Herr Präsident,
meine Damen und Herren,
was ich jetzt sage, wird Sie schockieren: Israel hat eine glänzende
Zukunft in den Vereinten Nationen vor sich. Ich weiß, es muss Sie
überraschen, das ausgerechnet von mir zu hören, da ich Jahr für Jahr an
diesem Podium gestanden und die Vereinten Nationen für ihre obsessive
Voreingenommenheit gegenüber Israel gescholten habe. Die UNO hat jedes
schonungslose Wort verdient, bedenkt man das schändliche Tun der
Generalversammlung, im vergangenen Jahr zwanzig Resolutionen gegen den
demokratischen Staat Israel verabschiedet zu haben, aber nur die Summe
von exakt drei Resolutionen gegen alle anderen Länder auf diesem
Planeten. Israel, zwanzig; der Rest der Welt, drei.
Und was ist mit dem Witz, der sich UN-Menschenrechtsrats nennt und
jedes Jahr Israel mehr verurteilt als alle anderen Länder der Welt
zusammen? In einer Welt, in der Frauen systematisch vergewaltigt,
ermordet und als Sklavinnen verkauft werden, welches ist wohl das
einzige Land, das die UN-Kommission dieses Jahr auserkoren hat, um es
für die Behandlung von Frauen zu verurteilen? Ja, Sie haben richtig
geraten: Israel.
Israel! Israel, wo Frauen Kampfjets fliegen, große
Unternehmen und Universitäten leiten, dem Obersten Gericht schon zwei
Mal vorstanden und als Sprecherinnen in der Knesset und als
Premierministerin gedient haben.
Und der Zirkus geht weiter bei der UNESCO. Die UNESCO ist als
UN-Gremium damit beauftragt, das Weltkulturerbe zu erhalten. Es ist
schwer zu glauben, was ich jetzt sage, aber diese UNESCO verweigerte dem
jüdischen Volk tatsächlich jüngst die in 4000 Jahren gewachsene
Verbindung zu seiner heiligsten Stätte, dem Tempelberg. Das ist genauso
absurd, wie die Verbindung zwischen der Chinesischen Mauer und China zu
leugnen.
Meine Damen und Herren,
die UNO hat einst als eine moralische Instanz begonnen, sie ist aber
zu einer moralischen Farce verkommen. Sie werden jetzt vielleicht
denken, wenn es in den Vereinten Nationen um Israel geht, wird sich
nichts mehr ändern, aber da irren Sie sich. Sehen Sie, all das wird sich
ändern und viel früher als Sie denken. Die Veränderungen werden sich
auch in diesem Saal manifestieren. Wenn Sie wieder zu Hause sind, werden
Ihre Regierungen schon sehr bald ihre Haltungen zu Israel verändern und
das wird früher oder später dafür sorgen, dass auch Sie Ihre
Wahlentscheidungen über Israel hier in den Vereinten Nationen
überdenken. Immer mehr Nationen, ob nun in Asien, Afrika oder in
Lateinamerika, werden Israel als starken Partner erkennen im Kampf gegen
den Terrorismus von heute und im Entwickeln von Technologien von
morgen.
Heute pflegt Israel diplomatische Beziehungen zu mehr als 160
Ländern. Das ist fast doppelt zu viel als zu der Zeit, da ich hier vor
rund dreißig Jahren als Israels Botschafter diente. Und diese
Beziehungen werden jeden Tag tiefer und intensiver. Die Führer der Welt
wissen immer mehr zu schätzen, dass Israel ein starkes Land mit einem
der besten Nachrichtendienste der Welt ist.
Aufgrund unserer
unerreichten Erfahrung und unseren bewährten Fähigkeiten im Kampf gegen
den Terrorismus, suchen viele Ihrer Regierungen unsere Hilfe, um Ihre
Länder sicher zu halten.
Viele streben danach, von Israels Einfallsreichtum zu profitieren,
sei es nun in der Landwirtschaft, im Gesundheitswesen, in der
Wasseraufbereitung, in der Internetsicherheit, der Verarbeitung von
großen Datenmengen, der Netzwerkerweiterung oder der Entwicklung
künstlicher Intelligenzen, all das Wissen, das die Welt in jeder
Hinsicht verändert.
Sie sollten dies bedenken: Israel ist weltweit führend in der
Wiederaufbereitung von Abwasser. Wir recyceln über 90% unseres
Abwassers. Wie bemerkenswert ist das? Nun, das nächste Land auf der
Liste recycelt nur etwa 20% des Abwassers. Israel ist somit eine globale
Wassermacht. Wenn wir also eine durstige Welt haben, und die haben wir,
dann gibt es dagegen keinen besseren Verbündeten als Israel.
Wie sieht es mit der Internetsicherheit aus? Das ist ein Thema, das
uns alle betrifft. Israel macht zwar nur ein Zehntel eines Prozents der
Weltbevölkerung aus, hat aber dennoch im vergangenen Jahr rund zwanzig
Prozent aller weltweit privaten Investitionen im Bereich der
Internetsicherheit getätigt. Verdauen Sie diese Zahl erst einmal.
In der
Internetsicherheit schlägt sich Israel erfolgreich satte 200 mal über
seiner Gewichtsklasse. Somit ist Israel ebenfalls eine globale
Internetmacht. Wenn Hacker Ihre Banken, Flugzeuge, Stromnetze und so
ziemlich alle anderen Netzwerke attackieren, bietet Israel
unverzichtbare Hilfe an. Die Regierungen der Welt ändern ihre Haltungen
zu Israel, weil sie wissen, dass Israel ihnen helfen kann, ihre Völker
zu schützen, zu ernähren und ihr Leben besser zu gestalten.
In diesem Sommer hatte ich die unglaubliche Gelegenheit, diese
Veränderungen mit eigenen Augen zu sehen und zwar als ich eine
unvergessliche Reise in vier afrikanische Länder tätigte. Es war der
erste Afrikabesuch eines israelischen Premierministers seit Jahrzehnten.
Im Laufe des heutigen Tages werde ich mich zudem mit Führern von 17
afrikanischen Ländern treffen, um darüber zu diskutieren, wie
israelische Technologien helfen können, diese Länder in ihren Bemühungen
zu unterstützen, die eigene Situation zu verbessern.
In Afrika, ändern
sich die Dinge! Auch in China, Indien, Russland, Japan ändert sich die
Haltung zu Israel ebenfalls. Diese mächtigen Nationen wissen, dass
Israel trotz der geringen Größe große Veränderungen in vielen, vielen
Bereichen bewirken kann, die ihnen wichtig sind.
Aber jetzt werde ich Sie noch mehr überraschen. Sie werden
feststellen, dass die größte Veränderung in der Haltung zu Israel
anderswo stattfinden wird, nämlich in der arabischen Welt. Unsere
Friedensverträge mit Ägypten und Jordanien sind Stabilitätsanker im
sonst so unsicheren Nahen Osten. Und daher sage ich Ihnen noch etwas:
Zum ersten Mal in meinem Leben, erkennen viele andere Staaten in der
Region, dass Israel nicht ihr Feind ist, sie erkennen vielmehr, dass
Israel ihr Verbündeter ist! Unsere gemeinsamenen Feinde sind der Iran
und ISIS. Unsere gemeinsamen Ziele sind Sicherheit, Wohlstand und
Frieden. Ich glaube daher, dass wir in den kommenden Jahren
zusammenarbeiten werden, um diese gemeinsamen Ziele in offener
Zusammenarbeit zu verwirklichen.
Israels diplomatische Beziehungen erleben gerade nichts weniger als
eine Revolution. In dieser Revolution werden wir jedoch nie unsere
liebste Allianz und unsere tiefste Freundschaft mit den Vereinigten
Staaten von Amerika vergessen. Sie ist die stärkste und großzügigste
Nation auf der Erde.
(Applaus im Saal)
Unsere unzertrennliche Verbindung mit den Vereinigten Staaten von
Amerika geht über Parteien und Politik hinaus. Sie zeigt sich vor allem
in der überwältigenden Solidarität, die Israel unter dem amerikanischen
Volk erfährt, eine Unterstützung, die sich zur Zeit auf einer Rekordhöhe
befindet und für die wir sehr dankbar sind.
Die Vereinten Nationen prangern Israel an. Die Vereinigten Staaten
unterstützen Israel. Eine zentrale Säule dieser Unterstützung bei den
Vereinten Nationen ist Amerikas konsequente Verteidigung Israels. Ich
schätze Präsident Obamas Engagement für diese langjährige US-Politik. Um
genau zu sein, das einzige Mal, dass die Vereinigten Staaten während
der Obama-Präsidentschaft ein Veto im UN-Sicherheitsrat einbrachten, war
es ein Veto gegen eine anti-israelische Resolution aus dem Jahr 2011.
Wie Präsident Obama zu Recht auf diesem Podium erklärte, Frieden kommt
nicht von Erklärungen und Resolutionen der Vereinten Nationen.
Ich glaube, der Tag ist nicht mehr fern, da Israel sich auf viele,
viele weitere Länder verlassen können wird, die dann mit uns und zu uns
unter den Vereinten Nationen stehen. Langsam, aber sicher, finden die
Zeiten, da UN-Botschafter reflexartig Israel verurteilten, ein Ende.
Meine Damen und Herren,
die automatische Mehrheit gegen Israel, die sich heute noch
regelmäßig in der UNO einstellt, erinnert mich an die unglaubliche
Geschichte von Hiroo Onada. Hiroo war ein japanischer Soldat, der im
Jahre 1944 auf die Philippinen versetzt wurde. Dort lebte er im
Dschungel, ernährte sich von der Umgebung und entzog sich mehrfach
Festnahmen. Er ergab sich erst im Jahr 1974, rund 30 Jahre nachdem der
Zweite Weltkrieg bereits zu Ende war. Jahrzehnte weigerte sich Hiroo zu
glauben, dass der Krieg vorbei war. Während sich Hiroo im Dschungel
versteckte, schwammen japanische Touristen in Pools amerikanischer
Luxushotels in der Nähe von Manila. Schließlich erbarmte sich ein
ehemaliger Kommandant Hiroos und konnte ihn davon überzeugen, aus seinem
Versteck zu kommen. Erst da legte Hiroo seine Waffen nieder.
Meine Damen und Herren,
verehrte Delegierte aus so vielen Ländern,
ich habe heute eine Nachricht für Sie: Legen Sie Ihre Waffen nieder.
Der Krieg gegen Israel bei den Vereinten Nationen ist zu Ende!
Einige von Ihnen wissen es vielleicht noch nicht, aber ich bin
zuversichtlich, eines Tages, in nicht allzu ferner Zukunft, werden auch
Sie die Meldung von Ihrem Präsidenten oder von Ihrem Premierminister
erhalten, dass der Krieg gegen Israel in den Vereinten Nationen vorbei
ist. Ja, ich weiß auch, es könnte noch ein Sturm vor der Ruhe kommen.
Ich habe hier nämlich wieder die Absicht vernommen, dass später dieses
Jahres hier in der UNO wieder gegen Israel agitiert werden soll. Aber
glaubt hier wirklich jemand ernsthaft, dass Israel die Vereinten
Nationen über Sicherheitsfragen und nationale Interessen Israels
bestimmen lassen wird? Wir werden die Versuche der Vereinten Nationen,
Israel Bedingungen zu diktieren, nie akzeptieren, denn wir wissen um die
Geschichte der Feindseligkeit der Vereinten Nationen gegenüber Israel!
Der Weg zum Frieden führt durch Jerusalem und Ramallah, nicht durch New
York.
Aber unabhängig davon, was in den nächsten Monaten passieren wird,
ich habe vollstes Vertrauen, dass sich in den kommenden Jahren das gute
Ansehen Israels unter den Nationen der Welt auch auf das Ansehen Israels
unter den Nationen in diesem Saal auswirken wird. Ich habe sogar so
viel Zutrauen, dass ich vorhersage, in einem Jahrzehnt von heute wird
ein israelischer Premierminister hier stehen, wo ich jetzt stehe und den
Vereinten Nationen applaudieren.
Aber jetzt frage ich Sie: Warum müssen wir ein ganzes Jahrzehnt
warten? Warum wollen Sie weiter Israel verleumden? Vermutlich, weil
einige von Ihnen noch nicht begriffen haben, dass die obsessive
Voreingenommenheit gegenüber Israel nicht nur ein Problem für mein Land
ist, sondern auch ein Problem für Ihre Länder. Wenn die UNO nämlich so
viel Zeit damit verbringt, die einzige liberale Demokratie im Nahen
Osten zu verurteilen, hat sie viel weniger Zeit, um Krieg, Krankheit,
Armut, Klimawandel und all die anderen ernsten Problemen zu adressieren,
die diesen Planeten plagen.
Oder haben Sie das Abschlachten einer halben Million Syrer mit Ihrer
Verurteilung Israels verhindert? Das Israel, das Tausende von verletzten
Syrern in Krankenhäusern aufgenommen und behandelt hat. Darunter ist
ein Feldlazarett, das meine Regierung auf der Golanhöhe entlang der
Grenze zu Syrien gebaut hat. Haben Sie all den an Kränen aufgehängten
Homosexuellen im Iran durch Ihre Verunglimpfung Israels geholfen, dem
Israel, wo Homosexuelle stolz in unseren Straßen marschieren und in
unserem Parlament dienen? Ich bin stolz darauf, dass sie auch in meiner
Likud-Partei sind. Haben Sie den hungernden Kindern in der brutale
Tyrannei Nordkoreas mit Ihrer Dämonisierung Israels geholfen, Israel,
dessen landwirtschaftliches Wissen den Hunger in Entwicklungsländern
bekämpft?
Je früher die Obsession der Vereinten Nationen mit Israel endet, umso
besser. Es ist besser für Israel, besser für Ihre Länder und besser für
die Vereinten Nationen selbst!
Meine Damen und Herren,
wenn schon die Gewohnheiten der Vereinten Nationen schwer aussterben,
sterben palästinensische Gewohnheiten noch viel schwieriger aus.
Präsident Abbas hat gerade von diesem Podium aus die Balfour-Deklaration
angegriffen. Er bereitet momentan eine Klage gegen Großbritannien vor,
aufgrund der Erklärung von 1917. Das ist fast 100 Jahre her. Da steckt
mal jemand in der Vergangenheit fest! Die Palästinenser können genauso
gut den Iran für die Erklärung Nebukadnezars verklagen, der es uns Juden
erlaubte, unseren Tempel in Jerusalem vor 2500 Jahre wieder aufzubauen.
Oder wo wir schon mal dabei sind, warum bringen die Palästinensiser
nicht direkt eine Sammelklage gegen Abraham ein, weil er ein Grundstück
in Hebron kaufte, wo die Väter und Mütter des jüdischen Volkes vor 4000
Jahren begraben wurden?
(Stille im Saal)
Sie lachen nicht? Es ist nicht absurder als die britische Regierung
für die Balfour-Deklaration zu verklagen! Meint er das ernst? Das wird
ernst genommen hier?
Präsident Abbas greift die Balfour-Deklaration an, weil sie das Recht
des jüdischen Volkes zu einer nationalen Heimstätte in dem Land Israel
anerkennt. Die Vereinten Nationen unterstützten die Errichtung eines
jüdischen Staates im Jahr 1947, weil sie unser historisches und
moralisches Recht an einem Land in unserer Heimat anerkannten. Doch
heute, fast 70 Jahre später, weigern sich die Palästinenser immer noch,
dieses Recht anzuerkennen. Sie erkennen weder unser Recht auf eine
Heimat an, noch unser Recht auf einen Staat und eine eigene
Gesetzgebung. Sie erkennen nichts an! Die anhaltende palästinensische
Weigerung, den jüdischen Staat in irgendeiner Grenze anzuerkennen, ist
der wahre Kern des Konflikts. Sie sehen, in diesem Konflikt geht es
nicht um die Siedlungen. Darum ging es nie.
Der Konflikt tobte schon Jahrzehnte vor der ersten Siedlung, als
Judäa, Samaria und Gaza noch allesamt in arabischer Hand waren. Seit die
Westbank und der Gazastreifen in arabischer Hand sind, werden wir aus
diesen Gebieten angegriffen, wieder und wieder und wieder. Als wir alle
21 Siedlungen im Gazastreifen aufgaben und uns gänzlich selbst aus den
letzten Winkeln Gazas verabschiedeten, bekamen wir nicht Frieden aus dem
Gazastreifen. Wir bekamen Tausende von Raketen, die aus dem
Gazastreifen auf uns abgefeuert wurden. Dieser Konflikt tobt, weil die
Siedlungen, die die Palästinenser nicht anerkennen, folgende Namen
tragen: Haifa, Jaffa und Tel Aviv.
Die Frage nach der Rechtmäßigkeit der Siedlungen ist eine reale
Frage. Sie kann und muss in Verhandlungen gelöst werden. Aber in diesem
Konflikt ging es nie um Siedlungen oder um die Errichtung eines
palästinensischen Staats. Es ging immer schon um die Existenz eines
jüdischen Staates in irgendeiner Grenze.
Meine Damen und Herren,
Israel ist bereit, ich bin bereit, über sämtliche endgültigen Fragen
zu verhandeln, bis auf eine Sache: Ich werde nie über unser Recht
verhandeln, einen eigenen und einzigen jüdischen Staat zu haben.
(Anhaltender Beifall im Saal)
Wow, anhaltender Beifall für den Premierminister von Israel in der
UN-Generalversammlung? Die Veränderung kommt früher als ich dachte.
Hätten die Palästinenser im Jahr 1947 zu dem jüdischen Staat Ja
gesagt, hätte es nie einen Krieg gegeben und somit auch keine
Flüchtlinge und keinen Konflikt. Sobald die Palästinenser zu einem
jüdischen Staat Ja sagen, werden wir in der Lage sein, diesen Konflikt
ein für allemal zu beenden.
Nun, genau hier liegt die Tragödie. Die
Palästinenser sind nicht nur in der Vergangenheit gefangen, ihre Führer
vergiften sogar die Zukunft. Ich möchte Sie einmal bitten, sich den Tag
eines 13-jährigen palästinensischen Jungen vorzustellen. Nennen wir ihn
Ali.
Ali wacht vor der Schule auf. Er geht zu seiner Fußballmannschaft
trainieren, benannt nach Dalal Mughrabi, einem palästinensischen
Terroristen, der für den Mord an 37 Israelis in einem Bus verantwortlich
ist. Danach geht Ali zur Schule und nimmt dort an einer Veranstaltung
teil, finanziert vom palästinensischen Bildungsministerium zu Ehren Baha
Alyans bei, der im vergangenen Jahr drei israelische Zivilisten
ermordet hat. Auf seinem Weg nach Hause, geht Ali an eine hoch
aufragende Statue vorbei, die erst vor ein paar Wochen von der
palästinensischen Behörde errichtet wurde, um Abu Sukar zu ehren, der
eine Bombe im Zentrum von Jerusalem zur Detonation gebracht, bei der 15
Israelis getötet wurden. Ali kommt nach Hause und schaltet den Fernseher
ein. Er sieht ein Interview mit dem hochrangigen palästinensischen
Beamten Jibril Rajoub, der sagt, dass, wenn er eine Atombombe hätte, er
sie noch heute über Israel hochgehen lassen würde. Ali schaltet das
Radio an und hört Präsident Abbas Berater, Sultan Abu al-Einein, der
den Palästinensern dies erklärt: „Schlitzt die Kehlen der Israelis auf, wo Ihr sie findet.“
Daraufhin überprüft Ali sein Facebookprofil und sieht dort einen
kürzlich erschienenen Beitrag von Präsident Abbas‘ Fatah-Partei, wo das
Massaker an elf israelischen Athleten bei den Olympischen Spielen in
München als eine „Heldentat“ gefeiert wird. Auf YouTube, sieht Ali dann einen Clip von Präsident Abbas selbst, der sagt: „Wir begrüßen jeden Tropfen Blut, der in Jerusalem verschüttet wird.“
Das ist ein direktes Zitat. Beim Abendessen fragt Ali seine Mutter, was
passiert, wenn er einen Juden getötet und dafür in ein israelisches
Gefängnis muss. Hier ist, was ihm die Mutter erzählt. Sie sagt, dass er
dafür Tausende von Dollar jeden Monat von der Palästinensischen Behörde
bekommt. Genauer gesagt sagt sie ihm, desto mehr Juden er tötet, desto
mehr Geld bekommt er. Ach ja, und wenn er aus dem Gefängnis kommt, so
sagt sie, bekommt Ali noch einen guten Job in der Palästinensischen
Behörde.
Meine Damen und Herren,
das ist alles real! Es passiert jeden Tag, die ganze Zeit. Leider ist
Ali kein Einzelfall. Er repräsentiert Hunderttausende von
palästinensischen Kindern, die jeden Moment mit Hass indoktriniert
werden, jede Stunde. Das ist Kindesmissbrauch!
Stellen Sie sich vor, Ihr Kind würde dieser Gehirnwäsche unterzogen.
Stellen Sie sich vor, wie schwer es für einen kleinen Jungen oder ein
kleines Mädchen ist, aus dieser Kultur des Hasses auszubrechen. Manche
schaffen es, aber viel zu viele schaffen es nicht. Wie kann irgendeiner
von uns erwarten, dass junge Palästinenser den Frieden unterstützen,
wenn ihre Führer ihre Gedanken für den Frieden vergiften? Wir in Israel
tun das nicht! Wir erziehen unsere Kinder zum Frieden. Wir haben erst
vor kurzem ein Pilotprogramm gestartet, meine Regierung hat das getan,
um das Studium der arabischen Sprache für jüdische Kinder obligatorisch
zu machen, damit wir einander besser verstehen können, um gemeinsam
Seite an Seite in Frieden leben zu können.
Natürlich gibt es in Israel, wie in allen Gesellschaften, auch
Extremisten. Aber unsere Antwort auf diese Extremisten macht den
Unterschied! Nehmen Sie nur den tragische Fall von Ahmed Dawabsha. Ich
werde nie vergessen, wie ich nur wenige Stunden nach dem Angriff Ahmed
im Krankenhaus besuchte. Er war ein kleines Kind, ein Baby und war
schwer verbrannt. Ahmed war das Opfer einer schrecklichen Tat eines
jüdischen Terroristen. Er lag bandagiert und bewusstlos, während
israelische Ärzte rund um die Uhr daran arbeiteten, ihn zu retten.
Keine Worte können der Familie dieses Jungen Trost bringen. Dennoch, als ich an seinem Bett stand, sagte ich zu seinem Onkel: „Das ist nicht unser Volk. Das ist nicht unser Weg.“
Ich ordnete daraufhin außerordentliche Maßnahmen an, um Ahmeds
Angreifer vor Gericht zu bringen. Heute sitzen die jüdischen Bürger
Israels, die beschuldigt werden, den Angriff auf die Familie Dawabsha
begangen zu haben, im Gefängnis und erwarten ihren Prozess.
Einige werden nun sagen, diese Geschichte zeige, dass beide Seiten
ihre Extremisten hätten und beide Seiten gleichermaßen verantwortlich
seien für diesen scheinbar endlosen Konflikt. Aber Ahmeds Geschichte
beweist tatsächlich das genaue Gegenteil. Es zeigt die tiefen
Unterschiede zwischen unseren beiden Gesellschaften. Während die
israelische Führung Terroristen verurteilt, und zwar alle Terroristen,
Araber und Juden gleichermaßen, feiern palästinensische Führer ihre
Terroristen. Während in Israel die handvoll jüdischer Terroristen in
Gefängnissen sitzen, bezahlen die Palästinenser Tausende von Terroristen
unter ihnen. Daher rufe ich Präsident Abbas auf: Sie haben die Wahl!
Sie können weiterhin den Hass schüren, wie Sie es heute getan haben,
oder Sie können endlich gegen den Hass vorgehen und mit mir daran
arbeiten, Frieden zwischen unseren beiden Völkern zu schaffen.
Meine Damen und Herren,
ich höre das Gemurmel. Ich weiß, dass viele von Ihnen den Frieden
aufgegeben haben. Aber ich möchte, dass Sie wissen: Ich habe den Frieden
nicht aufgegeben. Ich bleibe der Vision von Frieden verpflichtet,
basierend auf zwei Staaten für zwei Völker. Ich glaube, so stark wie nie
zuvor, dass die Veränderungen in der arabischen Welt uns eine einmalige
Gelegenheit bieten werden, diesen Frieden zu verwirklichen.
Ich lobe Präsident El-Sisi von Ägypten für seine Bemühungen, Frieden
und Stabilität in unserer Region zu fördern. Israel begrüßt den Geist
der arabischen Friedensinitiative und begrüßt einen Dialog mit den
arabischen Staaten, um einen größeren Frieden zu befördern. Ich glaube
zudem, um einen breiten Frieden für alle zu erreichen, müssen die
Palästinenser ein Teil der Verhandlungen werden. Ich bin bereit, sofort
Verhandlungen zu beginnen, um Frieden zu erreichen und zwar heute, nicht
morgen, nicht nächste Woche, heute!
Vor einer Stunde sprach Präsident Abbas hier. Wäre es nicht besser,
wenn wir, statt aneinander vorbei zu reden, miteinander reden würden?
Präsident Abbas, statt hier bei den Vereinten Nationen in New York gegen
Israel zu reden, lade ich Sie herzlich ein, in der Knesset in Jerusalem
zum israelischen Volk zu sprechen. Ich spreche im Gegenzug gerne zum
palästinensischen Parlament in Ramallah.
Meine Damen und Herren,
während wir in Israel den Frieden mit all unseren Nachbarn suchen,
wissen wir auch, dass der Frieden keinen größeren Feind kennt als die
Kräfte des militanten Islams. Die blutige Spur dieses Fanatismus‘ zieht
sich durch alle Kontinente, die hier vertreten sind. Sie läuft durch
Paris und Nizza, Brüssel und Bagdad, Tel Aviv und Jerusalem, Minnesota
und New York, von Sydney bis nach San Bernardino. So viele haben bereits
unter dieser Barbarei gelitten: Christen und Juden, Frauen und
Homosexuelle, Yeziden und Kurden und viele, viele andere.
Den höchsten
Preis aber zahlen die unschuldigen Muslime. Hunderttausende von ihnen
wurden unbarmherzig geschlachtet, Millionen zu verzweifelten
Flüchtlingen verdammt, zig Millionen brutal unterjocht. Die Niederlage
des militanten Islam wird ein Sieg für die ganze Menschheit sein, aber
vor allem ein Sieg für die vielen Muslime, die ein Leben ohne Angst
suchen, ein Leben in Frieden und Hoffnung.
Um die Kräfte des militanten Islams zu besiegen, müssen wir sie
unnachgiebig bekämpfen. Wir müssen sie in der realen Welt bekämpfen und
in der virtuellen Welt. Wir müssen ihre Netzwerke zerstören, ihre
Finanzierungen kappen und ihre Ideologie diskreditieren. Wir können sie
besiegen und wir werden sie besiegen. Mittelalterlichkeit passt nicht in
die Moderne. Hoffnung ist stärker als Hass. Freiheit ist stärker als
Angst. Wir schaffen das!
Meine Damen und Herren,
Israel schlägt diese schicksalshafte Schlacht gegen die Kräfte des
militanten Islam jeden Tag. Wir schützen unsere Grenzen vor ISIS, wir
verhindern, dass kriegsentscheidende Waffen an die Hisbollah im Libanon
geschmuggelt werden, wir vereiteln palästinensische Terroranschläge in
Judäa und Samaria, bekannt als Westbank, und wir halten die Hamas von
Raketenangriffen aus Gaza ab.
Das ist der selbe Hamasterror, der sich grausam, unglaublich grausam,
weigert, uns drei unserer Bürger auszuliefern, sowie die Leichen der
zwei gefallenen Soldaten Oron Shaul und Hadar Goldin. Hadar Goldins
Eltern, Leah und Simcha Goldin, sind heute hier bei uns. Sie haben nur
eine Bitte: Ihren geliebten Sohn in Israel begraben zu können. Alles,
worum sie bitten, ist diese einfache Sache: Sie wollen in der Lage sein,
das Grab ihres gefallenen Sohns Hadar in Israel besuchen zu können. Die
Hamas weigert sich. Sie könnte sich nicht weniger interessieren.
Ich
flehe Sie an, sich an die Seite der Familie zu stellen, zu uns, mit
allem, was in unserer Welt anständig ist, um gegen die Unmenschlichkeit
der Hamas anzugehen, denn die Hamas ist unanständig und barbarisch. Die
Hamas bricht jede menschliche Regel, die im Buche steht. Haut der Hamas
dieses Buch um die Ohren!
Meine Damen und Herren,
die größte Bedrohung für mein Land, für unsere Region und letztlich
für unsere ganze Welt ist und bleibt das militante islamische Regime im
Iran. Der Iran fordert offen Israels Vernichtung, droht den Ländern im
Nahen Osten und fördert den Terror weltweit. In diesem Jahr hat der Iran
im offenen Bruch der Resolutionen des Sicherheitsrates Raketen
abgefeuert. Der Iran geht aggressiv gegen den Irak, Syrien und Jemen
vor. Der Iran ist der vorderste Unterstützer des weltweiten Terrorismus‘
und baut sein globales Terrornetzwerk aus. Das Terrornetzwerk umspannt
mittlerweile alle fünf Kontinente. Der springende Punkt ist daher, die
Bedrohung des Irans, die uns alle betrifft, ist nicht hinter uns, sie
liegt noch vor uns. In den kommenden Jahren müssen wir unsere vereinten
Kräfte nachhaltig gegen die iranischen Aggressionen und den iranischen
Terror bündeln. Wieder ein Jahr näher an dem Tag, da die
Atombeschränkungen für den Iran aufgehoben werden, lassen Sie mich eins
klar sagen: Israel wird es dem terroristischen Regime im Iran niemals
erlauben, Atomwaffen zu entwickeln, nicht jetzt, nicht in einem
Jahrzehnt, niemals!
(Beifall im Saal)
Meine Damen und Herren,
ich stehe heute vor Ihnen in einer Zeit, da Israels Ex-Präsident
Shimon Peres, um sein Leben kämpft. Shimon ist einer von Israels
Gründerväter, einer seiner kühnsten Staatsmänner und einer seiner
angesehensten Führer. Ich weiß, Sie schließen sich alle meinem und dem
Genesungswunsch des ganzen israelischen Volks an: Refuah shlemah,
Shimon! Auf eine baldige Genesung.
Ich habe stets Shimons grenzenlosen Optimismus bewundert. Mich
erfüllt die selbe Hoffnung. Ich bin voller Hoffnung, weil Israel in der
Lage ist, sich selbst gegen jede Bedrohung zu verteidigen. Ich bin
voller Hoffnung, weil die Tapferkeit unserer kämpfenden Männer und
Frauen unübertroffen ist. Ich bin voller Hoffnung, weil ich die Kräfte
der Zivilisation kenne, die letztlich immer über die Kräfte des Terrors
triumphieren. Ich bin voller Hoffnung, denn im Zeitalter der Innovation,
floriert Israel, die Nation der Innovation, wie nie zuvor. Ich bin
voller Hoffnung, weil Israel unermüdlich daran arbeitet, die Situation
all ihrer Bürger zu verbessern, für Juden, Muslime, Christen, Drusen,
für alle gleich. Und ich bin voller Hoffnung, da ich trotz aller
Neinsager glaube, dass wir in Israel einen dauerhaften Frieden mit allen
unseren Nachbarn schmieden können.
(Beifall im Saal.)
Meine Damen und Herren,
ich bin zuversichtlich, über das, was Israel schaffen kann, weil ich
gesehen habe, was Israel bisher geschafft hat. 1948 war das Jahr der
israelischen Unabhängigkeit. Unsere Bevölkerung umfasste damals 800.000
Menschen. Unser wichtigstes Exportgut war Orangen. Die Leute sagten
damals, wir seien zu klein, zu schwach, zu isoliert, zu demographisch
unbedeutend, um zu überleben, geschweige denn zu gedeihen.
Die Skeptiker
lagen damals falsch in Sachen Israel. Und die Skeptiker liegen in
Sachen Israel noch heute falsch! Israels Bevölkerung hat sich
verzehnfacht. Unsere Wirtschaft hat sich vervierzigfacht. Heute ist
unser größtes Exportgut die Technologie, israelische Technologie, welche
weltweit Computer, Handys, Autos und vieles mehr ans Laufen bringt.
Meine Damen und Herren,
die Zukunft gehört jenen, die innovativ sind. Das ist der Grund,
warum die Zukunft Ländern wie Israel gehört. Israel möchte Ihr Partner
sein, diese Zukunft zu formen. Daher rufe ich Ihnen allen zu: Arbeiten
Sie mit Israel zusammen, umarmen Sie Israel, träumen Sie mit Israel.
Träumen Sie von einer Zukunft, die wir gemeinsam gestalten, eine Zukunft
der atemberaubenden Fortschritte, eine Zukunft der Sicherheit, des
Wohlstands und des Friedens, eine Zukunft der Hoffnung für die ganze
Menschheit, eine Zukunft, in der Israel selbst bei den Vereinten
Nationen, selbst in diesem Saal, aufgenommen wird, um unverbrüchlich
seinen rechtmäßigen Platz unter den Nationen einzunehmen.
Vielen Dank. (übersetzt von Gerd Buurmann)
Silentium
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