DÜSSELDORF. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) in
Nordrhein-Westfalen wünscht sich mehr nordafrikanische Bewerber. Die
zunehmende Kriminalität von Migranten aus Afrika bereite der Polizei
große Probleme. Beamte aus dem gleichen Milieu könnten für bessere
Einblicke und Kontakte zu den Zuwanderern sorgen, sagte der
stellvertretende Landesvorsitzende des BDK in NRW, Oliver Huth, der Frankfurter Rundschau.
Die Polizei wisse bislang zu wenig über das Wertesystem und die
Regeln junger Männer aus Nordafrika: „Wir stehen da noch ganz am
Anfang.“ Patriarchalische Familienstrukturen und andere
Rechtsvorstellungen führten zu Problemen.
Durch eine vermehrte Aufnahme von Polizeischülern der gleichen
Herkunft wolle man die Szene besser verstehen und durchleuchten. Bislang
hätten rund zehn Prozent der etwa 1.900 Polizeischüler in
Nordrhein-Westfalen einen Einwanderungshintergrund. Der Anteil der
Menschen mit ausländischen Wurzeln an der Gesamtbevölkerung läge
allerdings bei 25 Prozent.
Im Einsatz käme es öfter vor, daß etwa türkische Kollegen in ihrer
Muttersprache angesprochen werden. So könne die Polizei besser
verhandeln und anderen Kulturkreisen mit größerem Respekt begegnen. Als
Beispiel führte Huth eine Hausdurchsuchung bei einer moslemischen
Familie an, die es als große Ehrverletzung ansieht, das Schlafzimmer zu
durchwühlen. Situationen wie diese könnten durch einen erhöhten
Migrantenanteil bei der Polizei verhindert werden.
Huth forderte zudem eine stärkere Präsenz vor allem in
Flüchtlingsunterkünften. Massendelikte die dort von jungen Afrikanern
begangen werden, überforderten die Polizei zusehends. JF
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