Allein ein Blick
nach Italien lässt allerdings erwarten, dass die von einem Italiener
geführte EZB einen solchen Schritt nicht unternehmen wird. Denn der
italienische Staat hat mittlerweile Schulden von über 2,3 Billionen Euro
angehäuft. Würde die EZB die Zinsen auch nur um einen einzigen
Prozentpunkt anheben, dann risse dies bereits ein Loch im zweistelligen
Milliardenbereich in den Staatshaushalt der Italiener. Würde die EZB die
Zinsen zur Inflationsbekämpfung noch stärker anheben, dann riskierte
sie, dass Italien seinen Schuldendienst nicht mehr leisten kann. Und
Italien steht mit seiner Interessenlage nicht allein. Auch eine Reihe
anderer Länder der Euro-Zone ist dringend auf Niedrigzinsen angewiesen.
Bei
der Deutschen Bundesbank wird die damit drohende Gefahr klar benannt:
„Meine Sorge ist, dass bei unsolider Fiskalpolitik die Geldpolitik unter
Druck geraten kann, auf eine Zinsanhebung zu verzichten, obwohl eine
Straffung geldpolitisch angezeigt wäre“, warnt Bundesbankpräsident Jens
Weidmann. Steigen die Ölpreise weiter, könnte den Deutschen damit eine
lange Phase drastisch steigender Lebenshaltungskosten bevorstehen. Norman Hanert
Meridionalisierung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.