparen, ist also weiterhin das Wichtigste. Vermutlich haben wir dank der neuen Erkenntnisse jetzt aber einen weiteren Grund, die Luft noch weniger mit Ruß- und Schwefeldreck zu verpesten. Dass der die Erwärmung bremst, taugt nicht mehr als Ausrede.“
Aha, man muss wohl neu rechnen, aber das ändert am Ergebnis trotzdem nix.
Kleine Anmerkung dazu: Ja, es ist ein Grad wärmer als vor der Industrialiserung. Was man in diesem Zusammenhang aber auch erwähnen sollte: Der Beginn der Industrialisierung fällt zeitlich mit dem Ende der sogenannten „kleinen Eiszeit“ zusammen, die im 19. Jahrhundert ausgeklungen ist. Wikipedia sagt dazu: „Die Kleine Eiszeit war eine Periode relativ kühlen Klimas von Anfang des 15. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert hinein. Sie gilt in der heutigen Klimadiskussion als das klassische Beispiel einer durch kurzfristige Schwankungen geprägten natürlichen Klimavariation“.
Die Temperaturen erholten sich im 20.Jahrhundert von dieser Kälteperiode, es gibt also mit Sicherheit einen natürlichen Anteil an der Erwärmung seitdem.
[Das in Europa, besonders in Nordeuropa, als "natürlich" empfundene Bild von vier Jahreszeiten, die einander mit harmonischer Regelmäßigkeit folgen und durch Märchen, Volkslieder, Dichtung, Malerei und Tonkunst als harmonischer Reigen in unserem kollektiven Bewusst- und Unbewusstsein verankert sind, ist auf diese "Kleine Eiszeit" zurückzuführen, wie das Goldene Zeitalter vielleicht eine Erinnerung an das klimatische Optimum ist, das im 3. Jahrtausend vor Christus zu zivilisatorischer Entfaltung auf dem europäischen Kontinent führte.]
Wie groß der zusätzliche menschengemachte Anteil ist, darüber wird nach wie vor gestritten. Die neuen Ergebnisse lassen darauf schließen, das er kleiner sein könnte als gedacht. Wenn das der Fall ist, hat die Menschheit also etwas mehr Zeit zu reagieren. Das aber könnte so manchem kontraproduktiven und teuren Klimaschutz-Irrsinn den Garaus machen. So ist es ja kein Geheimniss, dass seit der famosen deutschen Energiewende die Kohlendioxidemissionen hierzulande wieder ansteigen - genau wie die Strompreise.
Es wäre also eine gute Gelegenheit, auf den Reset-Knopf zu drücken und noch einmal zu überlegen, welche Maßnahmen in Sachen Klima zielführend und überdies wirtschaftlich sinnvoll und sozial vertretbar sind. So sagt beispielsweise Hans-Werner Sinn: „Deutschland braucht keine unüberlegten Hauruck-Maßnahmen, die aus der Emotion des Augenblicks geboren werden, sondern wohlüberlegte Strategien zur Sicherung seiner Energieversorgung.“ Aber genau das will der ökologisch-industrielle Komplex unter allen Umständen verhindern, koste es was es wolle, denn die Energiewende ist die wohl größte Umverteilungsmaßnahme von unten nach oben, seit Bestehen der Bundesrepublik. In diesen Kreisen, zu denen auch viele Medien gehören, ist alles unerwünscht, was etwas Luft aus den dramatischen Erwärmungs-Prognosen lässt. Und deshalb werden entdramatisierende wissenschaftliche Ergebnisse in ein „weiter so“ und „keine Ausrede“ umgedeutet.
Post Scriptum in eigener Sache
Ich habe die Unsicherheiten der Klimaforschung schon 2006 - also vor 10 Jahren in meinem Buch "Hurra, wir retten die Welt" - wie Politik und Medien mit der Klimaforschung umspringen ausführlich beschrieben - mit einem Schwerpunkt, der sich der Wolkenbildung, dem Wasserdampf und der sogenannten „Klima-Sensitivität“ des Kohlendioxids widmete. Der Fortschritt in der Klimaforschung ist eine Schnecke, weil das Klimasystem unendlich komplex ist. Mit jedem Jahr zeigt sich aber ein bisschen mehr, wie richtig ich damit lag, die den gängigen Dogmen zuwiderlaufenden Forschungen auf diesem Gebiet vorzustellen. Das Umwelt-Bundesamt fühlte sich indes genötigt mich als gekauften „Klimaskeptiker“ zu denunzieren. Und das Verwaltungsgericht in Halle ist der Ansicht, dass dies zu den Aufgaben dieser Behörde gehört. So lautet jedenfalls das Urteil in einem Verfahren, das ich angestrengt habe. Dirk Maxeiner
Axel Bojanowski über starke Regenfälle
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