Die politische Klasse in Deutschland fürchtet sich vor allem vor einer möglichen Gegenrevolution im östlichen Europa. Weder Viktor Orbán noch Vorschläge wie nun in Polen, den Wehrunterricht an Schulen wieder einzuführen, seien einfach aus der Welt zu schaffen, so sehr es auch versucht würde.
Die aktuelle Versicherung Angela Merkels, „Deutschland wird Deutschland bleiben“, sieht Weißmann kritisch. „Ich weiß nicht, woher sie den Optimismus nimmt.“ Die Äußerung sei ein Zeichen, daß die Kanzlerin merke, daß das Unbehagen mittlerweile ein massenhaftes geworden ist.
„Denn egal wie sich die Migrantenorganisationen dazu äußern, faktisch haben die Betreffenden eine solche rein zahlenmäßige Stärke erreicht, daß von der Notwendigkeit, sich zu assimilieren, keine Rede sein kann. Und es gibt genügend Menschen, die davon profitieren, diese Auffassung zu unterstützen. Wir haben mittlerweile eine ganze Betreuungsindustrie, die nichts anderes macht, als die Betreffenden darin zu bestärken, sich nicht assimilieren zu müssen.“
Weißmann wollte „Analysen in historischer Perspektive“ bieten. Aus der Geschichte könne man lernen, daß bestimmte Elemente und Momente wiederkehrten.
Große Hoffnung lege Weißmann in die nachwachsende Generation. „Eine bestimmte Substanz wird man in jungen Deutschen nicht zerstören können. Das ist meine tiefe Überzeugung nach 35 Dienstjahren als Lehrer. Ich glaube nicht, daß der deutsche Geist erloschen ist.“
Einer skeptischen Nachfrage aus dem Publikum erwiderte der Redner, auch er wäre kein geborener Konservativer aus einer konservativen Familie gewesen. „Es entwickeln sich immer junge Menschen, die untypisch sind in ihrer Generation.“
Die Erwachsenen müßten jedoch auch Vorbild sein, um der tiefen Verunsicherung der jungen Generation, was man sagen und denken dürfe, entgegenzuwirken. „Ein einziges Rezept gibt es nicht“, entgegnete Weißmann auf eine Zuhörerfrage, was man genau tun könne.
„Es ist sehr wichtig, daß sich jeder ganz konkret fragt, welche Möglichkeit des Einsatzes für ihn besteht.“ Einige fänden ihren Beitrag zur Erneuerung in Publikationen, andere sähen sich eher befähigt, „einen Stand aufzubauen, Bürgerinitiativen zu gründen, Flugblätter zu verteilen oder kleine Aktionen auf öffentlichen Bauwerken durchzuführen“. JF
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