Vormittäglicher 11. September 2016
Gestern
erklärte im ICE am Nachbartisch eine noch recht junge und zugleich
etwas herbe Maid ihrer älteren Begleiterin, sie fände die Romane von
Zola, Balzac und Tolstoi schon allein deswegen langweilig, weil die
darin geschilderten Frauenleben so unerträglich öde seien. Weil diese
Frauen allesamt nicht arbeiteten. Wäre ich kein manierlicher Mensch, ich
hätte die Holde gefragt, ob sie Kinder hat.
Sie sah so gar nicht danach
aus, aber vielleicht täusche ich mich. Selbstverständlich sollen sich
Frauen, wie man sagt, beruflich engagieren (um Missverständnissen
vorzugreifen: Meine erste Ehefrau hatte zwei
nichtgeisteswissenschaftliche Hochschulabschlüsse, die zweite ist
Konzertpianistin), doch eine Frau ohne Kinder ist eine traurige,
zuweilen sogar tragische Figur. Sie hat den eigentlichen Zweck ihres
Daseins verfehlt. Eine Gesellschaft, die das Leitbild der berufstätigen,
kinderlosen oder Einkind-Frau über das der Mehrfach-Mutter stellt,
stirbt sukzessive aus – und Schluss.
Auch wenn ein paar Degenerierte
meinen, das werde sich durch Einwanderung schon ausgleichen lassen,
kurioserweise durch die Einwanderung von Völkerschaften, die von
Frauenemanzipation im Schnitt ungefähr so viel halten wie die Grünen von
Landesverteidigung. All diejenigen, die heute behaupten, die
Bundesrepublik sei das beste Deutschland aller Zeiten, müssen die Frage
beantworten, warum dieses Volk sich dann nicht mehr im für die
Selbsterhaltung notwenigen Maße fortpflanzt, warum die Endverbraucher
ihr schönes Land allein genießen und sich dann absentieren wollen. Die
Attraktivität Deutschlands für Einwanderer ohne Bildung und
Erwerbstätigkeitsgeneigtheit spricht übrigens nicht dafür, dass wir es
mit dem allerbesten, sondern dem allerdümmsten Deutschland zu tun haben
(von den superschlauen und oftmals gewiss kinderlosen einheimischen
Nutznießern der staatlichen Analphabetenimport-Förderung einmal
abgesehen).
Tatsächlich sind die meisten Frauenleben auch heute
so unerträglich öde, dass man über sie nicht einmal dann einen Roman
lesen wollte, wenn er von Tolstoi stammte. Besonders wenn die
Protagonistinnen dem neuen Akademiker-Prekariat entstammen, das einem
entweder in staatlich geförderten Kampagnen gegen "Rassismus",
"Sexismus", "Diskriminierung" und überhaupt gegen "rechts" auf den Keks
geht, im Internet Spitzeldienste und Denunziationsaufräge verrichtet, an
den Unis Theoriemüllhalden aufhäuft, allmählich aber eine Zahl erreicht
hat, dass erste Detachements der wohlverdienten Arbeitslosigkeit
zugeführt werden.
Womit ich überleite zu dem allzeit zitierenswerten
Hadmut Danisch, der einen "Jammerartikel einer promovierten
Geisteswissenschaftlerin, die keinen Job findet, die keiner haben will
und der das Arbeitsamt nur Erdbeerenpflücken oder Umschulung zur
Sekretärin anbieten kann", zum Anlass für eine entzückende Philippika
nimmt:
"Wir bekämpfen aber nicht Arbeitslosigkeit, wir machen
sie. Seit Jahren ist es Politik, Leute auch dann, wenn sie weder
geeignet sind noch benötigt werden, auf Teufel komm raus in die
Universitäten zu quetschen und sie dort halt in völlig nutzlosen
Pseudostudiengängen einzupflanzen, statt sie einen passenden
Ausbildungsberuf ergreifen zu lassen oder ihnen einfach zu sagen
'Studier was Gescheites oder lass es bleiben!' Wir sitzen auf einem
riesigen Haufen – hauptsächlich weiblicher – Leute, die man in die
völlige Unfähigkeit promoviert hat, Frau Dr. kann. nix. Inhalts- und
anspruchslose Pseudoabschlüsse und -promotionen, weil man in dem
links-genderistisch-ideologischen Wahn glaubte, dass das alles nur ein
riesiges soziologisches Experiment über Sozialisierung sei und aus
Leuten hochbezahlte Wissenschaftler werden, wenn sie nur einfach so tun
als ob und das ganze universitätstypische Gehabe kopieren, und sich
einfach selbst für Wissenschaftler halten. (...)
Wären vor allem die
Frauen aus dieser Gruppe einfach wie früher Hausfrau, Ehefrau, Mutter
geworden, Klischee am Herd, wären sie nicht dümmer, aber hätten ein
erfülltes Leben, Kinder und den Bevölkerungsstand zugunsten der
Rentenkasse gesichert. Mag sein, dass das ein übles Klischee ist. Aber
eins, das erwiesen besser funktioniert hat als die derzeitige Politik.
Was haben sie nun als emanzipierte, promovierte, moderne Frauen? Gar
nichts. Und auch keine Aussicht mehr darauf. Neulich habe ich irgendwo
einen Artikel gelesen, auf dem eine jammerte, dass Frau über 30 nicht
nur keinen Typen als Freund mehr findet, sondern inzwischen nicht mal
mehr über Tinder einen findet, der sie noch – nicht mal kostenlos,
unverbindlich und ohne Verpflichtungen – vögeln wolle. Als Frau hat man
eben die besten Jahre zwischen 20 und 30, und die haben viele – Gender
und Feminismus sei Dank – für nutzlose Schwachsinnsstudien an der
Uni-Klapsmühle vergeudet. Dann läuft nichts mehr." (Mehr Einblicke in
die emanzipierte Ödnis hier.)
Nein,
einen Roman will man über diesen MenschInnenschlag nicht lesen. Eine
Satire wiederum würde nicht funktionieren, denn es handelt sich bereits
um eine reale. Eine Tragödie? Ach wo, sie haben oder hatten doch
zumindest eine Wahl. Nein, mehr als eine Groteske lässt sich aus diesem
Personal nicht herauspressen.
PS: "Sie hätten die Frau lieber
fragen sollen, ob sie einen Mann gefunden hat, der Kinder wollte",
moniert Leserin***. "Ich bin selber Ende 20 und habe keine, aber das
liegt nicht daran, dass ich nicht wollte, sondern lediglich daran, dass
ich mich mit Entwicklungspsychologie auseinandergesetzt habe und
deswegen zu dem Schluß gekommen bin, nicht alleinerziehend sein zu
wollen. Es waren allerdings lediglich Schwarzafrikaner, die mir die
Mutterschaft anboten. Alle anderen Männer wollten nicht. Man sollte sich
deshalb hüten, den Schwarzen Peter nur den Frauen zuzuschieben. Und man
sollte sich auch davor hüten, dann sofort davon auszugehen, dass die
Frau bösartig ist und es deswegen verdient hat.
Frauen in Arbeit zu
bringen, ist darüber hinaus kein Ärgernis, sondern notwendig, um Frauen
vor der Altersarmut zu bewahren. Wenn Sie meinen, mangelnde
Eheschließungen oder Scheidungen seien nur Produkte von Feminismus und
ähnlichem, dann irren Sie. Für mich sind es Produkte der Moderne. Wir
haben Globalisierung, man kann in ein paar Stunden zum Sexurlaub nach
Thailand fahren, wir haben Massenpornografie und Sexspielzeuge, wir
haben Verhütungsmittel, wir haben Antibiotika, die eine Syphilis leicht
kurieren, wir haben Sozialstaat, der Kinder am Leben hält, die keinen
Ernährer haben, wir haben inzwischen Virtuelle-Realitäts-Pornografie,
die von der neurologischen Stimulierung alles, was normale Frauen bieten
können, in den Schatten stellt. Und in so einer Welt denken Sie, dass
Männer ein Interesse daran haben, für eine Frau zu sorgen, bis sie 98
ist? Warum sollten Sie?
In dem Artikel steht doch, dass Frauen über
30 nicht mal einen Mann finden, der umsonst und ohne Verpflichtung mit
ihnen schläft. Wieso denken Sie dann, dass Männer für einen aufkommen
wollen, wenn man 35, 40 oder gar 55 ist?"
Grüß Gott Frau ***, ich
habe mich über den Typus des ewig kindischen, verantwortungsscheuen,
aber auf promiskuitive erotische Genüsse ein Recht anmeldenden
westlichen Schrumpfmannes ausführlich verbreitet (etwa hier, aber v. a. hier),
freilich ohne eine Lösung anbieten zu können außer der individuellen
Entscheidung. Wie die hohe Zahl vaterlos aufwachsender schwarzer
US-Amerikaner illustriert, ist das Problem durch die ethnische
Erweiterung der Kampfzone auch nicht unbedingt lösbar, was Sie ja
andeuten, indem Sie es zum Produkt der Moderne erklären. Bleibt der
muslimische Vater. "'Wir sind also verloren', sage ich nach einer Weile.
Ja, ihr zufolge seien wir das. Ja, wahrscheinlich." (Michel Houllebecq)
Ihnen gleichwohl wünschend, dass Sie unverzagt bleiben und letztlich doch finden, was Sie suchen, bin ich Ihr ergebener
MK (am 9/11 2016)
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