Wenn man im Rettungsdienst tätig ist und Unfallszenarien mit
zahlreichen Verletzten trainiert, gehört es zu den elementaren
Verhaltensregeln, genau zu wissen, wem man zuerst helfen muss, falls es
mehrere Verletzte am Unfallort gibt. Wer laut schreit, weint, ruft und
jammert, dem geht es Gold, verglichen mit denen, die nicht mehr in der
Lage sind, auf sich aufmerksam zu machen. Denen geht es wirklich
dreckig, um die kümmere Dich zuerst!
Überträgt man dieses Wissen auf das Feld der Politik, stellt man
fest, dass unsere verantwortlichen Politiker zwar durch ihre
Entscheidungen des öfteren die Entstehung von Unfällen begünstigen,
sämtlich aber miserable Unfallhelfer sind, weil sie ihre Aufmerksamkeit
stets dorthin richten, wo am lautesten gebrüllt wird.
Nach der
heimtückischen Brand-Attacke von sieben jugendlichen Flüchtlingen auf
einen Obdachlosen in der Berliner U-Bahn fordert Aydan Özoguz, die
Integrationsbeauftragte der Bundesregierung nicht etwa, man solle den
nicht gerade wenigen Obdachlosen in unserem Land mehr Aufmerksamkeit und Schutz angedeihen lassen, sondern
„dass [die Jugendlichen] schnell spezielle Fördermaßnahmen erhalten und
mit Bildungsmaßnahmen beschäftigt sind, statt rumzuhängen“.
Es müssten so viele „Anknüpfungspunkte in die Gesellschaft“
wie möglich geschaffen werden. Wer beißt, kratz, sticht, brüllt und
zündelt, der hat die volle Aufmerksamkeit der Politik und was für den
Einen ein Anknüpfungspunkt ist, aus dem macht ein Anderer schon mal
einen Aufknüpfungspunkt, um noch mehr Zuwendung erhalten zu können – ein
perfekt geöltes Getriebe aus Aggression und Appeasement, in dem Rädchen
in Rädchen greift. Das Rädchen Özoguz dreht sich offenkundig umso
besser, je schlechter es um die „Integration“ bestellt ist. Kommt Zeit,
kommt Rat, kommt Attentat – und vor allem: Sendezeit! Roger Letsch
Je schlimmer man es treibt, desto mehr Verständnis erntet man.
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