Stationen

Montag, 31. Oktober 2016

Tuba Isik



Und wieder ist ein Monat dermaßen rasch vorbeigezischt, dass unsereinem recht viel Gelegenheit zur Besinnung nicht blieb. Hohe Zeit also für selbige – die Besinnung nämlich – in wohlgefälliger Betrachtung der Monatsendfigur! Diesmal soll es das vielleicht schönste Antlitz und einer der klügsten Köpfe des deutschen Islam sein: Dr. Tuba Isik, Theologin zu Paderborn, eine der angenehmsten Gesprächspartnerinnen, die ich je am Tische hatte (und meinen dabei vertilgten Weinen gegenüber weit toleranter als ich gegenüber den von ihr verzehrten alkoholfreien Cocktails). Der polyglotten Theologin verdanke ich unter anderem die Erkenntnis, dass ein Muslim sogar in einer Kirche beten darf, sofern er sein Gebet nicht direkt in die Richtung eines christlichen Heiligenbildes richtet. „Mein Gottesbild hat sich weiterentwickelt im Dialog mit dem christlichen, der erbarmende Gott ist dabei in den Vordergrund getreten. Mein Gott ist ein freundlicher Gott", sagte sie mir. "Orient und Okzident/sind nicht mehr zu trennen", sprach Goethe, und er meinte wahrscheinlich Tuba Isik. Obwohl SPD-Mitglied, hat sie übrigens kein Problem damit, mich ohne mit einer ihrer schönen Wimpern zu zucken zu Podiumsgesprächen einzuladen. Da immerhin besteht noch ein echtes Integrationsdefizit.  MK am 31. 10. 2016

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