Die Deutsche Bahn hat angekündigt, ihre Zugbegleiter zukünftig mit
Pfefferspray und Alarmgeräten auszustatten. „Bahnkunden werden in Zügen
und Bahnhöfen eher selten angegriffen. Die Angriffe auf unsere
Mitarbeiter nehmen aber deutlich zu“, sagte Sicherheitschef Hans-Hilmar
Rischke der Deutschen Presse-Agentur. „Wir lassen uns von durchgeknallten Menschen nicht länger auf dem Kopf herumtanzen.“
Zudem will die Bahn die Zahl ihrer Sicherheitskräfte um 500 auf etwa
4.200 erhöhen. Auch mehrere Hundert Schutzhunde sowie
Ausbildungseinheiten zu Deeskalation und Eigensicherung sind geplant.
Für das konzerneigene Sicherheitspersonal sollen Fitness und Ausdauer
sowie Kampfsporttechniken Kernelemente der Ausbildung werden.
Gleichzeitig soll die intelligente Videoüberwachung, die herrenlose
Koffer, Menschen auf Gleisen oder mögliche Taschendiebe erkennen kann,
ausgebaut werden. Auch sogenannte Bodycams, wie sie die Polizei bereits
nutzt, und Schlagstöcke für besonders geschulte Mitarbeiter werden von
der Bahn geprüft.
Mitarbeiter, die Opfer von Übergriffen wurden, sollen gemeinsam mit
Gewerkschaftern und der Bundespolizei ein neues Sicherheitskonzept
erarbeiten. „Jeder Angriff ist einer zu viel“, sagte Klaus-Dieter
Hommel, Vizevorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft.
„Niemand muß sich beleidigen, bespucken, befummeln, bedrängen oder sogar
tätlich angreifen lassen.“
Nach Konzernangaben gab es im ersten Halbjahr 2016 mehr als 1.100
Attacken auf Bahnangestellte, gut 28 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.