Gestern schrieb ich an das Veranstaltungsbüro der Münchner Seidlvilla:
"Grüß
Gott Frau ***, ich bin ein deutscher Schriftsteller, verheiratet mit
einer israelischen Pianistin, die schon gelegentlich bei Ihnen gespielt
hat. Wir haben nun ein literarisch-musikalisches Programm entworfen, mit
dem wir da und dort auftreten, und würden dies gern auch in der
Seidlvilla tun. Ich habe Ihnen unten eine Ankündigung des Programmes
angehängt. (Es handelt sich um Passagen aus meinem Buch "Lebenswerte",
unterbrochen von Klavierstücken Mozarts, Schumanns, Chopins etc. – M.K.)
Besteht die Möglichkeit, dass wir Ihren Konzertsaal mieten?"
Die Antwort kam zügig:
"Sehr
geehrter Herr Klonovsky, vielen Dank für Ihr Angebot, über das wir
gerne nachdenken… Könnten Sie uns vielleicht ein Leseexemplar zukommen
lassen? Wann wollten Sie diesen Abend machen? Gibt es dafür ein
Zeitfenster?
Viele Grüße
***
Geschäftsführerin"
Sechs (!) Minuten später folgte diese Mail:
"Sehr geehrter Herr Klonovsky, wir möchten Abstand von weiteren Veranstaltungsüberlegungen einer Lesung mit Ihnen nehmen.
Viele Grüße
***
Geschäftsführerin"
Auf meine Frage, ob ich fragen dürfe, warum, traf diese Replik bei mir ein:
"Hallo,
Ja das dürfen Sie; die Besprechung in der Zeit und
Ihre Nähe zu Frauke Petry schreckt uns sehr ab!"
Viele Grüße
***
Geschäftsführerin"
Worauf
ich mich erkundigte: "Hallo zurück, ich wusste gar nicht, dass Sie ein
politischer Verein sind. Würde Sie meine Nähe zu Volker Beck oder Gregor
Gysi auch abschrecken?"
In solchen Fällen erfolgt bekanntlich keine Antwort.
Früher
haben sie unter solche Mitteilungen statt "Viele Grüße" halt "Mit
sozialistischem Gruß" und noch ein bisserl früher "Heil Hitler"
geschrieben. Man ist doch beruhigt über gewisse Konstanten im
Volkscharakter. MK am 21. 9. 2016
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.