Der Zitatenleiste der JF verdanke ich zwei Trouvaillen, die mir sonst unfehlbar entgangen wären. Nämlich:
Für
irgendeine Internet-Zeitung hat Ruprecht Polenz einen Kommentar
geschrieben, welcher kulminiert, ja ejakuliert in den Worten: "Viele
AfD-Wähler reden sich ihre Entscheidung schön: Denkzettel. CDU ist
selbst schuld - warum rückt sie nach links. Wir können nicht alle
aufnehmen. usw.usw. Kein vernünftiger Mensch käme aus diesen oder
irgendwelchen anderen Gründen auf die Idee, eine völkische,
rechtsradikale Partei zu wählen. Man muss deshalb den AfD-Wählern auch
mal deutlich sagen: Eure Motive interessieren mich erst in zweiter
Linie. Ihr müsst wissen, dass die Partei, die ihr wählt, auf euch
abfärbt. Und die AfD, die verachte ich. Diese Verachtung trifft euch
auch, wenn ihr diese Partei wählt."
Aber halt mal: Ruprecht wer?
Ah Polenz, ehemaliger CDU-Generalsekretär, eine jener Mollusken, die man
schon vergessen hatte, als sie es noch von amstwegen waren, und bei
denen es bereits eine Unverschämtheit ist, wenn sie "Ich" sagen. (Der
Mann war übrigens sogar mal an den Katzentisch der Bilderberger
vorgeladen worden, weshalb er auch für die Aufnahme der Türkei in die EU
wirbt. Und er ist "offizieller Vertreter der Bundesregierung im Dialog
um den Völkermord an den Herero und Nama mit Namibia", an dem sogar
schon der Spiegel gewisse Zweifel anmeldet.) Es ist keine Verachtung, in der man sich sonnen kann, aber ist es nicht reizend, wenn der gestandene Demokrat endlich die Maske fallen lässt und, zumindest rhetorisch, blank zieht? Auch der Ressortleiter Politik von Spiegel online,
Roland Nelles, scheint bolzenfest daran zu glauben, dass irgendwo noch
jemand vor seinen Drohworten einen Schreck bekommt: „Es wird immer
gesagt, man müsste die Sorgen und Nöte und Ängste der Wähler ernst
nehmen. Das kann vielleicht sein. Ich glaube aber, das ist zu einfach.
Ich glaube, man muss auch einmal klar benennen, dass die Wähler der AfD
tatsächlich Rassisten sind.“
Und seitdem Sie das geschrieben haben, Nelles, und sogar weil
Sie es geschrieben haben, sind es schon wieder ein paar Dutzend mehr,
Wähler meine ich. Mit der nächsten Rassistenzählung müssen wir warten,
bis wieder hunderttausend neue eingewandert sind, sonst kommen wir
durcheinander.
Ich meinerseits werde mich jetzt mit einem Glas
Riesling in die Sonne setzen. Meinen Job erledigen solche Zeloten bzw.
Vollpfosten ja besser, als ich es selber je könnte. MK am 9. 9. 2016
Hier gehts erst bei Minute 4:00 los!:
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