„,Krauses Glück‘ gewinnt den Tag“, wissen die
Quoten-Rechercheure von Meedia, einem Internet-Portal der
Medien-Branche. 4,68 Millionen Zuschauer haben die TV-Komödie um den
Ex-Polizeihauptkommissar Horst Krause – bekannt aus der Krimireihe
„Polizeiruf 110“ – verfolgt. Damit hat „Das Erste“ die erfolgreichste
Sendung an diesem Freitag im Dezember ausgestrahlt. ARD-Programmdirektor
Volker Herres und seine Mitstreiter im Münchener Funkhaus wird es
freuen. Die Botschaft ist unter das Volk gebracht. „Krauses Glück“
besteht darin, dass er eine syrische Flüchtlingsfamilie im
Brandenburgischen bespaßt und umtüdelt. Die Geschichte ist zuckersüß,
der Hauptdarsteller sympathisch und die jugendlichen Mimen der
Flüchtlingskinder schauen mit herzerweichend großen Kulleraugen in die
Kamera.
Die Asylflut gerinnt zum schaumigen TV-Zuckerwerk. Ähnliche
Multikulti-Verherrlichungs-Streifen strahlen die öffentlich-rechtlichen
Sender derzeit zuhauf aus. Eine kleine Auswahl: In „Dreiviertelmond“
überwindet Griesgram Hartmut (Elmar Wepper) dank der superniedlichen
sechsjährigen Hayat aus der Türkei Lebenskrise und Fremdenfeindlichkeit.
Der minderjährigen Nama aus Mali ist „der Andere“. Er kittet die
zerrüttete Beziehung zwischen Rentner Willi (Jesper Christensen) und
seinem Sohn Stefan. Nebenbei schmilzt Polizist Stefans
Fremdenfeindlichkeit dahin wie Softeis in Afrikas Sonnenhitze.
„24
Milchkühe und keinen Mann“ hat Jutta Speidel als bayerische Bäuerin
Elli. Raymond aus Simbabwe hat Gottseidank ebenso ein Händchen für
Rinder wie für einsame Landwirtinnen. Schließlich sind selbst die
fremdenfeindlichen Dörfler dem smarten Neger wohlgesonnen.
Wer ARD
und ZDF ein Wochenende lang kritisch verfolgt, erkennt, wie viele
TV-Formate die rot-grüne Denke transportieren. Komödien,
„Tatort“-Krimis, klassische Nachrichtensendungen, Satire,
Naturreportagen und Vorabendserien kommen nicht ohne kräftige
Meinungsmache aus: Putin ist böse, Assad ein Schlächter, Trump ein Irrer
und Gentechnik Teufelszeug.
Ursündig ist auch der Deutsche als solcher.
Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Umweltzerstörung sind nicht fern,
wenn diese Sorte Mensch vor die Kamera tritt. Tapfere, edle Kräfte
halten zum Glück dagegen: Die Europäische Union ist ein Wunderwerk.
Ominöse „Aktivisten“ haben weltweit nur Gutes im Sinn, ebenso wie die
„Flüchtlinge“, von denen es leider noch viel zu wenige in Deutschland
gibt.
Die öffentlich-rechtliche Inszenierung der Wirklichkeit wird
mit enormem Aufwand betrieben. 25000 Angestellte und zehntausende an
freien Mitarbeitern kümmern sich darum. Geld genug ist da.
Deutschland
gönnt sich das teuerste öffentlich-rechtliche Rundfunksystem der Welt.
Allein in den Jahren zwischen 2013 und 2016 haben ARD, ZDF und
Deutschlandradio 35 Milliarden Euro ausgegeben, besagt die „Kommission
zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten“. Vom
Gebührenzahler kamen davon knapp 30 Milliarden. Im 14. Stock, der
Chefetage des ZDF-Hauptquartiers auf dem Mainzer Lerchenberg, künden
echte Kunstschätze von Pablo Picasso, Henry Moore und Joseph Beuys von
diesem Reichtum. Der medienkritische Autor Hans-Peter Siebenhaar („Die
Nimmersatten“) beschreibt, wie das millionenteure Beuys-Werk eines Tages
von einer Hausangestellten zufällig im Keller des ZDF-Quartiers
entdeckt wurde. Aber Misswirtschaft und Schludrigkeit der
Öffentlich-Rechtlichen sind ein anderes Thema.
Eigentlich wären
derlei Zustände doch eine herrliche Vorlage für Oliver Welkes
satirische „ZDF-heute show“. Ihr Jahresrückblick wird an diesem
Wochenende gleich dreimal auf verschiedenen Kanälen und zu verschiedenen
Zeiten gesendet. Aber Selbstironie darf man von dieser unsäglichen
Sendung nicht erwarten. Es fallen humorfreie Lügensätze wie „Der IS ist
so islamisch wie Mao Tse-tung katholisch war“. Man ulkt und witzelt auf
niedrigstem Niveau. Wer sich die 30 Minuten des TV-Formates bis zum Ende
antut, kann sich des bitterbösen Gedankens nicht erwehren, dass die
Fans dieser Sendung die wahren Dunkeldeutschen und – mit Verlaub – das
echte Pack sein müssen.
Kaum weniger einfältig geht es in manchen
Geschichtssendungen zu. Am Sonntag um 22.45 Uhr wiederholt der
Spartensender ZDFinfo die dreiteilige eigenproduzierte Dokumentation
„Rom am Rhein“. Flugs werden dabei die alten Germanen zu einer Art
Vorläufer der Syrer von heute umgedeutet. Großmütig gewähren die Römer
ihnen Teilhabe an der eigenen Hochkultur. Fleißig und bestens integriert
leisten die Germanen dann wiederum ihren Beitrag zum prosperierenden
Weltreich.
In Tunika und Toga gewandete Fake News. Was die
Geschichtsforschung wirklich über das Verhältnis zwischen Römern und
Germanen weiß, hat beispielsweise der renommierte Althistoriker
Alexander Demandt beschrieben. Die fremdenfreundlichen und auch vom
christlichen Motiv der Nächstenliebe getriebenen Römer ließen zu Zeiten
der Völkerwanderung immer mehr Germanen ins Reich. Demandt:
„Überschaubare Zahlen von Zuwanderern ließen sich integrieren. Sobald
diese eine kritische Menge überschritten hatten und als eigenständige
handlungsfähige Gruppen organisiert waren, verschob sich aber das
Machtgefüge, die alte Ordnung löste sich auf.“ Das Reich war dem
Untergang geweiht.
Der Professor an der Freien Universität Berlin
hat einiges darüber geschrieben. Wer ARD und ZDF ausgeschaltet lässt,
hat Zeit genug, es zu lesen. Frank Horns
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