Der wackere Freiheitsstreiter Hadmut Danisch grummelt auf seinem Blog:
"Ist
Euch mal aufgefallen, wie sich das Recht in Deutschland verschiebt?
Einbruch, Diebstahl, Straßenraub, Drogenhandel, Erpressung,
Freiheitsberaubung, Vergewaltigung, Kinderschänderei werden immer öfter
gar nicht mehr verfolgt oder mit Witzstrafen auf Bewährung belegt. Ganze
kriminelle Großfamilien werden nicht mehr verfolgt. Steuern werden da
auch nicht mehr erhoben. 'Hate Speech' dagegen wird immer öfter mit
Haftstrafen über einem Jahr und ohne Bewährung belegt. Selbst für das
Nichtzahlen von Fernsehgebühren sollte neulich eine in den Knast gehen.
Und wehe, einer hier zahlt seine Steuern nicht.
Man hat den Eindruck, dass Recht nur noch repressiv gegen die einheimische Bevölkerung existiert."
Das
nennt sich Willkommenskultur und dürfte wahrlich ein Prozess sein, der
erst am Anfang steht. Der Rechtsstaat wird überproportional – und
tendenziell ausschließlich? – gegen diejenigen in Stellung gebracht, die
sich von seinem Instrumentarium beeindrucken oder mit ihm drohen lassen
und die ihn zugleich finanzieren; für die anderen ist er eine
Kasperlepuppe.
Während in den einen Stadtteilen Knöllchen an
Falschparker verteilt werden, kommt in anderen die Polizei auch dann
nicht, wenn die Autos brennen. Während für den Steuerzahler eine
Vorstrafe das Karriereende bedeuten kann, ist sie dem Alimentierten oder
Selbstbediener völlig einerlei. Der Steuerzahler wird zur Geisel des
Sozialstaats, und zwar nicht obwohl, sondern weil er ihn finanziert.
Natürlich kann das nicht lange gutgehen, und in der Erosion des
Rechtsstaates zum selektiven Rechtsstaat kündigt sich der Kollaps an.
Der nächste Schritt wird darin bestehen, all jene mundtot zu machen, die
diese Dinge beim Namen nennen; gewisse
Linksextremistensüppchenkochklubs genießen bekanntlich dank
justizministerlicher Förderung bereits für gewisse online-Portale
Zensorenrechte.
Der Historiker Rolf Peter Sieferle hat in seinem letzten (in der Zeitschrift Tumult
veröffentlichen) Essay darauf hingewiesen, was für unwahrscheinliche,
seltene und zerbrechliche Phänomene der Rechtsstaat und der Sozialsstaat
aus weltgeschichtlicher Perspektive sind. Wir hielten sie im
Tunnelblick unseres Kurzzeitdenkes für normal, nähmen es als gegeben
hin, dass sie existierten, hätten das Gefühl dafür verloren, welcher
gewaltiger Aufwand und welches Unmaß an Leiden nötig waren, dass solche
Strukturen ausnahmsweise entstehen konnten. Sie entstanden übrigens in
Europa, ein paar andere Weltgegenden übernahmen dieses Modell, doch
global und aufs Ganze gesehen sind sie exotische Ausnahmen. Die mit den
Begriffen Rechtsstaat und Sozialstaat beschriebene Sphäre von Sicherheit
und Prosperität wird momentan von der politischen Klasse (West-)Europas
und ihren intellektuellen Lautsprechern sehenden Auges im Namen der
Gleichheit, der Antidiskriminierung und der heiligen Diversivität
preisgegeben. "Die europäischen Gesellschaften sind von dem
Grundgedanken des Egalitarismus besessen", schrieb Sieferle dazu.
"Dieses ideologische Muster produziert die Utopie der totalen
materiellen Gleichheit, die gewissermaßen den naturalen Attraktionspunkt
der menschlichen Existenz bildet. Ungleichheiten sind dagegen
'unnatürlich', sie gelten als bloße 'soziale Konstrukte' und sind daher
ohne weiteres zu dekonstruieren. Dies gilt für alle Dimensionen, also
für Geschlecht, Rasse, Begabung, soziale Position etc. Aus dieser
Perspektive eines universalistisch-egalitären Programms ist jede reale
Ungleichheit schlechthin unerträglich."
Die derzeit anhebende
Völkerwanderung aus Afrika und dem Orient ist für einen von innen
hypermoralisch weidwund geschossenen Erdteil nicht parierbar; er muss
sterben, das heißt sich in eine multiethnische Stammesgesellschaft neuen
Typs verwandeln, im Namen der Menschlichkeit. Und dies wird er tun,
sofern nicht jemand das Ruder herumreißt. Im Gegensatz zu Australien,
Japan und den USA/Kanada ist Europa nur von einem vergleichsweise
schmalen Meer und nicht durchgängig von einem solchen umgeben, die
Landbrücke nach Europa beherrscht ein glaubensdurchglühter Sultan, der
von einem neuosmanischen Imperium tagträumt und diese Grenze als
politisches Druckmittel gegen Europa benutzt.
Während die Bevölkerungen
Nord- und Südamerikas ungefähr ausgeglichen sind, explodiert die
Bevölkerung Afrikas und übertrifft heute bereits jene Europas um das
nahezu Doppelte (um 1900 lebten in Afrika etwa so viele Menschen wie in
Deutschland und Frankreich zusammen). Für Afrika gilt in noch stärkerem
Maße, was Winston Churchill 1935 im Parlament zur dritten Lesung der
"India Bill" ausführte, es ist ein Kontinent, der auf den Import der
europäischen Ordnung und Wissenschaft "nur mit einem Wachsen der
Bevölkerung reagierte. Ungeheuer ist dort das Steigen der
Bevölkerungszahl. Neuer Reichtum, neue Nahrung, neue
Fortbewegungsmöglichkeiten, neue Hygiene, neue Kanäle, Verbesserungen
des Wald- und Ackerbaus haben an der Lage der Masse nichts geändert. Sie
haben nur in den letzten fünfzig Jahren hundert Millionen Menschen mehr
ins Leben gerufen (für Afrika wären es in den letzten 50 Jahren
zwischen 600 und 700 Millionen – M.K.). Eine ungeheure Bevölkerung ist
im großen und ganzen auf einer sehr niedrigen Lebensstufe
stehengeblieben, hat sich aber vermehrt."
Und vor den Augen dieser
Massen liegt, dank amerikanischer Politik nicht mehr von einem
Sperrgürtel aus Diktatoren umgeben, das europäische Schlaraffenland, in
dem man nur dafür, dass man anwesend ist, Geld bekommt.
Unsere
Willkommenskulturbolschewisten werden selbstredend andere Früchte
ernten, als sie derzeit noch mit dem inneren Frohlocken des
nivellierunssüchtigen revolutionären Ressentiments wähnen. Denn während
die Linke bei der Zerstörung gewachsener Strukturen stets zielstrebig
und berechenbar agiert, ist sie mit eigenen Aufbauleistungen ebenso
stets überfordert. Sowohl der Rechtsstaat als auch und vor allem der
Sozialstaat sind als Kompromisse zwischen Konservativen und
Progressisten entstanden. Das heute herbeigeholte Ersatzproletariat der
Linken, die diesmal in einem welthistorisch bislang unerhörten Bündnis
mit den asozialsten, bindungslosesten Teilen des Großkapitals agiert,
ist aber so zahlreich, dass die verbliebenen konservativen Dämme
(west)europaweit zu brechen drohen. Welche historisch gewachsenen
Strukturen das Leben in Europa so einzigartig gemacht haben, "wird man
erst begreifen, wenn sie verschwunden sind, d. h. wenn eine neue
multitribale Struktur sie verdrängt hat. Vielleicht ist der Untergang
Europas dann ein Lehrstück für andere industrialisierte Zivilisationen
(wie China), und vielleicht werden die letzten Europäer in Übersee
Zuflucht suchen", notierte Sieferle.
Der Prozeß der Universalisierung
und Globalisierung sei wohl unvermeidlich, und jene Völker, welche die
Geschichte der letzten Jahrtausende geprägt haben, "werden letztlich
von ihm verschlungen werden. Wir sollten uns aber darüber im klaren
sein, daß dies mit zahlreichen schmerzlichen Friktionen verbunden sein
wird. Viele Deutsche möchten heute gerne als Volk verschwinden, sich in
Europa oder in die Menschheit auflösen. Andere Völker werden aber
heftig Widerstand gegen eine solche Aussicht leisten. Harmonisch wird
dies alles nicht abgehen, zumal einzelne Kulturen versuchen werden, bei
dieser Gelegenheit ihre tradierten Muster universell durchzusetzen, sei
es in Gestalt der westlichen 'Menschenrechte', sei es in Gestalt des
islamischen 'Dschihad' oder was auch immer. Die Immigrationskrise, in
der wir uns aktuell beenden, ist daher vielleicht nur der Vorbote
umfassenderer Konvulsionen, in denen alles untergehen wird, was uns
heute noch selbstverständlich scheint."
Aber, wie der Genosse
Marx statuierte, die Menschen machen ihre Geschichte selbst, wenngleich
unter den vorgefundenen Umständen. Letztere kann man nicht ändern, das
lächerliche Personal, welches ausgerechnet jetzt die Geschicke unseres
Landes zu lenken fingiert, muss man gleichwohl nicht hinnehmen. MK am 1. 11. 2016
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