Stationen

Donnerstag, 8. September 2016

Der Wahnsinn dampft aus allen Poren

"Grüne fordern Rechte für bis zu vier Eltern pro Kind. Neben den biologischen Eltern sollten bis zu zwei soziale Eltern die ‚elterliche Mitverantwortung‘ erhalten können - unabhängig von Trauscheinen. Das verlangen die Bundestagsabgeordneten Volker Beck und Katja Dörner in einem Papier“, aus dem die Nachrichtenagentur dpa zitiert.
Das erinnert mich an eine wunderschöne Geschichte des genialen Stanislaw Lem. Stellen Sie sich eine Vorlesung auf einem Silikatplaneten vor. Ein vorwitziger Student behauptet, es soll Planeten geben, auf denen intelligentes Leben bei Temperaturen um 20 Grad existiert. Dem Professor schwillt der Kamm: „Ich habe in meiner letzten Veröffentlichung nachgewiesen, dass unterhalb 700 Grad jedes Leben aufhört!" Doch der Student beharrt: „Und diese Lebewesen bewegen sich auf zwei Beinen“. Jetzt wird der Professor richtig ärgerlich: „Ha! Ein Lebewesen, dass versucht, sich auf zwei Beinen zu bewegen, würde unweigerlich nach vorne oder hinten umfallen“. Doch der sture Student beharrt weiter: „Und sie sollen sich zweigeschlechtlich vermehren!" Der Professor kreischt: „Zur Vermehrung gehören fünf Geschlechter: Papa, Mama, Dada, Gaga und Fafa! Alles andere ist eine unglückliche Liebe!"
Ich liebe den alten Lem, weiß aber nicht mehr, aus welchem seiner genialen Bücher dieses Gedächtnisprotokoll stammt. Meine Freunde haben damals die gesammelten Lem-Paperbacks für mich in Leinen binden lassen. Leider sind mir die Bücher im Labyrinth meines Lebens abhandengekommen.
Damals wurde noch nicht gegendert, aber an den Universitäten schon viel dummes Zeug gelehrt. Auch glaube ich nicht, dass Volker Beck die Lem-Romane so verschlungen hat, wie ich. Sonst wäre er nicht auf die Idee gekommen, dass ausgerechnet nur vier Eltern zulässig sind. Wo bleibt denn da Fafa? Darf das nicht miterziehen? Unglückliche Liebe?
Beck und Dörner werfen die berechtigte Frage auf: „Ein lesbisches Paar bekommt ein Kind mit einem schwulen?" Wat nu, nachdem sie sich schon mal überwunden haben? Da könnte man auch fragen: „Was, wenn zwei Hetero-Paare ein Kind bekommen?" Aber bei Abstimmungen ist in beiden Fällen „vier“ schon Mist. Was, wenn zwei dafür sind, dass das Kind Vegetarier wird und zwei für Veganer stimmen? Erziehungspatt! Ende der Zivilisation und Klimakatastrophe!
Die Grünen bereichern mit ihren bunten Ideen unsere Gesellschaft ungemein. Nach dem Veggi-Day kommt nun Mama, Papa, Dada und Gaga. Bitte lieber Volker Beck, schaff noch ein bisschen Platz in unserer Gesellschaft für das arme Fafa.   Manfred Haferburg

Kurz bevor der G-20-Gipfel im chinesischen Hangzhou feierlich aber ergebnislos zu Ende ging, verließ Kanzlerin Merkel den Konferenzsaal, um eine Erklärung zum Ausgang der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern abzugeben, bei der die „rechtspopulistische“ AfD die CDU überholt und auf den dritten Platz verwiesen hatte.
„Natürlich hat das was mit der Flüchtlingspolitik zu tun, ich bin Parteivorsitzende, ich bin Bundeskanzlerin, in den Augen der Menschen kann man das nicht trennen, und deshalb bin ich natürlich auch verantwortlich. Ich halte dennoch die Entscheidungen, so wie sie getroffen wurden, für richtig, und jetzt müssen wir weiter arbeiten... Alle müssen darüber nachdenken, wie können wir jetzt das Vertrauen zurückgewinnen, und vorneweg natürlich ich.“
Das war’s. Sie hatte alles richtig gemacht, nur die Wähler hatten es irgendwie in den falschen Hals bekommen. Jetzt müsse darüber nachgedacht werden, wie man das Vertrauen zurückgewinnen könne. Ein echter Merkel-Satz, verschachtelt, konfus, unverbindlich. Die Kanzlerin würde eher ein Dirndl zum Staatsempfang anziehen, als dass sie zugeben würde, dass sie etwas verbockt hat.
Und bevor es zu einer „virtuellen Diskussion“ (Fraktionschef Volker Kauder) über die Frage kommen konnte, ob Merkel noch einmal für das Bundeskanzleramt kandidieren sollte, sprang ihr ausgerechnet einer ihrer Kritiker zur Seite, Parteifreund Wolfgang Bosbach:
„Eine solche Debatte würde der CDU eher schaden als nutzen, und ich wüsste nicht, mit wem wir mehr Erfolg haben könnten bei der Bundestagswahl 2017 als mit der jetzigen Kanzlerin.“
Während inzwischen zwei Drittel aller Deutschen die Politik der Kanzlerin für gescheitert halten, möchte der sonst zur Vernunft neigende Bosbach Angela Merkel wieder ins Rennen schicken, weil ihm niemand einfällt, mit wem die CDU „mehr Erfolg“ haben könnte. Noch besser war nur eine Stellungnahme des Vizekanzlers Sigmar Gabriel, SPD, der angesichts der Milliarden, die für „Integration“ ausgegeben werden, forderte: „Man darf das alles nicht nur den Zuwanderern zur Verfügung stellen, sondern man muss in einem großen Solidarpakt auch anderen Menschen in Deutschland helfen.“
Deutschland im Spätsommer 2016: Der Wahnsinn dampft aus allen Poren.  HMB

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