Stationen

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Das kollektive Unbewusste in Kermanien

Wenn ich den Namen „Kermani“ in eine Mail tippe, macht der Autokorrektor daraus „Germania“. Ein Zufall, gewiss, aber doch ein sinnstiftender. Wer so redet wie er, der hat sich für das höchste Amt im Staate qualifiziert. Kermani hat auch bei der Trauerfeier für die Opfer der Terroranschläge von Paris (Charlie Hebdo, koscherer Supermarkt) eine Rede gehalten und aus diesem Anlaß daran erinnert, dass „wir“ es waren, die „ziemlich tatenlos“ zusahen, „wie den Palästinensern Siedlung um Siedlung ihr Land und ihre Zukunft geraubt wurde“. Schade, dass er diesen Gedanken nicht elaboriert hat. Welche „Siedlungen“ waren es? Haifa, Akko, Beer Scheva und Jaffa? Und was hätten „wir“ gegen den Landraub machen sollen? Die Bundeswehr hinschicken? Oder lieber die „BAP“ und „Die Höhner“?
Die Anschläge von Paris, so Kermani, „sind nicht zuletzt eine Folge dieses Krieges“ - der USA und ihrer Verbündeten im Irak -, „der dem Terrornetzwerk Al Kaida in unmittelbarer Nachbarschaft Europas ein Aufmarschgebiet bescherte, auf das Osama Bin Laden in seinen kühnsten Träumen nicht gehofft hätte...“.

Das war eine glasklare Analyse. und das musste nicht nur gesagt werden, es musste eine Woche nach den Blutbädern von Paris gesagt werden, damit auch der dümmste Jeck begreift: So was kommt von so was. Und wer Wind sät, wird Sturm ernten. Wer so redet, der ist wirklich das, als was er gefeiert wird: Das moralische Gewissen Deutschlands. HMB

(Das empathischste Arschloch Deutschlands)

Anders als von HMB vor einiger Zeit dargelegt, handelt es sich bei bestimmten unbewussten Beweggründen nicht um das „Es“, sondern um das kollektive Unbewusste, also um ein Szenario das sowohl von „Über-Ich“ und „Es“ (und sogar vom „Ich“) gestaltet wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.